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74 Jeder einmal Vizekönig von Peru Januar 1963


Nach ihrer Bekanntschaft mit dem alten Sonderling Lord Groggy haben die Digedags Old England wieder den Rücken gekehrt und sich in Richtung Südamerika eingeschifft.

Als altbewährte Dampfmaschinen-Sachverständige wollen sie eine Maschine von Richard Trevithik in die Bergwelt der Anden begleiten.
Gerade haben sie den peruanischen Hafen Callao erreicht und werden von einem Schwarm äußerst geschäftstüchtiger, schwimmender Händler belagert.
Señor d'Urville, der amtierende Minenverwalter des Vizekönigs, hat bereits einschlägige Erfahrung mit den Dealern der sieben Meere gemacht und reagiert recht rüde auf ihre freundlichen Offerten.
Beim Abladen des Dampfkessels reißt leider der Faden und das wertvolle Gut plumpst in die Wogen des Pazifik.
Dig und Dag sehen sich gezwungen, wieder einmal zu improvisieren.
Nun ist es gut, dass sich nicht alle Geschäftsleute verprellen ließen, denn um die vielen Öffnungen des Kessels fachgerecht zu verstopfen, brauchen die Digedags auch viele Flaschenkürbisse. Die Preise fürs Gemüse werden sofort an die neuen Marktbedingungen angepasst.
Auch die Suppenschildkröten als Hafenschlepper erfahren eine enorme Wertsteigerung.
Von Callao nach Perus Hauptstadt Lima geht's dann per Maultier und Lama weiter.
Der hier momentan herrschende Vizekönig Don Rodrigo Crawallo y Randalierez ist schon ganz nass auf das Dampfgedöns, denn seine Silbermine ist gleichzeitig auch der Garant seines Einflusses. Und da müssen die Schlote eben ständig rauchen.
Sein Adjudant, der Marchese Alonso Gomez y Salados Mayonese di Caputo Lamentos, erhält die Weisung, mit dem Weitertransport der Maschinenteile ausgerechnet Alvarez Ruinientes, den ehemaligen Konkurrenten des Vizekönigs, zu beauftragen.
Der ist ja auch nicht doof und erkennt die feine Demütigung sofort. Und er schaltet natürlich auf stur. Nun bleibt dem Vize nichts weiter übrig, als seine eigenen Leute in die Spur zu schicken. Bedauerlicherweise entblößt er sich dabei des größten Teils seiner Streitmacht. Ruinientes hat das folgerichtig erkannt und er plant, mit seinen Caballeros eine Wende einzuleiten. Die Digedags schließen sich dem Transport der Dampfmaschine in die Mine von Cerro de Pasco an.

Am nächsten Tag begeht der Vizekönig seinen Geburtstag, auch d'Urville ist eingeladen.
Auf der Terrasse des Palastes wird zünftig gebechert und geschlemmt, die Unterschichten werden mit dünnem Wein und alten Fladen bei Laune gehalten. Da sind sie selbstverständlich ein wenig säuerlich auf ihren geizigen Wohltäter.
Aus der Ferne naht schon das Unheil in Form von Alvarez Ruinientes samt seiner Putztruppe. Aus dem Prekariat braucht sich Don Rodrigo also keine Unterstützung zu erhoffen.
Aber so ein kleiner Staatsstreich ist schnell erledigt, es lebe der neue Vizekönig Don Alvarez.
Dem armen Rodrigo nützen seine Mitgliedsbücher bei Belladonna, Brillantinos und Tabasco wenig, er landet im Maultierstall.
D'Urville bleibt vorsichtshalber erst einmal loyal zur gestürzten Größe und eilt der Karawane hinterher, die Revolution rückgängig machen zu lassen.
Der Transport pausiert gerade in einer alten Inkaburg, als der Lamamelder dort eintrifft. Der Marchese ist vom Abgang des Don wenig erschüttert und er reagiert überaus praktisch. Ein Umsturz mehr oder weniger, zumal zum eigenen Vorteil, muss nicht schlecht sein. Alonso Gomez lässt die Digedags leichtsinnig inmitten der Maschinenteile im Gebirge zurück. Die beiden wollen jedoch nicht abwarten wie die nächste Wende ausgeht. Nachdem sie eine herrenlose Lamaherde überzeugen konnten, wird alles aufgeladen und der Weg fortgesetzt.
Auf einer malerischen Hängebrücke geraten sie in einen Hinterhalt der Indios. Der Übermacht sind die zwei natürlich nicht gewachsen und so büßen sie ihre Herde samt Transportgut schnell ein.

Auf dem Weg nach Cerro de Pasco werden die Digedags von d'Urville und dem englischen Mechaniker eingeholt. Wie zu erwarten war, heißt der neue Vizekönig nun Alonso Gomez y Salados Mayonese di Caputo Lamentos. D'Urville durfte seinen Posten als Minenverweser behalten. Jetzt ist er wieder obenauf und macht die Digedags zur Schnecke, weil sie nicht in der Inkafestung gewartet haben.
In der Schenke von Francesco Pizarro müssen die Digedags von ihren Erlebnissen berichten.
Der schlitzohrige Wirt wüsste für einen symbolischen Obulus einiges über die verschwundene Dampfmaschine. Kürzlich haben die Indios so ein Gebilde in einem alten Stollen gebunkert.
Die Maschine ist anscheinend komplett, aber durch den luschigen Transport wurde sie ziemlich verbogen und verbeult.
Da kann nur der Maestro Trevithik persönlich noch etwas löten.
 

Rückseite:
Trevithiks erste Lokomotive "Catch me who can" aus dem Jahr 1808 in der Erfinder-Serie.

Bei der Namensgebung wurde sich wirklich viel Mühe gemacht und es gibt ein sehr schönes doppelseitiges Bild mit Lyrik.

 

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