Nach ihrer Bekanntschaft mit dem alten Sonderling Lord Groggy haben
die Digedags Old England wieder den Rücken gekehrt und sich in Richtung
Südamerika
eingeschifft.
Als altbewährte Dampfmaschinen-Sachverständige wollen
sie eine Maschine von Richard Trevithik in die Bergwelt der Anden
begleiten.
Gerade haben sie den peruanischen Hafen Callao erreicht und werden von
einem Schwarm äußerst geschäftstüchtiger, schwimmender Händler belagert.
Señor d'Urville, der amtierende Minenverwalter des
Vizekönigs,
hat bereits einschlägige Erfahrung mit den Dealern der sieben Meere
gemacht und
reagiert recht rüde auf ihre freundlichen Offerten.
Beim Abladen des Dampfkessels reißt leider der Faden und das
wertvolle Gut plumpst in die Wogen des Pazifik.
Dig und Dag
sehen sich gezwungen, wieder einmal zu improvisieren.
Nun ist es gut, dass sich nicht alle Geschäftsleute verprellen
ließen, denn um die vielen Öffnungen des Kessels fachgerecht zu
verstopfen, brauchen die Digedags auch viele Flaschenkürbisse. Die
Preise fürs Gemüse werden sofort an die neuen Marktbedingungen
angepasst.
Auch die Suppenschildkröten als Hafenschlepper erfahren
eine enorme Wertsteigerung.
Von Callao nach Perus Hauptstadt Lima geht's dann per Maultier und Lama
weiter. |
Der hier momentan herrschende Vizekönig Don Rodrigo Crawallo y Randalierez ist schon ganz nass auf
das Dampfgedöns, denn seine Silbermine ist gleichzeitig auch der
Garant seines Einflusses. Und da müssen die Schlote eben ständig rauchen.
Sein Adjudant, der Marchese Alonso Gomez y Salados Mayonese di
Caputo Lamentos, erhält die Weisung, mit dem Weitertransport der
Maschinenteile ausgerechnet Alvarez Ruinientes, den ehemaligen
Konkurrenten des Vizekönigs, zu
beauftragen.
Der ist ja auch nicht doof und erkennt die feine Demütigung sofort.
Und er schaltet natürlich
auf stur. Nun bleibt dem Vize nichts weiter übrig, als seine
eigenen Leute in die Spur zu schicken. Bedauerlicherweise entblößt
er sich dabei des größten Teils seiner Streitmacht. Ruinientes hat das
folgerichtig erkannt und er plant, mit seinen Caballeros eine Wende
einzuleiten. Die Digedags schließen sich dem Transport der
Dampfmaschine in die Mine von
Cerro de Pasco an.
Am nächsten Tag begeht der Vizekönig seinen Geburtstag, auch d'Urville
ist eingeladen.
Auf der Terrasse des Palastes wird zünftig
gebechert und geschlemmt, die Unterschichten werden mit dünnem Wein und alten Fladen
bei Laune gehalten. Da sind sie selbstverständlich ein wenig säuerlich auf ihren
geizigen Wohltäter.
Aus der Ferne naht schon das Unheil in Form von Alvarez Ruinientes
samt seiner Putztruppe. Aus dem Prekariat braucht sich Don
Rodrigo also keine Unterstützung zu erhoffen.
Aber so ein kleiner
Staatsstreich ist schnell erledigt, es lebe der neue Vizekönig
Don Alvarez.
Dem armen Rodrigo nützen seine Mitgliedsbücher bei Belladonna, Brillantinos und Tabasco wenig, er landet im Maultierstall.
D'Urville bleibt vorsichtshalber erst einmal loyal zur gestürzten
Größe
und eilt der Karawane hinterher, die Revolution rückgängig machen zu
lassen. |
Der Transport pausiert gerade in einer alten Inkaburg, als der
Lamamelder dort eintrifft. Der Marchese ist vom Abgang des Don wenig
erschüttert und er reagiert überaus praktisch. Ein Umsturz mehr oder
weniger, zumal zum eigenen Vorteil, muss nicht schlecht sein.
Alonso Gomez lässt die Digedags leichtsinnig inmitten der Maschinenteile im
Gebirge zurück. Die beiden wollen jedoch nicht abwarten wie die
nächste Wende ausgeht. Nachdem sie eine herrenlose Lamaherde
überzeugen konnten, wird alles aufgeladen und der Weg fortgesetzt.
Auf einer malerischen Hängebrücke geraten sie in einen Hinterhalt
der Indios. Der Übermacht sind die zwei natürlich nicht gewachsen
und so büßen sie ihre Herde samt Transportgut schnell ein.
Auf dem Weg nach Cerro de Pasco werden die Digedags von
d'Urville und dem englischen Mechaniker eingeholt. Wie zu erwarten
war, heißt der neue Vizekönig nun Alonso Gomez y Salados
Mayonese di Caputo Lamentos. D'Urville durfte seinen Posten als
Minenverweser behalten. Jetzt ist er wieder obenauf und macht die
Digedags zur Schnecke, weil sie nicht in der Inkafestung gewartet
haben.
In der Schenke von Francesco Pizarro müssen die Digedags von ihren
Erlebnissen berichten.
Der schlitzohrige Wirt wüsste für einen symbolischen Obulus einiges über
die verschwundene Dampfmaschine. Kürzlich haben die Indios so ein
Gebilde in einem alten Stollen gebunkert.
Die Maschine
ist anscheinend komplett, aber durch den luschigen Transport wurde sie
ziemlich verbogen und verbeult.
Da kann nur der Maestro Trevithik persönlich
noch etwas löten.
Rückseite:
Trevithiks erste Lokomotive "Catch me who can" aus dem Jahr 1808
in der Erfinder-Serie. |
Bei der Namensgebung wurde sich wirklich viel Mühe gemacht und
es gibt ein sehr schönes doppelseitiges Bild mit Lyrik. |
|