Die Raumfahrer haben sich ihre gewerkschaftlich zugesicherten Ferien
wahrhaft sauer verdient. Ging ja wirklich turbulent zu bei den
letzten Expeditionen. Die Digedags können sich diesbezüglich einiges
auf ihre Fahne schreiben. Beppo und Udo Swamp sind eine symbiotische
Gemeinde aus
Angler und Wissenschaftler eingegangen. Zum gegenseitigen Vorteil,
versteht sich! Beppo ist der Mann fürs Grobe und Udo macht auf
intellektuell.
Während sie sich hitzköpfig ihre stärksten Argumente um die Ohren
hauen, erliegen sie dem sorglosen
Umgang mit einem Zitterwels.
Nun gehen sie ohne Kennung mit ihrem
Angelkahn den Bach hinunter. Glücklicherweise nähert sich ein
Schaufelrad-Katamaran mit zwei haarigen Gesellen und nimmt die
Schiffbrüchigen ins Schlepptau.
Der Stammes-Veterinär holt die
beiden Elektrisierten mittels Schnupfpulver ins Leben zurück. Beim
Anblick der borstigen Gesichter glauben die Erweckten zu träumen.
Das verstärkt sich noch, als sie draußen radelnde Urmenschen und
allerlei größere Nahverkehrsmittel entdecken.
Alle diese Fahrzeuge sind
sehr klimafreundlich und zeozweifrei aus nachwachsenden Rohstoffen
geschraubt.
Udo Swamp will wenigstens eine Nachricht
ans Raumschiff senden, aber gen Norden sind die Straßen für
Fußmelder zu schlecht. Auch die Urzeit-Post will nicht helfen, weil
die Postadler keine Überflugrechte für die nördliche Region
besitzen. Vermutlich zahlt die Post ihren Adlern auch keinen
Mindestlohn. Unverrichteter Dinge ziehen Udo und Beppo wieder ab.
Der Postler trägt den sinnigen Namen Geiermichel und er hat "eunen leuchten
Sprachföhler". |
Honigersepp, der Urwaldimker, will
einen Eilbrief an den Häuptling schicken. Aber die tierschutz-
widrige
Briefwaage vermeldet Übergewicht. Als Geiermichel nun noch schnallt, dass es
sich um einen Liebesbrief an die Häuptlingstochter handelt, rastet er aus. Der
alte Zausel ist selber spitz auf die Braut. Also auch hier ist mit
der Post kein Geschäft zu machen. Der Herr der Bienen schwingt sich
auf sein Zweirad und strampelt verärgert zu seinem Geschäft zurück.
Niemanden sollte es wundern, die Digedags hier als Imkergehilfen
anzutreffen. Die Imkerei ist allerdings nur ein Alibi fürs Finanzamt,
denn Sepp stellt aus dem Rohstoff der Bienen ganz andere Sachen her.
Nun darf man sich natürlich fragen, wie das Nationalgetränk der alten Germanen
im fernen Sonnensystem aufgetaucht ist. Wenn da mal nicht auch die Digedags dahinter stecken. Als Dag von der Pleite bei Geiermichel
erfährt, bringt er wütend eine Metkruke zum Fremdgehen. Der arme
Sepp kriegt den Bottich ans Heck und karamboliert mit einer
deutschen Eiche. Das sollte unbedingt ein Ausgangspunkt für eine weitere
Erfindung sein. Die Digedags besorgen sich eine gerade gewachsene
Tanne und bauen daraus eine Flüssigkeitsrakete auf der
Treibstoffbasis Met.
Als Initialzünder dient hier ein Hefepfropfen.
Jetzt muss nur noch eine Startrampe konstruiert werden, dann ist die
Postrakete abflugbereit. Mittels Heinz Liemkes Raketenbuch und Bhur
Yhams Ergänzungstabellen wird das Projektil haargenau auf das
Stammes-Hauptquartier ausgerichtet. Dann kann die Edelhefe mit dem
Honigwein ihre Vereinigung vollziehen.
Tatsächlich schlägt die Rakete mittig in den Pavillon des Häuptlings
ein. Die Reste des hochgeistigen Treibstoffes tropfen präzise in
Häuptling Bärenmosers Becher.
Seine Tochter Aurikelminchen ist glücklich über den Brief ihres
Liebsten, der Häuptling schwelgt in der besonders guten Charge
seines Leibgetränkes. Nun bedauert er, dass er Minchen schon für den
Postmeister Geiermichel vorgesehen hat.
Rettung naht für beide - soeben kommt die Adlerpost und wirft
aus luftiger Höh dem ehrenwerten Vorsteher eine S-Mehl (stone mail)
auf den großen Onkel. |
Erbost hämmert
der kollateral Geschädigte ein vernichtendes Schreiben an
den Postheini zurecht und übergibt den sehr privaten Brief seinem
Dienstadler. Nicht ganz korrekt, der Stammes-Rechnungshof wird schon dahinter kommen. Der Brief macht wiederum Geiermichel wütend und er
lässt sein Postgeschwader zum Angriff auf Honigersepp als
vermeintliche Quelle allen Übels ausrücken.
Die Digedags haben gerade
mit der Produktion der A-Serie ihrer Metrakete begonnen. Nach dem überstandenen Angriff
senden sie Geiermichel ein mit Bienen kontaminiertes Flugobjekt vors
Postamt. Die Bienen leisten an Michel ganze Arbeit. Da kommen Udo und
Beppo des Weges. Nach Leistung von erster Hilfe beklagt sich der
Postler bitter über Honigersepp und vor allem über die Digedags. Das
lässt die beiden Urlauber aufhorchen.
Sofort begeben sie sich mit einem
Eiltaxameter zu Dig und Dag.
Die Wiedersehensfreude ist groß. Dig und
Dag outen sich, an allen neuzeitlichen Erfindungen schuldig zu
sein. Zum Happyend kommt der Häuptling mit Aurikelminchen
ankutschiert. Der Met hat ihn endlich überzeugt, den rechten Schwiegersohn
gefunden zu haben. Für Dig und Dag gibt's nun nix mehr zu verbessern.
Sie rüsten den Angelkahn mit ein paar Met-Rückstoßtriebwerken aus und kehren
alle Vier zum Raumschiff zurück.
Dort ist die Begrüßung weniger
herzlich. Die von Udo angefertigten Zeichnungen der urmenschlichen
Technik werden von Bhur Yham müde belächelt, auch Dr. Meise gibt
seinen Senf dazu. Es folgt die schonungslose Abrechnung des
Kommandanten mit den armen Digedags. Denen platzt nun auch der Kragen.
Da man sich unweit der Erde befindet, bitten Dig und Dag, sich
entfernen zu dürfen.
Mit der Rettungsrakete schwirren sie ab Richtung
alte Heimat.
Und auf dem Neos grüßt täglich der Wasserhahn im Badezimmer ...
Rückseite:
Die Jäger der Urzeit als solche. |
Die Digedags haben inzwischen die Erde erreicht und vorerst keine Lust zu
weiteren Abenteuern. Nun wird nur noch von früher erzählt.
Und ab jetzt gibt es für eine Weile die REINE
Erfinder-Serie. |
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