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Am 8.
November 2014 verstarb Hannes Hegen im Alter von 89 Jahren in Berlin.
Niemand hat das ewige Leben. Trotz dieser Binsenweisheit ist man
immer wieder erschüttert, wenn ein irdisches Leben zu Ende geht.
Bis auf absolute Bösewichte hat wohl jeder Positives für seine
Mitmenschen und die Nachwelt geleistet. Manchen Menschen gelingt es,
sogar Großes zu vollbringen.
Einer von ihnen war Hannes Hegen.
Mit seinem "Mosaik" hat er seinerzeit vielen Kindern und
Jugendlichen Freude geschenkt, ihre Phantasie beflügelt und ihnen
unerreichbare Welten und Kulturen nahegebracht. Bei einigen der
damaligen Leser erhielt sich das bis in die "besten Jahre".
Und so steht man auch noch heute als Ü-60er zu seiner tiefschürfenden
Beziehung zum "Mosaik" - auch wenn das mitunter mitleidige oder
wenigstens unverständliche Reaktionen bei seiner Umgebung
hervorruft. Durch die Gnade der frühen Geburt waren wir in der Lage,
alles mit unserer kindlichen Begeisterung in uns aufnehmen zu können. Das läßt
sich nie mehr löschen.
Ohne sein kompetentes Zeichner-Kollektiv wäre das Mosaik schwer
realisierbar gewesen. So etwas ist in den seltensten Fällen eine
Ein-Mann-Veranstaltung, jedenfalls nicht, wenn ein gewisser Tiefgang
angestrebt wird.
Ohne Hannes Hegen hätte es jedoch auch kein "Mosaik"
gegeben - so wie wir es lieben.
Zeitweise wurde eine extreme Erzähldichte erreicht, wo jedes Bild
die Handlung voranbrachte. Zwar stand "von Hannes Hegen" auf dem
Logo, aber er hat sich während der DDR-Zeit immer im Hintergrund
gehalten.
Alles ums "Mosaik" und seinen Schöpfer war in Nebel gehüllt, wir
hatten nicht einmal Anhaltspunkte für Mutmaßungen. Glücklicherweise
wurden die Schleier nach 1990 sukzessive gelüftet und man erfuhr
wenigstens die Hintergründe, die zum Abgang der Digedags und zum
Erscheinen ihrer Nachfolger führten.
Aber erst in den letzten Jahren, unter anderem auch mit der Übergabe
seines Vorlasses ans ZGF trat Hannes Hegen richtig in die
Öffentlichkeit.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß er die letzten Male gern vor seinen
Anhängern erschienen ist und somit die entsprechende Würdigung seiner
Arbeit erfahren konnte.

Hoffen wir, daß Hannes Hegen im Reich "der Märchen und Träume" die
Personen und Figuren wiederfindet, die ihm lieb und teuer waren.
Herzlichen Dank für fast 60 Jahre jugendlicher
Begeisterungsfähigkeit. |
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