|
Auf in neue Dimensionen ! |
Um den Kindern die manchmal
etwas graue Welt zu verschönern und den Horizont zu verbreitern,
wurden in "Fröhlich sein und singen" auch bewusstseinserweiternde
Mittelchen verwendet. Die Einnahme von härteren Drogen war ja früher
noch nicht so in Mode (der stärkste Stoff war immerhin Brausepulver), daher beschränkte man sich auf visuelle
Gaukeleien, die auf physikalischem Wege erzeugt wurden.
Bereits ab Heft 7/1955 wurden die seinerzeit schon weit verbreiteten
Möglichkeiten des räumlichen Betrachtens von Bildern
(Zweifarb-Zeichnungen) mit Hilfe einer Blau-Rot-Brille genutzt, was
schon einen gewissen Eindruck von Tiefe vermittelte.
Brille aus Nr. 7/1955 |
Manch einer
versuchte damals, selbst Bilder für diese Brillen zu zeichnen, was
aber gar nicht so einfach war.
Beilage aus Nr. 7/1955 |
Einen großen Qualitätssprung gab es mit dem Versuch, auch farbige
Zeichnungen stereoskopisch darzustellen.
Jürgen Kiesers "Kruziskop" [Frösi 8/1957], eine einfache, aber geniale
Vorrichtung zum Betrachten von räumlichen, farbigen Bildern, ging in
die Geschichte ein. Für das Kruziskop malte er auch eine ganze Reihe
von Vorlagen.
Kruziskop aus Nr. 8/1957 |
Vorlage zum Kruziskop |
Das "Plasti-Guck" stammt ebenfalls von
Jürgen Kieser. Während beim Kruziskop zur Vergewaltigung der
Sehachsen eine einfache Pappröhre Verwendung fand, war das Plasti-Guck
eine schon ziemlich anspruchsvolle Konstruktion mit Umlenk-Spiegel.
Plasti-Guck aus Frösi 7/1959 |
Vorlage zum Plasti-Guck
Leider schliefen "Kruziskop" und "Plasti-Guck" bald wieder ein, die
Rot-Blau-Brille aber erlebte hin und wieder eine Renaissance, damit
konnte man auch wesentlich einfacher "zeitgemäße" Vorlagen rüberbringen, indem gleich
Fotografien mit ordentlichen Inhalten (z.B. der Pionierpalast "Walter
Ulbricht") entsprechend bearbeitet wurden. |
|