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Frösi 4/1958 Frösi 6/1955 Frösi 6/1958



Frösi Nummer 1

Die erste Ausgabe von "Fröhlich sein und singen" erreichte ihre kindlichen Leser am 25. Juni 1953. Der lange Titel "Fröhlich sein und singen" wurde von der Leserschaft bald in schlicht "Frösi" umbenannt. Ob dies nun ein Kosename war - oder einfach der Maulfaulheit der Jugend geschuldet - wer mag das wissen?!
Ab 1965 erschien dann auch nur noch "FRÖSI" auf dem Titel.
"FRÖSI" war ein Kindermagazin, das seine Klientel sowohl bilden als auch unterhalten sollte und es wurde gleich zu Beginn seines Erscheinens ideologisch sehr verbrämt, hatte es doch den so genannten "Klassenauftrag" zu erfüllen.
Frösi 1/1953

Das erste Heft, das mit einem Grußwort des bekannten Berufs-FDJlers E. H. eingeleitet wurde, lag weitestgehend auf der Linie der Staatsführung (von 32 Seiten waren 20 Seiten politischen Themen und sowjetischen Geschichten gewidmet). Diese hohe Ideologie-Lastigkeit ging in den Folgejahren etwas zurück, nahm aber schon Ende der 60er wieder enorm zu. Siehe auch Kinderzeitschriften.

Der Comicanteil in der Zeitschrift war viel geringer als beim "ATZE", das Profil ging auch mehr in Richtung Bildergeschichten.

Zwischen dem Erscheinen von Heft 1 und Heft 2 verflossen 8 Wochen, anschließend kamen die Hefte alle 6 Wochen bis Ende 1955.
Ab dem Jahr 1956 erschien "Fröhlich sein und singen" zur Freude der Leser monatlich. Hier erfolgte auch ein Wechsel des Formates von A4-hoch zu A4-quer.
Der letzte nennenswerte Formatwechsel war im Januar 1965 zu verzeichnen, da versuchte man es wieder mit A4-hoch und Überbreite.

Von 1958 bis 1987 hatte das Heft meist zusätzliche lose Umschläge, die überwiegend auch für Bastelarbeiten gedacht waren und deshalb oft restlos zerschnippelt wurden.
Schon ab 1953 gab es vielfältige Beilagen. Dies waren Bestandteile zum Basteln wie Ausschneidebögen, Gesichts-Masken in der Faschingszeit, Adventskalender, 3D-Brillen, eine Unmenge Spiele sowie auch Sachen zu komplizierteren Aktionen wie Backpulver, Blumensamen und Düngemittel.
Es gab mitunter rein bildende Beilagen wie Kunstdrucke, aber leider wenig klassisches, sondern mehr zeit"genössisches".

Weiterhin lagen manchmal Piccolo-Hefte ("Atomino", "Mini-Frösi"), diverse Sonderhefte oder Rätselzeitungen ("Knobel Knifflig") bei.

Diese Unmenge an Beilagen sowie die aufwändige Ausstattung der Zeitschrift wären heutzutage ökonomisch höchst bedenklich, denn alles müsste von Hand konfektioniert werden und würde so fast unbezahlbar.
Das spielte zwar in der DDR nicht die wesentliche Rolle, aber auch Zeitschriften mussten einigermaßen wirtschaftlich hergestellt werden, da sie ein begrenztes Budget hatten, was auch der Papierknappheit geschuldet war.

Aus diesem Grund ließ man die im "Grafischen Großbetrieb Völkerfreundschaft" in Dresden gedruckten Komponenten für "Fröhlich sein und singen" kurzerhand  im Bautzener Gefängnis komplettieren. Etwa 80 bis 120 Häftlinge waren damit beschäftigt, die Hefte mit den Beilagen sowie durch vielfältige Klebe- und Faltarbeiten versandfertig zu machen. Immerhin lag die Auflage der Zeitschrift zeitweise bei über 550.000 Stück.

Allerdings war das für die Einsitzenden bestimmt nicht die unangenehmste Aufgabe, die man unter solch speziellen Bedingungen zu verrichten hatte.

Zu Beginn der "FRÖSI"-Jahre spielte der unermüdliche Jürgen Kieser als Autor und Zeichner eine dominierende Rolle in der Zeitschrift.
Er gestaltete sowohl einen großen Teil der Heft-Inhalte als auch viele Cover und lose Umschläge sowie Bastel-Beilagen.
Der Reporter Droll, ein drolliger Rabe, war ebenfalls eine Erfindung Kiesers.

Einen großen Beitrag während der gesamten Laufzeit der Hefte lieferte auch Richard Hambach, der Erfinder von "Mäxchen Pfiffigs Abenteuern", die seit 1953 als Serie erschienen und sich lange hielten. Anfangs besaßen sie mehr Comic-Form, später wurden sie zu illustrierten Geschichten.
Auch in den 80er Jahren erschienen noch viele Heftcover mit "Mäxchen Pfiffig" und seinem Freund "Tüte".

Viel-Zeichner der späteren Jahre waren Horst Alisch mit "Ali und Archibald" sowie Jürgen Günther mit "Alwin und Otto".
Der Anteil an Comics nahm im Laufe der Zeit stetig ab, ging in den 70er Jahren noch weiter zurück und erreichte bald seinen Tiefpunkt. Im Laufe der Jahre wurde die "Frösi" wegen Ideologielastigkeit immer unattraktiver.

Für "Frösi" zeichneten neben Jürgen Kieser und Richard Hambach auch Lothar Paul, Bernhard Teschler, Herbert Reschke, Hans Betcke, Heinz Musculus, Willi Moese, Ludwig Nawrotzky, Günter Hain und viele andere.
Auch ungarische Zeichner wie Attila Dargay hinterließen ihre Spuren in den Heften.

Von Beginn an kostete "Frösi" 50 Pfennige, erst im Jahr 1962 wurden ab Heft 12 dann 70 Pfennige verlangt. Begründung waren die gestiegenen Kosten durch die Rätselbeilage "Knobel Knifflig".
Die maximale monatliche Auflage von "Frösi" betrug 600.000 (im Jahr 1980).

Im März 1991 erschien die letzte Nummer des "FRÖSI".
 


Den vollständigen Index aller erschienenen Frösi-Hefte
samt bekannter Beilagen findet man bei Guido Weißhahn.


     Technische Daten
Jahr Erscheinungsweise Format Seiten
1953 4 x jährlich hoch (21x29 cm) 24
1954-1955 8 x jährlich hoch (21x29 cm) 24 / 32
1956-1964 12 x jährlich quer (29,5x20 cm) 32
1965-1990 12 x jährlich hoch (24x28 cm) 32
1991 3 x (bis März) hoch (24x28 cm) 32

 

Aus dem Inhalt
 
Mäxchen Pfiffig
 
Auf in neue Dimensionen !
 
Zeitreisen Lichtreise
 
Es weihnachtet sehr ... Gedicht Hambach
 
Vorwärts zum
50. Jahresstag !
 
Zurück in die Zukunft

 
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