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118 Hochzeitsvorbereitungen September 1966


Auch in Byzanz wird freitags gebadet. Allerdings etwas pompöser als es den maroden Staatsfinanzen angemessen wäre. Der öffentliche Reinigungsritus ist ganz großes Kino.
Vom Schmeichlerchor werden wässrige Elogen über den kaiserlichen Korpus intoniert. Gleichzeitig erörtert man mit dem Kanzler finanzpolitische Probleme.
Und andauernd mischt sich ein aufdringlicher Shampoo-Page in die Diskussion ein. Der Kaiser will sinnigerweise in Walexkrementen baden, es ist aber nur Badusan mit Fichtennadelgeschmack am Lager, das obendrein vollkommen überdosiert verabreicht wird.
Als dann noch durch Runkels Fahrlässigkeit der neugüldene Mutawakkel in den kaiserlichen Zuber hechtet, verlässt der Schaumgeborene ungnädig seine Bade-Audienz.
Nach diesem bösen Omen erhalten neben Runkel auch Hokos und Pokos ihre persönliche Drohung.
Die Digedags brauchen wohl ein neues Inkognito. Auf dem Weg zum Maskenbildner lauert ihnen der wiederbelebte Horos Kopos auf und versucht, die beiden als ehemalige Makkaronier bei der Palastwache zu verzinken.
Um Hokos und Pokos besser als Hochstapler präsentieren zu können, führt er einen billigen Trick vor, den seine Lehrlinge geschickt kontern, indem sie sämtliche Requisitenverstecke des Meisters ausleeren. Als Beweis der eigenen Zauberkunst zelebriert man den Kniff mit dem brennenden Überraschungs-Ei. Vollkommen überzeugt sind die Gardisten aber erst durch die Nasengold-Schenkung.
Horos Kopos wird daraufhin ins Gelände gejagt.
Der Kanzler taucht auf und hat schon einen neuen Auftrag für sie, nämlich Geld für die Zeremonie, den Brautzug und das Bankett aufzureißen.
Der kaiserliche Fuhrpark ist in ähnlich desolatem Zustand wie kürzlich die ruhmreiche Flotte. Alle Wagen sind ohne TÜV und die Pferde reif für den Abdecker. Einzig Türkenschreck steht, dank Runkels Tierliebe, gut im Futter. Auf dem Basar wollen Hokos und Pokos versuchen, sich von willfährigen Kaufleuten diverses Hochteitsgedöns auszuleihen.
In den beiden dankbaren Gardisten haben sie treue Begleiter, so ist an ein Abseilen vorerst nicht zu denken. Dig und Dag ermuntern die zwei, sich von einem Illusionisten hypnotisieren zu lassen. Das nutzen die Digedags, um sich zu verstecken. Geradewegs in Horos Kopos' Zelt, der hier eine ambulante Kartenlegerei betreibt. Sofort haben sie den nachtragenden Heini an den Hacken kleben. Die Flucht führt auf eine hohe Säule, wo ein Seilkünstler sein Rad geparkt hat. Sie können so zwar kurzfristig entkommen, werden aber vom rettenden Ufer abgeschnitten, denn ein echter Hofastrologe hat immer sein Sauerampferspezificum dabei.
Das Seil hat keine Chance, die beiden stürzen durchs Zeltdach eines Flokatidealers.
Das wachsame Volk hat sich unterdessen den Attentäter des Hochseilspektakels gegriffen und übergibt ihn an die aus dem Nirwana zurückgekehrten Gardisten.
Die jagen ihn auf Anraten der Geschädigten wieder davon, ein Fehler, wie sich zeigen wird.
Ihre, wenn auch misslungene, Darbietung hat bei den Händlern für eine gewisse Bekanntheit gesorgt. Nachdem die beiden ihr Anliegen geäußert haben, melden sich immer mehr potenzielle Hoflieferanten. Außerdem möchten sich alle bei der Feier gourmettechnisch schadlos halten.
Ein persönliches Schnäppchen machen die Digedags auch noch - ein begabter Tüftler übergibt ihnen einen Flaschengeist, mit dem man in die Luft gehen könnte, sozusagen.
Am unauffälligsten geht das mit einem selbst gezimmerten Höhenballon, der beim Festumzug mitfahren und dann als große Überraschung abheben soll.
Runkel seinerseits will sich im Trubel mit Türkenschreck absetzen. Er hat es satt, sich des Krokos wegen ständig schurigeln zu lassen.
In der Nacht wachen Dig und Dag von seltsamen Geräuschen auf, die Runkels Laubsägearbeiten noch überlagern. Irgendwer macht sich an ihrer Fluchtgondel zu schaffen. Natürlich wieder dieser Horos Kopos. Nachdem der Flaschengeist durch Fehlbedienung vorfristig freigelassen wird, entschwebt die pralle Gasblase mit dem Astrologen in Richtung Mond. Gute Gelegenheit für ihn, den Trabanten zu studieren. Leider ist der raffiniert geplante Abgang für Dig und Dag jetzt auch im Eimer. Glücklicherweise kann man die beiden nicht einen Kopf kürzer machen, dann wäre nichts mehr übrig. Aber den Digedags ist ja immer was eingefallen, schließlich sind sie die Guten.
 

Runkel hat wieder Regelpause.

 

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