Am Tage Eins nach der Mutter aller Seeschlachten und dem Sieg über Fiasco wird das Wrack vor die Küste
von Villamare gespült. Runkel will sich natürlich seine verdiente Kriegsbeute
unter den Nagel reißen, überlässt sie aber dann großmütig den
Fischern als Geschenk. Trotzdem muss er seiner Ritterpflicht
nachkommen und das erbeutete Schiff gründlich schänden. Beim
Versuch, Adelaides edlen Namen in die Brüstung zu schnitzen, bricht er von
oben nach unten durch die morsche Dielung und landet im Wasser. Damit
fährt Runkel wieder ausreichend Spott ein, den er mit einer Ritterregel
zu bemänteln sucht. Durch die von Runkel geschlagene Bresche tragen
die Digedags und die Fischer die unbeschädigten Weinvorräte Fisacos
an Land. An einer ungefährlicheren Stelle der Bordwand fährt der
Ritter in
seiner volkskünstlerischen Tätigkeit fort und graviert mit seinem
Schwert ein neues
Heldenepos. Beim Versuch, sich dieses Andenken aus dem Rumpf zu
zerren, fliegt er erneut in die Brühe. Auch für die Schadenfreude
der Fischer gibt's schon eine adäquate Ritterregel.
Am Abend steigt
am Strand die große Siegesfeier mit integriertem Festmahl. Und da
Fisch schwimmen will, kommen Fiascos Fässer gerade recht. |
Als Runkel seine Prahlereien wieder aufleben lässt, flechten ihm
Paolo und Pietro einen Ehrenkranz aus alten Sprotten. Runkel bemerkt
selbstverständlich nicht, dass er auf die Nudel geschoben wird und nimmt die
verdiente Ehrung gelassen und erfreut hin. An der bloßen
Auszeichnung hängt natürlich auch eine ordentliche Gratifikation in
Form eines Kübels Wein. Ein Ehrentänzchen mit einer hübschen
Fischerin kann ein Ritter nicht abschlagen. Obwohl es ein Freistil-Tanz ist,
Runkel ist der ständigen Dreherei nicht mehr gewachsen. Nachdem er der
Fischerin den Lack von den Nägeln getrampelt hat, verabschiedet er
sich ins Lagerfeuer. Doch da ist nicht gut ruhen, denn auch eine
eiserne Hülle ist ein guter Wärmeleiter. Seinen glühenden Hosenboden
schreckt er im Meer ab. Schon damals wurde diese probate Art des
Härtens von Metall praktiziert. Nach diesen Schmerzen muss er erst von innen
kühlen. Fünf Liter Roter geben ihm den Rest. Sich grünlich
einfärbend, fällt der Held ins Koma.
Nun endlich bitten die Fischer die Digedags, eine Erklärung abzugeben, wie sie in die Dienste dieses
suspekten Individuums geraten konnten. Da lassen sich die beiden
natürlich nicht zweimal bitten und erzählen den gierig lauschenden
Fischern das, was auch uns brennend interessiert.
Ihre steile Karriere begann so:
Als umherziehende Spielmänner erfreuten sie die Gegend nördlich der
Alpen auf Jahrmärkten und Hochzeiten. In Franken rasten sie am Rande
eines Waldes neben einem gigantischen Rübenfeld. Der Baumstumpf
ist schnell mit den Naturalien ihrer Kundschaft gedeckt. Gerade, als
sie sich mit großem Appetit über Preßsack und Himbeersaft hermachen
wollen, trifft ein präzise platzierter Armbrustbolzen ihr
Leibelixier. Passend zum Bolzen nähert sich grölend eine aus der
Ferne waidmännisch anmutende Gestalt. |
Bevor der
berittene Schütze jedoch die "Rübendiebe" erreicht, stolpert sein
Zossen über einen friedlich in den Rüben mümmelnden Elchbullen. Der
ist bedeutend wehrhafter als zwei Wandermusikanten und zeigt dem nun
geerdeten Reiter, wer auf diesem Acker das Sagen hat. Aber der Elch
will nur spielen, als aus seinem Ball keine Töne mehr kommen, verlässt
er gelangweilt den Platz. Der Waidgeselle schillert in den typisch
grünen Farben eines Bewusstlosen. Dig und Dag sind nicht nachtragend,
legen das Unfallopfer quer über ihre beiden Esel und folgen den Spuren
des entsprungenen Gaules - in der Hoffnung, der heimatlichen Raufe
zuzustreben. Zu beiden Seiten des Weges liegt massenhaft jagdbares
Material in den Runkeln.
Am Horizont machen die Digedags die
Silhouette zweier riesiger Rüben aus. Beim Näherkommen, entpuppt sich
die Erscheinung als Burg. Die davor malochenden Bauern scheinen solche
Umstände zur Genüge zu kennen und empfehlen den beiden, ihr Fundstück
auf der Burg abzugeben.
Am Burgtor hat soeben der Kaplan des Jägers
Gaul "Türkenschreck" empfangen. Auch Dig und Dag werden gebeten, mit dem
grünen Mann näher zu treten.
Auf dem Burghof lamentiert alles
durcheinander, was wohl mit dem jungen Herrn vom Rübenstein geschehen
sei.
Man trägt den Scheintoten in den geschichtsträchtigen Rittersaal der
Burg.
Wird fortgesetzt.
Alles ist geregelt:
"Muß ein Ritter schnell an Land,
geht er auch durch eine Wand!"
"Geht ein Ritter einmal baden, hat
er nichts als Spott und
Schaden!"
"Quäle Ritter nie zum Scherz,
denn sie fühl'n wie du den
Schmerz!"
"Hinein ins Mittelmeer! Wenn das
nicht hilft, weiß ich kein
Mittel
mehr!" (Von Runkel in der Not
erfunden) |
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