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94 Feuerzauber auf hoher See September 1964


Tief gestiegen und hoch gefallen. Fast wäre Ritter Runkel Podesta einer Seemacht geworden und nun ist er Rudersklave derselben.
Im Hafen von Genua liegt ein Kurierschiff vor Anker. Bei nächstbester Gelegenheit sollen die zukünftigen schadstoffarmen Galeerenantriebe an den Flottenadmiral übergeben werden. Nachdem Runkel mit seinem hohen spezifischen Gewicht die schöne Enterleiter zerbröselt hat, verbeult er sich beim darauf folgenden Niedergang seinen empfindlichen Blechanzug.
Durch den Radau fühlt sich der Patronus Conte di Marinadi beim Mittagsmahl gestört. Außerdem ist die Vorsuppe missraten. Der Koch wird zur Schnecke gemacht. Dig und Dag hören diese Litanei und geben sich dem Patronus sofort als Gourmet-Versteher zu erkennen. Mälzermäßig wird nun die Suppe analysiert. Im Nu finden die beiden heraus, woran die Plörre kränkelt. Marinadi ernennt Dig und Dag sogleich zu Küchen-Coaches, um den Smutje ordentlich auf Linie zu bringen. Der ist froh, dem Kielholen noch einmal entgangen zu
sein. Nebenher lässt der Patronus die drei wissen, heute einen runden Geburtstag zu haben - das verlangt nach einer Sonderzuwendung der kulinarischen Art.
Runkels Aufforderung, bei den Blecharbeiten behilflich zu sein, ignorieren Dig und Dag hochmütig, sie sind wieder etwas besseres als Ruder-Azubis.
Selbst ist der Grobschmied.

Kurz vor Sonnenuntergang erscheint eine Delegation der Genuesischen Regierung, um dem verdienten Patronus zum Jubiläum zu gratulieren.
Just in dem Moment läuft das furchtbar massakrierte Schiff des Händlers Fuccicato ein.
Die Pisaner haben ihn erstklassig ausgeplündert. Das ist ein Grund für die Capitane, Marinadi sogleich nach der Genuesischen Flotte zu schicken, um diese Schmach zu sühnen. Jedoch scheint's leichter gesagt als getan, denn Pisa hat Genua weitläufig abgeriegelt.
Die Blockade der Pisaner soll im Schutze der Dunkelheit - zur Geisterstunde - durchbrochen werden. Es wird Nacht, Señorita - und unter Deck schnitzen die ahnungslosen Digedags gemeinsam mit dem Smutje eine prachtvolle Geburtstagstorte, aufmunitioniert mit 50 Jubel-Kerzen.
Ein paar Faden über der Kombüse schärft der Patronus seinen Mannen gerade ein, ja keinen Mucks mehr von sich zu geben, denn man naht sich den feindlichen Linien.
Die bedrohlichen Schatten der Schiffe werden vom fahlen Mondlicht beschienen.
Zur Krönung dieses Moments tauchen die Digedags, Runkel und der Koch samt hell illuminierter Torte aus dem Schiffsbauch auf und schmettern ihre herzlichen Hochrufe in die dunkle Nacht. Nachdem sich die erste Erstarrung gelegt hat, wirft Marinadi die grell leuchtende Kalorienbombe in hohem Bogen über Bord. Aber da ist alles längst zu spät. Der Patronus verflucht die nichtsahnenden Zuckerbäcker nach Strich und Faden und erläutert ihnen die interessante Situation.
Admiral Totalo Flauti, der Befehlshaber der pisanischen Flotte, gerät stark ins Grübeln, was das wohl für eine denkwürdige Erscheinung gewesen sei. Bald kommt man zu dem Schluss, die Genuesen hätten versucht, die Pisaner mit griechischem Feuer zu beglücken. Was für Deppen.
Nun will man den Versagern einmal zeigen, wie richtiges griechisches Feuer riecht.
Der Admiral befiehlt allen Galeeren "Volles Rohr!". Ist schon irgendwie unfair, alle auf einen.
Der genuesische Botenkahn erntet jede Menge Treffer, Steinbrocken und Brandsätze. Auch Runkel bleibt nicht ungeschoren. Ein versprengter Funke fällt ihm ins Rüstungsinnere. Das muss sehr unangenehm sein. Fliegendes Feuer kann eigentlich nur von einem Drachen kommen. Glücklicherweise fallen dem Ritter für solch einen Fall gleich zwei praktikable Ritterregeln ein. Und so stürzt er sich in eine Wassertonne, die gleich darauf zum Angriffsziel der Bogenschützen wird.
Um den Sieg komplett zu machen, gibt es noch den Rammsporn in die Flanke und dann erfolgt die Enterung.
Die Digedags und Runkel sowie das vom Pech verfolgte Geburtstagskind gehen in den Gewahrsam der Sieger über. Das Kurierschiff findet bald hell leuchtend und mit großem Zischen in den Fluten des Mittelmeeres seine Bestimmung.
Nun ist es an Totalo Flauti, die Siegesmeldung der glorreichen Schlacht über die Genuesen zu verfassen. Eigentlich hätten ja Runkel und die Digedags alle Chancen, ihren genuesischen Gefangenen-Bonus zu ihren Gunsten einzusetzen.
 

Zwei neue Ritterregeln:
"Das, was im Faß, ist meistens naß!"
"Des Drachenkämpfers höchste Wonne ist nach dem Kampf die Regentonne!"

 

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