Nachdem der Major von Treskow militärisch fertig hat, will er sich nun
gänzlich dem "La Dolce Vita" hingeben. Denn früher gab es für
abgetakelte Kasernisten noch keinen Posten beim Arbeitsamt.
Da blieb
dem Major a. D. nur die Heirat mit einer korpu- sowie opulenten
Grafentochter.
Das junge Glück - wenigstens gilt dies für die
Flitterwöchnerin Berthulda - zieht es nach Venedig, Romantik pur,
sozusagen.
Eitel-Egbert hätte es mehr zum Quell des Preußentums gedrängt, aber
der schwebende Pantoffel ließ ihn wohl weich werden.
Auf Zwischenstation am Triester Bahnhof angekommen, verwechselt sich Treskow
bescheidenerweise mit dem österreichischen Monarchen und muss
deshalb einen
herben Stüber wegstecken. Einen Knacks bekommt sein Ego davon nicht,
wohl aber wächst seine schwerst latente Abneigung gegen den langjährigen
Lieblingsfeind Österreich.
Als Treskow vor seiner Holden mit trigonometrischen Kenntnissen
protzen will, schickt ihn ein versprengter Schafbock in den Staub des Triester
Börsenplatzes.
Zwei seltsame Kantonisten werden auf den zackigen Preußen
aufmerksam, man wird vermutlich noch von ihnen hören. |
Zunächst einmal ist Budensuche in Triest angesagt, doch wegen der
kaiserlichen Präsenz sind alle Fremdenzimmer vom Grandhotel bis zur
letzte Spelunke vakant.
Traurig hocken sich die beiden Jungvermählten auf die abendliche
Hafenpromenade. Nun sind auch die beiden Fremden wieder zur Stelle.
Wohl nicht ganz uneigennützig, bieten sie den vorübergehend Obdachlosen
ein Nachtquartier auf ihrem Schiff an.
Die romantisch schwer geplagte Berthulda findet das äußerst abgefahren.
Oberst a. D. Meinrath ist in Triest zufällig der Leiter einer
Zweigstelle des Österreichischen Lloyd und die Digedags sind noch
zufälliger wieder seine Faktotums oder Faktoten. Diesmal bauen Dig
und Dag noch größeren Mist als ihr Chef. Als bei den Beiden
die Dekorateursambitionen mit Macht durchbrechen, bricht auch die Wandung
ihrer Wasserspiele und der ganze Laden säuft ab - in den künstlichen
Wogen der Adria. Dummes Ding, dass gerade Kaiser Franzl dem Lloyd
seine Aufwartung macht und sich dabei nasse Socken holt. Der Kaiser
lässt Meinrath daraufhin in den Außendienst versetzen.
Seine erste Aufgabe ist, Bauer zur kaiserlichen Jacht zu bestellen.
Dig und Dag, verbunden mit dem Schicksal ihres Meister, verstärken
die Drückerkolonne des Lloyd. In Bauers Hotelzimmer finden sie durch Treskow
geparkte Gepäckstücke vor. Das gibt ihnen zu
denken, zumal die konspirative Eröffnung eines Koffers des Majors
Extra-Uniform samt Orden und Geschmeide zutage fördert. Die Digedags
beschließen, Wilhelm Bauer zur Audienz zu begleiten. Beim Hieven des
Kaiserlichen Jachtankers machen sie eine Entdeckung. Der an der Ankerspitze
baumelnde Orden wird als authentische Schleswigsche Erinnerungsmedaille in Gold
identifiziert. |
Und da
kann es nur einen stolzen Träger geben ...
Der österreichische Geheimdienst ist
sein Geld jedoch wert. Der Orden
wird schleunigst konfisziert und die Digedags werden zum Stillschweigen vergattert
- der
diplomatischer Schaden wäre ansonsten immens.
Die Vorführung des bäuerlichen Tauchbootmodells ist nicht so ganz
überzeugend, immerhin wollen Majestät den Bau des Objektes
befürworten.
Die Geheimpolizei war unterdessen nicht müßig und hat veranlasst, dass
Meinrath und die Digedags als gefährliche Mitwisser eines
preußisch-österreichischen Eklats vorläufig kaltzustellen sind.
Als Bauer und die Digedags ins Hotel zurückkommen, müssen sie zur
Kenntnis nehmen, dass Treskows Gepäck sich in Wohlgefallen aufgelöst
hat. Der Portier weiß natürlich von nichts. Auch der Holzbichler
Xaver, der verantwortliche Gepäckträger, kann keine Auskunft geben.
Dig und Dag bleibt nur noch, sich vertrauensvoll an die codexfreie
Presse zu wenden. Der Redakteur ist begeistert ob der reißerischen G'schicht'.
Einstens praktizierte die Journaille allerdings noch keine Selbstzensur,
sondern das Rohmaterial musste zunächst das Propaganda-Ministerium
passieren. Entscheidend ist, was hinten rauskommt - oder so ähnlich.
Und das ist hier bloß noch eine Hommage an Tim Mälzer.
Dig und Dag schlagen am nächsten Morgen die Postille auf - und sie sind
betroffen und empört und ein Stück weit traurig. So schleichen sie zermürbt zum Hafen, um sich mit Bauer und Meinrath
gemeinsam nach Venedig
einzuschiffen.
Den Geheimdienst bitten sie noch aufs Dringlichste, unbedingt nach Treskows Verbleib zu forschen,
was auch versprochen wird, getreu dem alten Motto "Wir suchen auch nach
Preußen". |