Die Digedags haben sich dieses Mal
eine EU-normgerechte Pulvermühle gebaut, schließlich wird man aus
erlittenem Schaden klug. Diese neue Konstruktion ermöglicht es
ihnen, aus sicherer Entfernung hohe Mahlerfolge mit einer zertifizierten Pulverqualität nach
DIN EN ISO 9001 zu erreichen.
Beim ersten Probeschuß mit der neuen Charge wird aber etwas zu tief
ins Pulverfaß geriffen, so daß die Schußenergie hauptsächlich für
den Rückstoß draufgeht.
Allerdings läßt sich die beste Erprobung nur in der Praxis durchführen
und so beschließt man, sogleich das edle Waidwerk auszuüben.
Obwohl ein jeder aus dem UTP noch wissen sollte, daß Neckereien zu schweren
Unfällen führen können, ignoriert Dag diesen existenziellen Grundsatz und ärgert
den vorausschreitenden Dig. Das Unglück folgt selbstredend auf dem
Fuße, Dig stürzt in eine tiefe Schlucht. Aber er hat Glück und kann
sich einen vorstehenden Ast greifen.
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Ein ähnlich gelagertes, böses Mißgeschick ereilte übrigens auch schon den
berühmten weißen Trapper und Freund des Roten Mannes, Old Schweißfoot aus "Waputa, die Geierkralle" ("Der große Verrat IV" im
April 1954 von Herbert Reschke).
Doch die Digedags sind um keinen Plan verlegen, mit Hilfe einer
Pulverladung wird ein am Rande der Schlucht stehender Baum
umgemangelt. Ein gekonnter Lassowurf und Dig taucht leicht verstört
wieder über dem Rand der Furche auf.
Der gute Nero erweist sich beim
Überqueren der Schlucht erneut als feige, doch mit verbundenen Augen
läßt es ihn scheinbar kalt. Sogar die Digedags vertrauen seinem
Tastsinn und lassen sich übersetzen. Auf der anderen Seite spürt der
Löwe sogleich einen Frischling auf, der die Digedags aber in die
offenen Hauer einer kapitalen Keilerbande lockt. Da hilft nur noch
die Flucht auf die umherstehenden Bäume. Wer zu langsam ist, den
bestraft das Leben, also muß Nero wieder mal daran glauben. Ein
miserabel platzierter Schuß treibt die Wildschweine immerhin in die
Flucht und die Erde bekommt die vier wieder. Diese Schmach muß
natürlich gesühnt werden. Nach wilder Verfolgungsjagd bleibt ein
Schwein auf der Strecke und reckt sein Geläuf himmelwärts. Jetzt
folgt eine entspannte Bratorgie innerhalb der Palisade und alle
betten
sich wohlgemästet zur Ruhe.
Wenn man jetzt wenigstens einen Underberg hätte ...
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Nach angemessener Verdauung sichten die Digedags auf dem Meer einige Boote. Das
regt ihren Forscherdrang an und verleitet sie zum Schiffbau. Naheliegend ist hier das Modell "Einbaum", welches in dieser Gegend
doch eine gewisse Tradition hat. Mit Schießpulver wird die Grundform
ausgekokelt und der Rumpf anschließend außen mit Hackebeilchen in
strömungs-günstige Form gebracht. Dig erfindet dazu einen genialen
Windantrieb, der sogar ein Perpetuum mobile als kalten Kaffee
erscheinen läßt. Es folgen einige Schmiedearbeiten, dann wird noch
ein Schiffsgeschütz an Bord genommen und es kann nach zünftiger Schiffstaufe
in die Südsee gestochen werden.
Die Inselrundfahrt zeigt ihnen die ganze Eleganz des Eilands und
ihres Domizils. Auch die Kanone bewährt sich beim Abschuß einiger
geflügelter Nahrungskonkurrenten. Bei der Gelegenheit
entstand wahrscheinlich das Sprichwort: "Mit Kanonen auf Geier
schießen".
Leider hatte das Heft jetzt nur noch 24 Seiten, dafür mußte man
aber auch lediglich einen Monat auf die Fortsetzung der Abenteuer warten und
läppische 60 Pfennige abdrücken. Ab diesem Heft waren einige neue Zeichner und
grafische Mitarbeiter am Entstehen des Mosaik beteiligt, bis Heft 7
hatte Hegen fast alles selbst gezeichnet. Durch die Personalzugänge
war auch die Wohnung zu klein geworden und es mußte ein Atelier
eingerichtet werden. |