
Denis Papin ist vom Landgrafen Karl von Hessen als Professor an die
Uni Marburg berufen worden. Also nichts wie hin - wenn der Meister
ruft. Die Digedags, nach ihrer hochherrschaftlichen Küchenkarriere
gerade ohne feste Anstellung, begleiten ihn.
In Marburg angelangt, erleben sie einen pompösen Empfang, eines
Königs würdig. Papins gesundes Selbstbewusstsein lässt ihn glauben
(wie später auch Major von Treskow in Triest), dass der Auflauf ihm gelte.
Doch der große Bahnhof ist leider für den Herrn Landgrafen
organisiert worden. Ein paar Böllerschüsse holen Papin wieder ins
reale Leben zurück. Seine Sonntags-Perücke geht ihm durch wie die
Pferde seiner Kalesche.
Als die Digedags Papins Lockenpracht retten wollen, kommt ihnen ein
verkrachter Studiosus zuvor und vertickt die Matte schleunigst beim
Perückenmacher Boiseviel.
Dig und Dag legen sich unvorsichtigerweise mit dem Berufsstudenten
an, das bringt ihnen eine Einladung zum Duett ein.
Doch bis dahin bleibt ihnen noch reichlich Zeit, bei Meister
Boiseviel anzuheuern und zu retten, was zu retten ist. |
Bevor aber die Digedags Papins Kopfputz abstauben können, wird er
schon von Meister Boiseviel an den Professor Fidibus verhökert. Da
hilft nur eine Vollwäsche, um Zeit zu gewinnen. Während Dig sich um
die Perücke kümmert, gibt Dag Papin Bescheid. Dieser holt seine
Mütze in der Mittagspause ab.
Kurz darauf erscheint der Landgraf, um
sich Papins neueste Erfindung zu besehen. Papin hat seinen Dampftopf
mit einem Zylinder gekoppelt, um die Kraft heißer Luft zu
demonstrieren. Leider fängt beim Experiment die Perücke Feuer. Karl
ist trotzdem hoch entzückt von der Maschine.
Gerade als Prof. Fidibus seine Neuerwerbung bei Boiseviel abholen will,
platzt Papin mit seiner verbrannten Dachschindel in das Geschäft.
Nun fliegt der Schwindel auf und die Perücke wird ersatzlos
konfisziert. Den Digedags wird verständlicherweise fristlos
gekündigt. Das passt schon, denn gleich beginnt sowieso ihr Duell
mit dem kampferprobten Burschenschafter. Die Digedags schlagen sich
allerdings nicht nach dem Reglement, sondern mit viel List und noch
mehr Tücke. So ist ihnen der Sieg gewiss.
Papin predigt derweil vor leeren Rängen. Die Digedags machen deshalb
ein wenig Werbung und Professor Fidibus das Auditorium abspenstig.
Das treibt Fidibus natürlich auf die Palme und er wird gegenüber
Papin ziemlich ausfällig. Die Digedags haben aber ihren "Tom Sawyer"
sorgfältig studiert und veranstalten den Trick mit der Katze wie an
Mr. Dobbins.
Dabei stellt sich heraus, dass Fidibus' scheinbar verlaustes
Haupthaar auch bloß eine Perücke ist. Als Papin endlich mit seiner
Vorlesung beginnen kann, zeigt sich, dass die Masse der Studiosi
lieber Karriere machen als etwas Vernünftiges lernen will. |
Wegen der
eingetretenen Tumulte wird Papin vom Rektor gerügt. Dies ist in seinen
Augen eine schlimme Ungerechtigkeit. Deshalb will sich Papin beim Landgrafen in
Kassel beschweren. Dem Fidibus schwant nichts Gutes, er muss Papin
zuvorkommen.
Mit Papins wieder erstklassig hergerichteten Perücke reitet er auf
einem geborgten Zossen nach Kassel. Von einem Bären erschreckt, wird
sein Pferd scheu und verabschiedet sich. Um das Maß voll zu machen,
nimmt ihm ein unartiger Affe seine Staatsperücke weg. Der Bär und der
Affe gehören einer Gruppe Zigeuner (politisch korrekt: mobile
ethnische Minderheit). Die Gaukler haben ein gutes Herz und nehmen
Fidibus mit.
In Kassel trifft man wieder aufeinander und es gelingt den Digedags,
durch Bestechung des Affen erneut in den Besitz der Perücke zu
gelangen. Nun kann Papin mit einer ordnungsgemäßen Anzugsordnung beim
Landgrafen vorstellig zu werden. Karl von Hessen macht Papin sogleich zu seinem
Hof-Ingenieur. Er soll in der Karlsaue die Arbeiten an den noch zu
erfindenden Wasserkünsten aufnehmen.
Beilage:
Steinchen an Steinchen - Wir
bauen uns eine schönere Welt!
Papins Denkschrift an Karl von Hessen, sorgsam in Verse gesetzt
von Herrn Mosaik-Reimer.
Aktueller Politikbezug:
Wie schön ist's doch an der Moskauer Universität - das Studium hier
ist eine logische Konsequenz aus Papins Zukunftsvisionen, der
Lobpreisung der Maschine und ihrer Maschinisten. |
Rückseite:
Brief Papins an Karl von Hessen mit dem Ansinnen, Ingenieure für
den Bau von Dampfmaschinen auszubilden. |
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