Wer wagt, gewinnt -
oder
doch nicht?!
Im Dezember 1956 war ein "Bunter Abend" des noch relativ neuen
Unterhaltungsmediums Fernsehen (im Januar 1956 startete in der DDR
der reguläre Sendebetrieb) sicherlich ein echtes Hailait
wenigstens für all jene, die schon über ein Fernsehgerät verfügten oder
bei Bekannten schmarotzen durften. Damals war man noch nicht von
Großbild und 20-Kanal-Raumklang verwöhnt und konnte sich auch an
jenen Bildern ergötzen, die auf Oszillografenröhren flimmerten; Hauptsache, es wackelte.
Das zweite und auch letzte Heft der Tier-Mosaiks bietet uns fast
alles, was man von solch einer Veranstaltung erwarten muß, eine
Big-Band, eine große Verlosung und Wettbewerbe in Geschick- und
Sportlichkeit. Nachdem sich für eine Spielrunde zu viele Anwärter
gemeldet haben, scheitert auch der Versuch einer Auslosung mit der
Platznummer. Erst der Wurf von zwei Hüten ins Publikum bringt
den erhofften Erfolg. Die
Begünstigten entern stolz die Bühne. |
Die Aufgabe, aus Einzelteilen ein Fahrrad zu montieren, führt bei
der Probefahrt des Vogels zur Selbstauflösung seiner Kreation, er
hätte eben doch nicht auf die Schrauben verzichten sollen.
Als
nächstes folgt der Auftritt von berühmten Musikal-Clowns. Giraffe
und Ente veranstalten allerlei tönenden Klamauk. Ein am Halsband
mitgeführter Primat namens Bimbo macht einen recht dümmlichen
Eindruck, er bleibt das tierische Tier unter den menschlichen
Tieren, wie schon einmal der Entenbraten in
Nummer 3. Als der Kameramann Bimbo auf den Bürzel tritt, mischt der
Affe die ganze Show auf. Zuhause vor den Glotzen kringeln sich die
Zuschauer vor schierer Begeisterung, Lifesendungen bringen eben doch
mehr Spaß als zurechtgeschnippelte Aufzeich-nungen. Nach einer
kurzen Sendepause folgt die nächste Spielrunde. Diesmal klappt die
Auswahl besser, es trifft einen Enten- und einen
Giraffenartigen. Sie sollen auf der Bühne ihre Künste im Skisprung
vorführen, was in Hinblick auf die halsbrecherische Schanze recht
gefährlich scheint. Die Ente gewinnt mit einer ästhetischen Übung
und der B-Note 10. Trotz
allem Schwein gehabt. Als Siegprämie gibt's einen schönen Winterurlaub
im Gebirge.
Vor der "Schihaserlbaude" in den Bergen angekommen ("Arzgebirg,
wie biste schie..."), übt sich die Entengattin sofort in Promotion
für ihren Schikünstler. Dieser ist natürlich nicht sonderlich
erbaut, da er nur relativ wenig unter Selbstüberschätzung leidet. Trotzdem
wird er von den Fans genötigt, seine Kunst darzubieten Das führt zum
Totalschaden.
Beim ortsansässigen Schlosser läßt er sich daraufhin ein Stützkorsett
auf den Korpus schmieden und brettert vierspurig über die Piste.
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Eine Spur der Verwüstung hinter sich zurücklassend endet er an
einer Tanne. Wer den Schaden hat ... Fortan wird er bei jeder
Gelegenheit gehänselt. Mit einem Schneegespenst auf Schiern
vermasselt er seinen Peinigern den schönen "Hutznohmd", aber er
versöhnt sich anschließend mit allen und verspricht, ein besserer
Sportsmann zu werden.
Am nächsten Tag versucht er es der Einfachheit
halber mit dem Rodelschlitten, beweist aber auch hier wenig
Geschick, doch immerhin Erfindungsreichtum. Er entdeckt den
Propellerschlitten und düst von dannen.

Auf der Höhe seiner Zeit:
Rembrandt FE 852 E

VEB Sachsenwerk Radeberg
23 Röhren, Bildschirm 18x24cm
Herstellungsjahr 1955
Neupreis 1.300,- DM (DDR) |
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