Nachdem die Digedags vom Grafen Kunz mit allgemeinem Schürfverbot
belegt worden sind, haben sie aus den privaten Rücklagen ihres
"Ehrendienstes" ein kleines Fuhrunternehmen gegründet.
Ihr erster Auftrag sind "Holztransporte", sie sollen die Grube
"Letzte Hoffnung" mit Pumpenrohren beliefern. Der Dorfbüttel stoppt
ihre Fuhre, um für sich einen Block ins Gefängnis mitnehmen zu
lassen. Doch die beiden transportieren keine derartigen
Gerätschaften. Warum die Digedags als alte Landsknechte auf einmal
so zimperlich sind, bleibt schleierhaft. Jedenfalls gerät der Büttel
durch widerliche Umstände selbst in sein Instrument und wird von den
Digedags eingeschlossen. Ganz schön aufmüpfig, die beiden. Kein
Wunder, dass sechs Jahre später in "Spur der Steine" der
Volks-Büttel im Dorfteich landete bei diesen schlechten Beispielen!
Vor der "Letzten Hoffnung" streitet sich gerade der Fröner des
Grafen mit dem Obersteiger. Das Ansinnen, zu Kontrollzwecken in die
Grube abzusteigen, wird dem Fröner verweigert. Etwas inkonsequent,
denn ein gut versenkter Kinnhaken lässt den Fröner doch noch
einfahren. Aber der Aufenthalt ist von nur kurzer Dauer, total
verbogen kommt der Fröner mit der nächsten Erzfuhre wieder ans
Licht. Den Digedags wird die ehrenvolle Aufgabe zuteil, den
Beschädigten zur Burg zu fahren. Dazu befestigen sie das Schild
"Krankentransporte" an ihrem Wagen, der nachtragende Büttel
registriert dies mit Häme.
Der Fröner wird bereits vom Burg-Vogt erwartet, er soll schleunigst
beim Grafen einrücken. |
In des Grafen Kasse ist wieder mal Ebbe, und das, wo doch gerade der
Herzog von Kassler-Rippespeer (solcherart Doppelnamen deuten im
Allgemeinen auf Mitgliedschaft in der FDP hin) und Prinz Gugelhupf
zur aktuellen Fress- und Sauforgie anrücken.
Der Fröner wird vom Grafen gehörig abgeseift, dabei kann er noch
nicht mal die Bergleute entlohnen. Die Digedags stehen mit ihrem
Wägelchen den hohen Herrschaften im Wege, kurzerhand werden sie von
den Politessen des Herzogs aus der Burg geworfen. Das lassen sie
sich allerdings nicht gefallen. Als sich der Tross auf der Zugbrücke
befindet, wird kurzerhand die Sperre ausgeklinkt. Der Tumult auf dem
Burghof lässt den Grafen etwas überkochen. Wenn nicht bald Ruhe und
Ordnung einziehen, gibts Kompottentzug. Schnell werden die
Heuschrecken friedlich.
Der Fröner mietet sich erst mal die Digedags für einen
"Geldtransport". Ob dieser lustigen Fahrt verfallen die Kutscher
wieder mal ins Reimen. Auch die Bergleute sind hocherfreut, endlich
ihren Lohn zu erhalten. Aber die Kasse enthält nur Küchengerät und
Plunder. Das bringt die Arbeiter völlig auf die Palme, der
Obersteiger will sich nun beim Grafen beschweren. Zusammen mit dem
Fröner nutzt er den von den Digedags angebotenen "Personenverkehr"
zur Burg. Der Büttel hats schon wieder registriert. Auf der Burg
wird die Delegation allerdings nicht vorgelassen, denn der Graf hat
furchtbaren Stress. Sein Großhändler Sebaldus Nimmersatt will gerade
die ausstehenden Schulden eintreiben und droht mit Pfändung des
Tafelsilbers. Als letzter Ausweg bleibt dem Grafen nur das Bitten.
Er kriecht vor dem Fröner zu Kreuze und bettelt um einen Kredit beim
schlimmsten Betrüger an des Grafen Vermögen. Gönnerhaft pumpt ihm
der Fröner 400 Dukaten, allerdings nicht ohne Gegenleistung. Er will
dafür Obersteiger an Stelle des Obersteigers werden.
Wo nun das Geschirr gerettet ist, wird auch die heiße Schlacht am
kalten Büfett eröffnet. Die Catering-Abteilung des Grafen hat alle
Hände voll zu tun, denn es wird gespachtelt was die Backen fassen.
Ein fliegendes Bärenfell kommt auf den Digedags zu liegen, die Hunde
des Grafen desgleichen. |
Der
Obersteiger hilft den Digedags gegen die Hunde und den Fröner. Das
wiederum missfällt dem Grafen und er lässt die Digedags und den
gewesenen Obersteiger aus der Burg werfen.
Als sich der Fröner den Bergleuten als neuer Obersteiger präsentiert,
kommt es zum ersten Widerstand. Aber der Fröner hat wohlweislich die
Schergen des Grafen mitgebracht, so wird die Rebellion im Keim
erstickt. Die Inspektion der Stollen ergibt, dass bedeutend mehr Erz
abzukratzen ist. Der obersteigende Fröner (oder der frönende
Obersteiger) verordnet also den Kumpels Hennecke-Schichten. Die
wohlgemeinten Warnungen der Fachleute schlägt er in den Wind. Das geht
eine Weile ganz gut, die erhöhte Fördermenge hilft, die Festfrequenz
erheblich zu steigern. Auch die Digedags profitieren letztlich davon,
sie stehen mit vielen "Erztransporten" unter Vertrag.
Eines Tages ist es dann soweit, die "Letzte Hoffnung" säuft ab und ist
plötzlich keine mehr. Des Fröners Zeichen stehen auf Abstieg,
Gelegenheit für die Digedags, ihr Geschäft um "Gefangenentransport" zu
erweitern. Nun ist des Büttels Rat gefragt, und der hat so einiges auf
der Pfanne. Sein Vorschlag einer großen Steuerreform wird zuerst an
den Digedags getestet. Wieder einmal trifft es den armen Mittelstand.
Für all ihre diversen Transportvarianten fällt neuerdings
transportspezifische Einkommensteuer an. Welche Arten das betrifft,
hat sich der hinterhältige Büttel genauestens notiert. Digs Schimpfen
auf Dags Angeberei hilft nicht, sie sind endgültig blank wie eine
Bettpfanne. Nur ein Job wird von ihnen noch geringer geschätzt - ihre
Zukunft in der Gaukelei. Und hier sind sie endlich angekommen.
Beilage:
Steinchen an Steinchen - Der
esßbare Festzug
Passend zum Thema "Bergleute" und auch zum Dezemberheft gibt es
sogar ein geheimes Backrezept, wie man einen lecker Festzug aus
Pfefferkuchen-Bergmännern klöppeln oder schnitzen kann.
"Arzgebirg, wie biste schie!" |
Rückseite:
Menschliche Seilwinde zum Heben von Erz und zur Entwässerung der
Stollen |
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