Wieder einmal ist es virtueller Feierabend an Bord von RS-X8. Gierig
lauschend haben sich schon Bhur Yham und Ingenieur Knips in der
Messe hingesesselt.
Heute gibt es einen spannenden Ausflug ins 16. Jahrhundert zu den
Anfangsgründen des Bergbaus und der Stollenentwässerung.
Kurz nach dem Ende des Großen Vaterländischen Bauernkrieges befinden
sich die Digedags auf der dunklen Seite der Macht. Aber sie betonen
immerhin, daß sie gegen ihren Willen zu Landsknechten gepreßt worden
waren. Muß ein Vorläufer des "Ehrendienstes" gewesen sein. (Der
"Ehrendienst" wurde in der DDR im Jahr 1962 nach dem Bau der Berliner Mauer
eingeführt, vorher gab es lediglich eine Freiwilligen-Armee.)
Nachdem sie also unfreiwillig die armen Bäuerlein bekämpfen mußten,
sind sie ins Zivilleben entlassen worden. Zusammen mit ihrem alten
Rottmeister (etwa identisch mit Unteroffizier oder Gruppenführer:
Herr über 8-12 Landsknechte) Kuno kommen die Digedags ins Silbertal,
nicht etwa, um reich zu werden, nee, sondern um Arbeit zu finden.
Der Kuno sieht das jedoch ganz anders.
Von Kunos Lied "Nur auf, nur auf ins Silbertal,
da wird auf einen Streich der Dieb, der Lump, der Bettelmann und
auch der Landsknecht reich." sind die Digedags empört. Er
nennt Lumpen und Diebe zusammen mit dem ehrbaren Landsknechtberuf.
Was die Digedags an Professionen am ätzendsten finden, sind
allerdings Gaukler. Soweit würden sie sich nie erniedrigen (wollen). |
Auf die Frage nach ergiebigen Silberadern, schickt sie ein
freundlicher Eingeborener in die Bärenschlucht. Die Digedags
vermuten nix Schlimmes dabei, im Dialekt des Arzgebirgs können ja
auch Beeren gemeint sein. Sind's aber nicht, denn ein echter Bär
fühlt sich in seinem Hausfrieden gestört. Mit einem gut gezielten
Steinwurf wird Meister Petz in die Flucht geschlagen. Und siehe da,
der Stein ist in Wirklichkeit ein Silberbatzen. Die drei finden in
der Höhle eine voll fette Ader. Kuno eilt stracks zum Bergamt, um
den Fund behördlich eintragen zu lassen. Dabei muß er zur Kenntnis nehmen, daß
die Steuerlast beim Grafen etwa 50% beträgt. Damit kann er sich gar
nicht anfreunden.
Zurück in der Höhle zeigen ihm die Digedags im Fels eine gefährlich
rauschende Wasserblase, dort sollte man lieber nicht pickern. Aber
für heute ist erst einmal Schicht im Schacht. Kuno will etwas Proviant
beschaffen, die Digedags sollen derweil eine Berghütte zimmern. Mit
einem großen Silberklumpen bewaffnet, entert Kuno das Wirtshaus. Aber der
knauserige Wirt will nur 3 Taler für das Silber abdrücken, das ist
Kuno zu wenig. In der Gaststube lungern noch viel faulere Säcke als
Kuno herum. Ein paar Profispieler haben sich auf Silberabbau am
Spieltisch spezialisiert. Sie bieten Kuno erst mal 10 Taler Kaution
für seinen Brocken. Doch gegen die präparierten Würfel kann auch ein
Schlitzohr wie Kuno nicht anstinken. Er verzockt im Laufe des Abends
sogar die ganze Silberader in der Bärenhöhle.
Die Digedags waren mittlerweile bedeutend erfolgreicher - als
Eigenheimzulage haben sie eine weitere Silberader ganz nebenbei
gefunden. Das verhilft Kuno zu einem neuen Plan. Er flutet die alte
Fundstätte und meldet sie beim Grafen als unbrauchbar ab. Die
Spieler wollen ihren Gewinn inspizieren und betreten nichtsahnend
die Bärenhöhle, der alte Bär ist wieder heil und versperrt den
Ausgang. Auch der Graf und Kuno erscheinen vor der Höhle. Der Bär
wird erlegt und die Spieler werden als Silberdiebe verhaftet,
diesmal fühlen sie sich von Kuno betrogen. |
Der Graf
hat kein Geld für teure Pumpen und schreibt die Fundstätte lieber ab.
Die Digedags schuften wieder wie die Maulwürfe, Kuno nimmt sich einen
Sack Silber zum Verkauf. In Wirklichkeit will er das Zeug nach Böhmen
verschieben, doch die hauptamtlichen Schmuggler sehen Amateure gar
nicht gerne auf ihren Routen wandeln. Kuno tritt der ehrbaren Zunft
bei, immerhin liegen die Abgaben hier nur bei 20% und die gedenkt er
den Digedags abzuziehen. Mit seinem ersten Erlös zieht er ab. Den
Digedags jammert er wieder etwas von Räubern vor. Das wird den beiden
zu bunt, sie wollen sich beim Grafen beschweren. Unterwegs treffen sie
die Spieler, die nach Kuno fragen. Die Digedags halten sie für die
Räuber und schicken sie in die Pampa. Bald enden die Zocker im Schlamm
und schwören Kuno furchtbare Rache. Die Digedags erzählen beim Bergamt
von ihren beiden Adern, das macht den Amtmann stutzig. Der schickt den
örtlichen Straßenspitzel Markus Pfiffikus aus, um Kuno aufzutreiben.
Kuno ist natürlich im Wirtshaus zu finden. IM Pfiffikus verwickelt ihn
in ein brisantes Gespräch rund ums Schmuggeln. Plötzlich stürmen die
Spieler die Kneipe, um Kuno zu vermöbeln. Pfiffikus ruft das SEK
"Kuno" zum Zugriff auf. In der Schlägerei kann Kuno
knapp entkommen. Ersatzweise werden die Digedags für die Verfehlungen ihres
Kompagnons bestraft, sie dürfen fürderhin nicht weiter nach dem
silbern glänzenden Erz buddeln.
Vom letzten Sold aus der Zeit ihrer militärischen Karriere kaufen sie sich
ein Eselsgespann und beschließen, ihr Glück im Logistikbereich zu
suchen.
Beilage:
Steinchen an Steinchen - Ein
ungewöhnlicher Nussknacker
Der gewöhnliche Nussknacker als Aufhänger für Sitten und Bräuche
der erzgebirglerischen Bergmannszunft. |
Rückseite:
Schnitt alter Abbaumethoden |
Am Rande bemerkt:
Warum ist in den Erzählungen von Dig und Dag eigentlich
nie ihr Kumpel Digedag dabei ??? |
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