Die wahrhaft großartige Vision der Digedags vom Urwalddorf der
Zukunft ist real existierende Wirklichkeit geworden. Der ehemalige
Naturbursche Palipapu steht heute geschniegelt in weißem Dederonhemd
und Blaumann auf der Matte. Auch der gesamte Stamm konnte
erfolgreich domestiziert werden und hat die Segnungen der wahren
Zivilisation erfahren dürfen. Die vormals Eingeborenen können ihren
Urwald jetzt mit der Motorsäge roden, das ist bedeutend effizienter
als früher und dem Betonieren der abgeholzten Flächen steht nun
nichts mehr im Wege.
Bei den Fällarbeiten gibt die alte Ölpiraten-Residenz noch ein
düsteres Geheimnis preis. In einer Kassette findet sich ein Hinweis
auf den möglichen Aufenthaltsort von Mac Gips, Stichworte sind "Petrolia"
und "Elefant".
Sogleich machen sich die Digedags in die noch warme Spur. Gerade an
Bord eines Schiffes der Petrolia-Linie gekommen, gelingt es ihnen
schon, durch äußerst widrige Umstände zum Hauptfeind des Bootsmanns
zu avancieren. Schwerstes mutmaßliches Delikt ist der vorsätzliche
Diebstahl eines Elefanten. Die Digedags erhalten beim Ausschiffen in
Petrolia Bordverbot auf Lebenszeit und der ehemalige Elefanteneigner
nimmt unbemerkt die Verfolgung auf.
Zum Stichwort "Elefant" kann ein alter Seebär folgendes anbieten:
ein Monument, ein Warenhaus, eine Spelunke und ein Schiff.
Erstes Ziel ist die Reklamefigur für Elefant-Benzin, ein von innen
begehbarer Dickhäuter. |
Die Digedags erklimmen den hohlen Kopf und studieren die typischen
Höhlenmalereien. Der Tierfänger ist ihnen dicht auf den Fersen.
Wiederum geraten sie unschuldig in den Verdacht der vorsätzlichen
Wandbeschmierung, können sich aber dem Zugriff geschickt entziehen.
Doch der Elefantenbesitzer läßt sich nicht abschütteln, er folgt
ihnen ins Kinderkaufhaus "Elefant". Auch diese Spur erweist sich als
blind, aber der Tierfänger nutzt die Gelegenheit zum
Schnäppchenkauf. Als drittes Ziel wird die Hafenkneipe "Zum
Elefanten" angesteuert. Allerlei zwielichtiges Gesindel hängt dort
fuseltrinkend ab. Und richtig, es sind welche darunter, die sich zum
Thema "Mac Gips" einiges zu sagen haben. Ein platzender Wasserball
aus dem Fundus des Tierfängers löst im Lokal Großalarm aus und läßt
die Halunken Fersengeld geben. Die Digedags nehmen die Verfolgung
auf, bleiben aber auf einer frisch geteerten Straße stecken.
Warum sich die Digedags bei dieser heißen Spur nun trotzdem noch
nach dem Schiff namens "Elefant" erkundigen, kann nur daran liegen,
daß dem wissensdurstigen Leser der neue Übersee-Erdöl-Tanker
erklärt werden muß. Beim Schlendern durch den Yachthafen entdecken
die Digedags ein Hausboot mit Gallions-Elefantenkopf. Da der Kahn
mittig liegt und mit weiteren in Reihe geschaltet ist, müssen die
Digedags mehrere andere Boote queren. Etwas fahrig in ihrer
Euphorie, bringt ihnen dies wieder neue Feindseligkeiten ein.
Krönung ist allerdings das Wiedersehen mit ihrem alten Feind, dem
Bootsmann Pratzer, dessen privates Boot auch betreten werden muß. Er
wirft die Digedags in Ausübung des Hausrechts kurzerhand über Bord,
muß aber gleich darauf mit der Ruderpinne im Rücken den
gleichen Weg antreten. Ein nahendes Polizeiboot will die
Schiffbrüchigen retten, den Halunken auf dem Elefantenkahn rutscht
das Herz in die Hosen, sie starten durch. Die Digedags hetzen
sogleich die Polizei hinterher und holen immer weiter auf. Mac Gips
bleibt nichts übrig, als den Kahn stranden zu lassen und zu Fuß in
die Erdöl-Raffinerie zu flüchten. |
Die tröge
Verfolgungsjagd wird aufgelockert durch Lexis kurzweilige Erklärung,
daß die gleiche Raffinerie momentan in Schwedt entsteht.
Der bewaffnete Mac Gips erklimmt in seiner Not einen Butan-Tank, in
der Hoffnung, daß ihn der finale Rettungsschuß wegen drohender
Explosionsgefahr nicht ereilen wird. Aber die Digedags bringen ihn auf
ihre Art mit einem Stein aus einem Hosenträgerkatapult zur Strecke.
Mac Gips fällt von den Sprossen und wird verhaftet. Auch beim
Tierfänger fällt etwas, nämlich der Groschen, daß die Digedags gar
nicht an seinem Elefanten interessiert waren. Damit endet eine große
Verbrecherkarriere im Mosaik und der letzte Vertreter des
großneonischen Halunkentums kann dem friedlichen Aufbau und weiteren
Großtaten nicht mehr im Wege stehen.
Beilage:
Steinchen an Steinchen - Besuch
im sozialistischen Dorf der DDR Zu Besuch bei
Flora und Jolante,
"Ihr bester Freund ist die Königin der
Futterpflanzen, unser Mais."
Gar lustig ist's auf dem Lande - Werbung für die sozialistische Landwirtschaft und die "Wurst am Stengel" |
Nr. 42/43 sind die "Afrika-Hefte" unter den Mosaiks.
Milliarden von Mosaiklesern beschäftigen sich heutzutage immer
mal wieder gern mit dem Problem, ob man nun "Neger" sagen darf
oder nicht. Und es wird die Frage aufgeworfen: War die DDR
rassistisch? Und wenn ja, warum nicht? |
Rückseite:
Aus der Geschichte des Erdöls |
Deutsches Demokratisches Öl
Die erste Erdöllagerstätte der DDR wurde in Reinkenhagen
1961 entdeckt. Bereits 1968 hatte die Erdölförderung ihren Zenit
erreicht, es wurden etwa 8 Millionen Tonnen gefördert (in
Reinkenhagen davon ca. 60000 t).
Neben Mecklenburg befanden sich auch Fundstätten in Thüringen
und Brandenburg. Erdgasvorkommen gab es in der Altmark und in
Thüringen. |
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