
Der Erdbebenforscher Professor Schluck, seines Zeichens eineiiger
Zwillingsbruder des begnadeten Flugzeugbastlers Doktor Schluck, kommt zu Besuch
in unsere "Hauptstadt". Seine ersten Schritte führen ihn sogleich in einen
Gebrauchtwarenladen, denn er sucht noch ein extraordinäres
Geburtstagspräsent für sein Brüderlein. Schluck ist für alles offen
und der Trödler gibt sich jede erdenkliche Mühe, ihm den ältesten
Kram anzudrehen. Doch eine Tuba mit Beulenpest und ein motorloser
Oldtimer treffen nicht des Professors erlesenen Geschmack. Eine
bestimmt illegale
Riesensuppenschildkrötenschale hat es ihm schließlich angetan, ein
wahrhaft praktischer Artikel, der in keinem Haushalt fehlen sollte.
Der original österreichische Dienstmann (hier Markennummer 13, Hans
Moser war in "Hallo Dienstmann " (1952) die Nr.11), bringt eben eine
blaßrote Löwenattrappe vom Polsterer zurück. Für eine angemessene Gebühr
ist er bereit, den Deckel der Kröte zu Dr. Schlucks Domizil zu
bugsieren.
Dorthin macht sich jetzt auch der Professor in die Spur. Die
Haustür des Schluck'schen Anwesens steht unvorsichtigerweise offen,
aber im Flur kommt ihm
sein Bruder mit ausgebreiteten Armen entgegengestürmt. Erst bei der
Kollision mit dem Spiegel bemerkt der Professor, daß er sich selbst
angesprungen hat. Der Rest spielt sich ab wie in "Sieben Jahre Pech".
Kaum hat Professor Schluck die Scherben beseitigen können, da erscheint
auch schon sein Klon persönlich auf der Bildfläche. |
Nun kommt die bewährte Nummer mit "Spiegel
putzen" und "Feuer geben". Bevor jedoch der Schwindel auffliegen
kann, wird Dr. Schluck von Tonio Turbo und den Digedags zum
Flughafen abgeholt. Auf dem heutigen Plan steht der Testflug des
neuen Düsenjets CB-5, gefeilt aus einem Digedanium-Block. Die
Digedags hoffen - durch ihren Namensgeberbonus - auf ein Sonderrecht
zum Mitflug. Doch vor das Vergnügen hat die Bürokratie den
Tauglichkeitstest gesetzt. Digs Lunge ist ziemlich unterbelüftet,
dafür arbeitet Dags Gebläse wie ein Kompressor. An
den Kniescheiben zeigen sich beide sehr zart besaitet und
überempfindlich. Kurzum, ihnen darf totale Fluguntauglichkeit
bescheinigt werden. Der Gnadentest in der Zentrifuge gibt Dig und
Dag den Rest. Wohl oder übel bleibt ihnen nur, sich die Sache aus
der Froschperspektive zu beäugen.
Auf einer Doppelseite präsentiert LEXI wieder einmal allerlei
interessantes und merkwürziges aus dem Fundus der fliegenden Kisten
(alle Senkrechtstarter auf einen Blick). Auch die Einmann-Plattform
darf nicht fehlen (in Nr. 73 begegnet sie uns wieder als
Staustrahlsteilstarter). In einem früheren Leben war das Ding unter
anderem im "Hobby" abgebildet.
Da der Dienstmann seine Arbeit sehr akribisch erledigt, hat er dem
nicht angetroffenen Dr. Schluck die Suppenschüssel auf den
Flugplatz nachgeschleppt. Und weil Verwechslungskomödie angesagt
ist, gibt es massenweise Mißverständnisse. Schluck (Dr.) reagiert
verständnislos, schließlich hat er das Ungetüm nicht bestellt. Er
besteigt das wartende Flugzeug. Nun kommt Schluck (Prof.) auf dem
Rollfeld an, Dienstmann 13 wundert sich, daß Schluck (Dr.) schon
wieder von Bord gegangen ist. Schluck (Prof.) belegt den Dienstmann,
er solle doch die Schale endlich ausliefern - armer Dienstmann steht
voll daneben.
Ein ausgeschlafener Techniker macht Schluck (Prof.) auf
Fahrwerksprobleme aufmerksam, aber dieser reißt darüber nur Witze
und vermeldet, er wäre nicht sein Bruder (Dr.). Techniker geht
schwer enttäuscht ab. |
Der
Inspektor sieht Schluck (Prof.) noch draußen herumlungern und scheucht
ihn (als Dr.) in die Maschine. Die Digedags verstecken sich derweil in einer Ballast-Kiste und werden
indirekt eingeladen. Beim Start des Vogels wird vom Bodenpersonal
der offizielle Lärm-Witz Nr. 1 zum Besten gegeben.
Der Probeflug verläuft ohne Beanstandungen, erst als das Fahrwerk
zum Landeanflug benötigt wird, stellt sich ein Fehler ein. Laut
Dienstvorschrift 08/15 darf in solch einem Fall nur der Commodore
auf der Brücke bleiben. Das Verwirrspiel um die Zwillinge
gereicht dem Professor fast zum Verhängnis, er wird ohne Fallschirm
ausgeklinkt. Glücklicherweise trifft er zwischen Himmel und Erde auf
seinen Zwillingsbruder und man umarmt sich inniglich. Sehr günstig für
die Digedags: der Ballast braucht nicht abgeworfen zu werden. Das ist
auch für Turbo von Vorteil, denn die Digedags sind von ihren geringen
Abmessungen her sehr gut geeignet, in räumlicher Enge zu agieren. Dag
gelingt es, die defekte Ölleitung abzudichten, so daß
sich das Fahrwerk doch noch ausklappen läßt. Nach der erfolgreichen
Notlandung wird Turbo als Held des Neos gefeiert, das dürfte für den
nächsten Ehrenpokal reichen. Sogar die Hilfeleistung der Digedags
würdigt man
angemessen. Die beiden notgewasserten Schlucks rettet der
hilfsbereite Dienstmann 13 mit Hilfe des Krötenschildes und des
Küchenwunders aus der
Suppe. Wissen möchte ich allerdings, was der Doktor dem Professor
zum Ehrentag geschenkt hat.
Beilage
keine - NR. 38 ist das "Heft zwischen den Beilagen" |
Rückseite:
Flugsimulator |
Es erfolgt die weitere Huldigung des Flugzeugbaus in der DDR.
Ab Heft 38 (Januar 1960) ging das MOSAIK in den Verlag
"Junge
Welt" über, der es bis zu seiner Auflösung im Jahre 1991
herausgab.
Von Heft 1 bis Heft 37 (Dezember 1959) war das
MOSAIK im Verlag "Neues Leben" erschienen. |
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