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38 Maschine CB-5 in Gefahr Januar 1960


Der Erdbebenforscher Professor Schluck, seines Zeichens eineiiger Zwillingsbruder des begnadeten Flugzeugbastlers Doktor Schluck, kommt zu Besuch in unsere "Hauptstadt". Seine ersten Schritte führen ihn sogleich in einen Gebrauchtwarenladen, denn er sucht noch ein extraordinäres Geburtstagspräsent für sein Brüderlein. Schluck ist für alles offen und der Trödler gibt sich jede erdenkliche Mühe, ihm den ältesten Kram anzudrehen. Doch eine Tuba mit Beulenpest und ein motorloser Oldtimer treffen nicht des Professors erlesenen Geschmack. Eine bestimmt illegale Riesensuppenschildkrötenschale hat es ihm schließlich angetan, ein wahrhaft praktischer Artikel, der in keinem Haushalt fehlen sollte. Der original österreichische Dienstmann (hier Markennummer 13, Hans Moser war in "Hallo Dienstmann " (1952) die Nr.11), bringt eben eine blaßrote Löwenattrappe vom Polsterer zurück. Für eine angemessene Gebühr ist er bereit, den Deckel der Kröte zu Dr. Schlucks Domizil zu bugsieren.
Dorthin macht sich jetzt auch der Professor in die Spur. Die Haustür des Schluck'schen Anwesens steht unvorsichtigerweise offen, aber im Flur kommt ihm sein Bruder mit ausgebreiteten Armen entgegengestürmt. Erst bei der Kollision mit dem Spiegel bemerkt der Professor, daß er sich selbst angesprungen hat. Der Rest spielt sich ab wie in "Sieben Jahre Pech".
Kaum hat Professor Schluck die Scherben beseitigen können, da erscheint auch schon sein Klon persönlich auf der Bildfläche.
Nun kommt die bewährte Nummer mit "Spiegel putzen" und "Feuer geben". Bevor jedoch der Schwindel auffliegen kann, wird Dr. Schluck von Tonio Turbo und den Digedags zum Flughafen abgeholt. Auf dem heutigen Plan steht der Testflug des neuen Düsenjets CB-5, gefeilt aus einem Digedanium-Block. Die Digedags hoffen - durch ihren Namensgeberbonus - auf ein Sonderrecht zum Mitflug. Doch vor das Vergnügen hat die Bürokratie den Tauglichkeitstest gesetzt. Digs Lunge ist ziemlich unterbelüftet, dafür arbeitet Dags Gebläse wie ein Kompressor. An den Kniescheiben zeigen sich beide sehr zart besaitet und überempfindlich. Kurzum, ihnen darf totale Fluguntauglichkeit bescheinigt werden. Der Gnadentest in der Zentrifuge gibt Dig und Dag den Rest. Wohl oder übel bleibt ihnen nur, sich die Sache aus der Froschperspektive zu beäugen.
Auf einer Doppelseite präsentiert LEXI wieder einmal allerlei interessantes und merkwürziges aus dem Fundus der fliegenden Kisten (alle Senkrechtstarter auf einen Blick). Auch die Einmann-Plattform darf nicht fehlen (in Nr. 73 begegnet sie uns wieder als Staustrahlsteilstarter). In einem früheren Leben war das Ding unter anderem im "Hobby" abgebildet.
Da der Dienstmann seine Arbeit sehr akribisch erledigt, hat er dem nicht angetroffenen Dr. Schluck die Suppenschüssel auf den Flugplatz nachgeschleppt. Und weil Verwechslungskomödie angesagt ist, gibt es massenweise Mißverständnisse. Schluck (Dr.) reagiert verständnislos, schließlich hat er das Ungetüm nicht bestellt. Er besteigt das wartende Flugzeug. Nun kommt Schluck (Prof.) auf dem Rollfeld an, Dienstmann 13 wundert sich, daß Schluck (Dr.) schon wieder von Bord gegangen ist. Schluck (Prof.) belegt den Dienstmann, er solle doch die Schale endlich ausliefern - armer Dienstmann steht voll daneben.
Ein ausgeschlafener Techniker macht Schluck (Prof.) auf Fahrwerksprobleme aufmerksam, aber dieser reißt darüber nur Witze und vermeldet, er wäre nicht sein Bruder (Dr.). Techniker geht schwer enttäuscht ab.
Der Inspektor sieht Schluck (Prof.) noch draußen herumlungern und scheucht ihn (als Dr.) in die Maschine. Die Digedags verstecken sich derweil in einer Ballast-Kiste und werden indirekt eingeladen. Beim Start des Vogels wird vom Bodenpersonal der offizielle Lärm-Witz Nr. 1 zum Besten gegeben.
Der Probeflug verläuft ohne Beanstandungen, erst als das Fahrwerk zum Landeanflug benötigt wird, stellt sich ein Fehler ein. Laut Dienstvorschrift 08/15 darf in solch einem Fall nur der Commodore auf der Brücke bleiben.
Das Verwirrspiel um die Zwillinge gereicht dem Professor fast zum Verhängnis, er wird ohne Fallschirm ausgeklinkt. Glücklicherweise trifft er zwischen Himmel und Erde auf seinen Zwillingsbruder und man umarmt sich inniglich. Sehr günstig für die Digedags: der Ballast braucht nicht abgeworfen zu werden. Das ist auch für Turbo von Vorteil, denn die Digedags sind von ihren geringen Abmessungen her sehr gut geeignet, in räumlicher Enge zu agieren. Dag gelingt es, die defekte Ölleitung abzudichten, so daß sich das Fahrwerk doch noch ausklappen läßt. Nach der erfolgreichen Notlandung wird Turbo als Held des Neos gefeiert, das dürfte für den nächsten Ehrenpokal reichen. Sogar die Hilfeleistung der Digedags würdigt man angemessen.
Die beiden notgewasserten Schlucks rettet der hilfsbereite Dienstmann 13 mit Hilfe des Krötenschildes und des Küchenwunders aus der Suppe. Wissen möchte ich allerdings, was der Doktor dem Professor zum Ehrentag geschenkt hat.
 
Beilage
keine - NR. 38 ist das "Heft zwischen den Beilagen"

Rückseite:
Flugsimulator

Es erfolgt die weitere Huldigung des Flugzeugbaus in der DDR.
Ab Heft 38 (Januar 1960) ging das MOSAIK in den Verlag "Junge Welt" über, der es bis zu seiner Auflösung im Jahre 1991 herausgab.
Von Heft 1 bis Heft 37 (Dezember 1959) war das MOSAIK im Verlag "Neues Leben" erschienen.

 

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