
Im Warteraum des Patentamts brennt die Luft, kein Wunder bei einem
Volk, dem die Neuerbewegung im Blut liegt, wie der Katze das Mausen. Alle sind sie
gekommen, die Erfinder von Perpetuum Mobile, Eßautomat,
automatischem Bratenwender und dem dringlich von der Hausfrau
geforderten Milchüberkochverhütungsapparat.
Kollege Enterich, die nette Vorzimmerdame des Amtsdirektors, läßt
als erstes das Perpetuum einrücken, damit es sich nicht noch
heißläuft. Doch der verborgene Eichhörnchentretradantrieb wird vom
alten Patent-Profi schnell aufgedeckelt.
Auch die Verpflegungsmaschine scheitert
trotz heroischem Selbstversuch des Entwicklers, vornehmlich weil die
Bedienkonsole nicht fehlertolerant arbeitet.
Die beiden Hobby-Metallurgen Schlick und Knilch werden gerade zur
Audienz vorgelassen. Knilch pocht auf sein verbrieftes
Entdeckerrecht, da der Versuch der Metallerzeugung schließlich in
seinem Labor gelungen sei. Weiß ja jeder, dass die Katze, die im
Fischladen wirft, auch Fische zur Welt bringt.
Die langweilige Warterei der Digedags auf Professor Schlick wird
unterbrochen durch einen am Fenster anklopfenden Minihubschrauber.
Die Digedags lassen den lustigen Quirl herein, mit einem lästigen
Nebeneffekt, daß er Enterichs wohlgeordnete Papiere gleichmäßig im ganzen Raum
verteilt.
Dem Hubschrauber-Patentantrag wurde laut Enterich wieder einmal
nicht stattgegeben. Da platzt dem Erfinder der frisch gestärkte
Kragen. Als Frustgeschenk vermacht er den Digedags das unselige
Gerät.
Die beiden verdrücken sich auf der Stelle, damit er es sich nicht
doch noch
anders überlegen kann. |
Kaum sind sie abgedampft, findet Patentbeamter Enterich im Wust des Papierkriegs
doch noch diese Genehmigung, aber die Pläne schweben gerade im
Schrauber davon. Nun beginnt eine wilde Verfolgungsjagd durch die
ganze Stadt, denn die Digedags testen alle angepriesenen
Eigenschaften der "Mücke" ausgiebig. Der Erfinder muß bald
aufgeben, er ist den Leistungen seines eigenen Produktes nicht
gewachsen. Er eilt zum Patentamt zurück, dorthin wollen auch die
Digedags, um Professor Schlick wieder abzuholen. Kurz davor
karamboliert ihr Hubschrauber mit einer im gleichen Flugkorridor
dienstreisenden Brieftaube. Die Digedags retten den gefiederten
Briefträger, verletzen aber gleichzeitig das Postgeheimnis. Doch die
Botschaft ist leider verschlüsselt.
Der "Mücke"-Erfinder ist froh, seine wertvollen Baupläne endlich
wiederzubekommen und er überläßt den Digedags die Maschine zum
weiteren Beta-Test.
Dr. Knilch hat erwartungsgemäß den kürzeren gezogen,
man glaubt ihm einfach nicht.
Mehrere Tage sind ins Land gegangen und die Digedags haben den
postalischen Zeckenwirt gesund reformiert. Ein Inserat in der
Zeitung soll den Alteigentümer des Vogels ausfindig machen. Der
meldet sich auch wirklich, jedoch erst im Schutze der Dunkelheit und
zwar ohne vorher anzuklopfen. Klar, es ist ein Agent der dunklen
Seite der Macht. Bevor er mit seinem Zusteller verschwinden kann,
erhalten die Digedags ein Telefonat von Professor Schlick. Morgen
soll's wieder zur Insel gehen, neuen Schlamm fassen. Diese
Information kommt dem Spion sehr gelegen, das gibt eine Extraprämie.
Am nächsten Morgen entdecken die Digedags den Verlust ihres
Pfleglings, die Taube klopft jedoch treu wie Gold schon wieder ans
Fenster. Die Nachricht ist diesmal im Klartext verfaßt: "Felix"
soll dem Schlammfrachter folgen. Die Digedags informieren sogleich
die Polizei, die Taube wird wieder in die Lüfte entlassen. Diesmal
sollte sie ihr konspiratives Ziel ansteuern, womit die Schlinge
ausgelegt wäre.
Auf einer Doppelseite wird den Lesern der Aufbau eines Schiffes mit
Atomantrieb erläutert.
Der Atom-Frachter "Gigant" (*) macht sich mit reichlich
Polizeigeleit auf den Weg zum Seebebengebiet. |
Vor der
neuen Insel wird Anker geworfen, dann beginnt das große Schlammsaugen.
Die Digedags wollen sich die Angelegenheit mal von oben besehen und
gehen mit der "Mücke" in die Luft. Auf der Rückseite des Eilands sehen
sie eine fremde Yacht vor Anker liegen. Unargwöhnisch wie die Digedags
nun mal sind, halten sie die Leute für Rheumakranke, die sich nur
eine Suhle gegen ihr Handicap gesucht haben. Doch bei der
prahlerischen Tauch-Performance werden die Digedags eines besseren
belehrt. Da hängen lange Rüssel aus dem Rumpf des Urlauberschiffs und
plötzlich attackieren Froschmänner die "Mücke" mit Harpunen. Sofort
wird Großalarm ausgelöst, bei dieser polizeilichen Übermacht haben die
Schlickdiebe von der anderen Seite keine Chance und werden
ausgeschaltet. Das neue Metall jedenfalls soll bald ungestört in die
Großproduktion gehen, zum Wohle des werktätigen Volkes.
Beilage:
Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben -
Die Pioniersparbüchse (Junge
Pioniere sammeln fleißig Knete fürs NAW (Nationales Aufbauwerk)
im Rahmen der bedeutenden Volkswirtschaftszweige "Altstoffsammlung"
und "Timurhilfe") |
Rückseite:
Der Segen des Atomantriebs bei Großflugzeugen, Schiffen (sowjetische
Eisbrecher) und Eisenbahnen (D-Zug mit Atomlok 4,50 m Spurweite)
als nonplusultra der Verkehrstechnik

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(*) Atomfrachter "Gigant" ->
"Gigant Atom" (3.
bedeutsames Werk
von Böhm/Dörge: ein ideologischer Erklärungsversuch der Kernenergie,
erschienen 1956) |
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