
Die Digedags und Sinus Tangentus sehen Mütterchen Erde mit Warp 3
langsam am Horizont einklappen. Aber echter Abschiedsschmerz kann
nicht
aufkommen, denn ihre Deckswache endet gerade.
Der willige Geist wurde in den letzten Stunden genügend geschult,
nun ist Ertüchtigung des schwachen Fleisches an der Reihe. Die Digedags
kommen mit den neuen Fitness-Geräten ganz gut klar, nur Sinus hat
als Theoretiker so seine Probleme. Auch bei der Handhabung des einfachen
Körperhygienezubehörs versagt Sinus völlig.
Als die Digedags nach dem Zapfenstreich abgemattet in ihre Kojen
kriechen, werten sie noch einmal die Geschehnisse des Tages aus.
Ihre streng vertrauliche Unterhaltung wird jedoch vom konspirativ
mitlauschenden Kommandanten Peer Tyla gespannt verfolgt.
Die Tatsache, dass die Digedags vom Verschwinden der Baupläne
wissen, lässt in Peer Tyla einen tückischen Plan reifen. Er will
unserem
lieben Bhur Yham den Tresorschlüssel ins Nest legen, um ihn anschließend
ordentlich anzumeiern.
Bhur Yham frönt gerade in der Offiziersmesse dem Spiel mit den
bunten Kullern. Das ist eine gute Gelegenheit, das potentielle
Beweisstück im Spind des künftigen Delinquenten zu versenken.
Nach Ausführung stürmt Peer Tyla die Messe und ordnet peinlichste
Taschenkontrollen an. |
Der vom Kommandanten bestellte Großinquisitor Reik Lorro beginnt bei
den Digedags mit den Durchsuchungen auf Art des Hauptfeldwebels,
aber Fehlanzeige. Irgendwann ist wegen der Gleichbehandlung auch
Bhur Yham fällig. Lorro ziert sich nach außen hin ein wenig,
um dann mit größtem Genuss die Intimsphäre Bhur Yhams aufzuklären.
Gerade will er nach dem zwangsläufig entdeckten Schlüssel greifen, da kommt ihm Bhur Yham zuvor. Dieser will den Schlüssel erst einmal forensisch
abchecken lassen. Mit einem alten Geheimdiensttrick legt er seinen
Commodore herein.
Peer Tyla hat die Schuldfrage natürlich schon
lange postuliert.
Als letzte Aufgabe vor seinem Gerichtsverfahren soll Bhur Yham noch
das "Projekt Nucleon" betreuen.
Vom Planeten Nucleon ist schon seit mehreren Lichtjahren nichts mehr
zu hören. Auch seine Sonnen hinterlassen einen verwahrlosten und
ungepflegten Eindruck.
Der Planet selbst trägt keine Lebenszeichen
im sichtbaren Bereich und scheint in eine Eiszeit abzutauchen.
Untersuchungen der Atmosphäre und Okularinspektion lassen
schlimmstes vermuten.
Auf dem Nucleon sieht's gelinde ausgedrückt aus wie bei Hempels
unterm Sofa, alles im Eimer.
Dieses Bild wird von Bhur Yham schamlos ausgenutzt um eine
hochmoralische Belehrung über den Digedags auszukippen.
Fazit: Die an sich relativ klugen Nucleonis haben sich durch einen
dummen Atomkrieg selber die Beine weg geschlagen.
Auf dem Planeten Nucleon gab es anno dunnemals zwei Staaten,
vermutlich beide böse oder wenigstens einer.
Und um ordentliche Parallelen zur Erde aufzubauen, fallen hier
schlimme Worte wie Börse, Aktien, Atom-AG, Rüstungs-Trust,
Raketen-Konzern.
Jetzt kringeln sich auch beim letzten Erdling die blauen
Halstuchzipfel, denn er weiß, mit welchen finsteren Mächten er es hier zu
tun hat.
Aber es gab ja auch vernünftige Kunden auf Nucleon, einer war der
bekannte Forscher
Professor Ingstorn. |
Allerdings
blieb er seinem Namen vermutlich zu lange verhaftet. Jedenfalls war's
ein findiger Junge, welcher eine ganz tolle Sache gebastelt hatte. Doch
finstere Mächte im eigenen Land wollten damit Unfug treiben.
Die Spur
führt zur Universität, selbstredend kennt Bhur Yham den Weg dorthin. In
Ingstorns Labor steht ein Tresor. Darin schlummert sein Vermächtnis,
jedoch ist die Fundstelle des Objekts der Begierde ziemlich chiffriert
beschrieben. Interessant ist immerhin der Fakt, dass laut Engstirn nur
friedliche Menschen das Versteck seiner Entdeckung finden können. Denn
merke auf:
Nur bei den Guten hat der Satz des Pythagoras seine
Gültigkeit!
Mit Sinus' mathematischen Kenntnissen gelangen sie zum selbstgenutzten
Wohneigentum des Professors. Dig, als praktisch veranlagter
Schatzsucher, tippt sofort auf den Keller. Im Labor-Fußboden geht's
hinab in den Orkus. Und dort harrt eine gelblich schimmernde Kugel ihrer
Entdeckung. Mit einer wahrhaft artistischen Meisterleistung wird das
Trumm ans Licht gezerrt. Auch eine tönende Gebrauchsanweisung liegt
bei. Der Prof hatte also eine künstliche Sonne geschnitzt, die den
Planeten vor der drohenden Eiszeit erretten sollte.
Mit einer kleinen Rakete wird die Erfindung in die Umlaufbahn geschickt.
Tatsächlich funktioniert das Ding ganz passabel.
Als Zugabe der Neosianer gibt's für Nucleon eine kleine faunische
Archenbesetzung zur freundlichen Vermehrung.
Am Schluss noch die gute Nachricht für Bhur Yham: Der echte
Tresorschlüssel trägt den genetischen Hufabdruck Peer Tylas. Nun sieht
man dem anstehenden Gerichtsprozess gut gelaunt und recht schadenfroh
entgegen.
Beilage:
Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben -
Der achte März ,
Kampf- und Feiertag der sozialistischen Frauenbrigaden |
Rückseite:
"The good, the bad and the ugly" der Kernfusion. |
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