
Der Sultan möchte die guten alten Zeiten wieder aufleben lassen
und den Öffentlichen Nahverkehr mit den fliegenden Teppichen
revolutionieren. Der Prototyp der Digedags ist verheißungsvoll. Allerdings konnte das Problem mit dem Abwurf der Ballastsäcke noch
nicht kopfschmerzfrei gelöst werden.
Nachdem sich die Digedags
beim Sultan die versprochenen 1000 Piaster abgegriffen haben, bieten
sie ihm zum Dank einen Probeflug mit ihrer Teppich-Wurst an. Er
tut sich etwas schwer, weil ihm das Ganze nicht geheuer ist.
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Nach seinem äußerst zögerlichen Aufreiten auf die Rolle findet er
jedoch einen mörderischen Gefallen am Fliegen, zumal ihn seine
Untergebenen an der langen Leine durch die Lüfte zerren müssen. Die
Landung gestaltet sich sanft und Mahmud lädt die Digedags in seinen Palast ein, um sie
dankbar aufs
Erlesenste zu bewirten. Mit weichen Kissen und exzellenter Vollmast
lassen sich die Digedags vom Wohlwollen des Sultans einlullen. Daß
die Sache einen gehörigen Haken hat, bemerken sie erst viel später als
sie einen
Verdauungsspaziergang machen wollen. Sie finden sich plötzlich unter luxuriösem
Stubenarrest inklusive vergitterter Fenster wieder.
Monsieur Freluquets klimafreund-lichen Wasserstoffreaktor
hat der Sultan
beschlagnahmen lassen. Bevor dieser dem Sultan sein Mißfallen
bekunden kann, wird er vom Hofe gejagt. Nun werden alle
verfügbaren
Teppiche angeschleppt, um vom Fluggerät der Digedags nach Chinesenmanier
abzukupfern. Während sein Hofstaat sich mit gewöhnlicher
Würstchentechnik begnügen muß, hat sich Sultan Mahmud eine Art
Kanzler-Airbus mit Baldachin und allen Schikanen anfertigen lassen. |
Bald sind alle vorbereiteten Schläuche mit dem Wasserstoff befüllt und das
höfische
Teppichgeschwader hebt gemeinsam ab. Zugegeben, es sieht schon ganz
schön majestätisch aus. Aber das Volk ist von derartigen
Verlustierungen der Elite wenig amüsiert und wünscht allen
Flugkörpern Sturm und Hagel auf den Hals. Doch Hilfe naht von
ganz anderen himmlischen Mächten. Ein großer Schwarm Störche kommt
unter dem Radar angebraust. Die Tierchen dulden keine fremden Federn
in ihrer Flugschneise und durchlöchern mit ihren Schnäbeln die prall
aufgeblasenen Würste. Gut, daß unter den Luftschiffern gerade keine
Raucher anwesend sind. Die Landungen ähneln dieses Mal dem freien
Fall und enden im Straßenstaub. Völlig zum Gespött
der Massen gemacht, eilt der geerdete Sultan wutschnaubend in seinen Palast. Hier trifft er auf die Digedags, die sich noch vor Lachen die frisch
gefüllten Kugelbäuche halten. Das wars dann wohl vorerst mit der
delikaten Fütterung, ihre nächste Mahlzeit soll ihnen in den Türmen
des Schweigens serviert werden. Auch den Digedags ist nun das Lachen
im Halse steckengeblieben. |