Ohne übertriebene Gegenwehr hat Runkel mit seinem wilden Haufen den
Hort des Bösen eingenommen.
Im Rittersaal sieht sich Runkel plötzlich einer unerwarteten
Streitmacht gegenüber. Es handelt sich aber bloß um die quichotteske
Trophäensammlung des Grafen von Kuckucksberg.
Der ist allerdings
auch persönlich anwesend und schleudert einen Speer auf Runkel, weil dieser
seine schön arrangierten Devotionalien umgeworfen hat.
Sofort stürmen alle los, sich den Grafen
zu greifen. Digedag tut sich wieder besonders hervor und läuft dem
Kuckucksberger prompt in die Falle. Der Dominator hat den langen Dax, wo er ihn
hinhaben wollte - in seinem gut sortierten Studio. Das
schreckt Digedag keineswegs - er macht sich den Komfort des Darkrooms
zunutze und erlegt den Grafen mit einem Streckbalken.
Nun
noch schnell in der eisernen Jungfrau verstaut und schon kann der
Räuber an der Garderobe abgegeben werden.
Die anderen Verfolger haben
unterdessen auch einen Weg gefunden und so trifft man sich im
Burgkeller, wo der Graf seine Beutestücke archiviert hat. |
Der ganze Plunder wird auf den Hof geschleppt, wo sich schon einige Interessenten
mit Rückgabeforderungen versammelt haben.
Auch zwei Delinquenten,
die im Hungerturm erfolgreich eine Fastenkur absolviert haben,
können bald wieder prassen.
Zufällig - oder auch nicht - nähert sich Herzog Eberhard, offizieller
Vorgesetzter von Kuck und Runkel, der Kuckucksburg. Da er sich in
finanzieller Schieflage befindet und Zentralbanken noch nicht
erfunden sind, will er sich beim Grafen in bewährter Weise einen
weiteren Kredit besorgen. Er ist sich sicher, seinen Anteil am Mammon zu
bekommen, denn der Graf hat für sein Gewerbe keine Konzession. Was
der Herzog zum beiderseitigen Vorteil bisher geflissentlich toleriert
hat.
Auf
dem Burghof eingetroffen, wundert sich der Dicke über die neuen
Machtverhältnisse.
Von Runkel läßt er sich erklären, weshalb der
Burgeigentümer in der eisernen Kapsel hockt und herumkrakeelt. Da
der Herzog nicht doof ist, paßt er sich der Situation an. So kann er
eine Menge Knete sparen.
Kraft seiner Wassersuppe verkündet er,
Runkel solle in Bälde verdienterweise zum Grafen gekrönt und die Digedags zu Ritterlingen
geschlagen werden. Wie zu erwarten, fühlt sich Runkel hochgradig
gebauchpinselt, die Digedags erweisen sich solch Ehrungen betreffend
wie immer als undankbar.
Der Graf hingegen muß in den herzoglichen Karzer,
was ihn nicht direkt amüsiert.
Der Kanzler rät ihm jedoch zu schweigen und alles
nicht noch zu verschlimmbessern. Der Herzog werde sich unter
Berücksichtigung historischer Verdienste schon gnädig erweisen und
ihn abschieben. |
Runkel bedankt sich artig bei seinen Bauern und läßt sie wieder zum
Tagesgeschäft zurückkehren.
Die ritterlichen Sippen werden informiert, daß sie alle ebenfalls zur
Krönung nach Schnorrershausen eingeladen sind.
Es geht hierbei nicht bloß um die Ehrung, anschließend soll es sogar
Schnittchen geben.
Bald darauf sind alle vor dem Thron des Herzogs aufmarschiert und die
Zeremonie beginnt mit einer schwülstigen Ansage des Herzogs. Runkel
erfindet zu Ehren der Situation eine neue Ritterregel. Natürlich
versucht der Herzog im Anschluß, Runkel um etwas Geld anzubaggern, aber der
ist ja
bekanntlich genauso klamm wie sein Chef.
Zuhause angekommen läßt Runkel die kaputte Infrastruktur wieder sauber
rekonstruieren. Sogar der Zehnte wird für ein Jahr halbiert.
Echt paradiesische Zustände im Mittelalter. Mittels der Einnahmen aus
seinem Hofladen, Runkel stiegt ins Delikatessengeschäft ein, kann er
auch seine Burg sanieren. Nachdem die Digedags eingesehen haben, daß
alles im grünen Bereich ist, beschließen sie, weiterzuziehen. Schade
eigentlich. Der Abschied ist kurz, aber herzlich.
Ritterregeln:
Digedags:
"Wer gern mit bloßem Tand sich schmückt, der ist von
Fürstenhold entzückt. Doch alle Ehren sind umsunst, genießt er
nicht des Volkes Gunst!"
Runkel:
"Ein Ritter, wird er einmal Graf, folgt seinem Fürst besonders
brav!"
Digedags:
"Wenn wir euch Rübensteiner auch verflachsen, ihr seid uns doch
ans Herz gewachsen!"
So endet das Runkel-Epos. |
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