
Um bei Runkels Einfallslosigkeit in Sachen Burg- und Kassensanierung ein
bißchen
Zeit zu
überbrücken, versuchen die Digedags, ins Zeughaus der Rübensteiner
ein wenig schlichte Eleganz zu bringen.
Anscheinend mußte man hier schon jahrelang
keine Waffengänge mehr bestreiten. Davon zeugen rostige
Arbeitsbekleidung und schartige Gerätschaften.
Bei der Gelegenheit wird auch das Habitat der kleinen Hufeisennase
empfindlich beeinträchtigt.
Diesen Anflug von Ordnungsliebe seiner Knappen macht der Ritter
zunichte. Runkel ist wütend und fühlt sich mit seinen immensen Sorgen
alleingelassen.
Vor der Burg wird soeben mal wieder ein wenig geraubrittert. Derweil
hängt der Möhrenfelder mit dem Burg-Alchimisten bei einer gemütlichen
Schachpartie im Kaminzimmer ab. Zur Rede gestellt, hat Schwiegervati
auch gleich die einzige Lösung für Runkels Probleme parat: Natürlich
auch unter die Raubritter zu gehen. |
Der einfach gestrickte Runkel ist schnell überzeugt, zumal ihm auch
gleich eine Strategie präsentiert wird, Weitere Hilfe
erfährt Runkel durch die von Scharlatanius gesponserte Nebeltechnologie.
Der Ritter schreitet
sogleich zur Tat, die neugierig nachfragenden Digedags werden kalt
abgebürstet. Nachdem sich Runkel mit allerlei Werkzeugen für das
Anlegen eines
strategischen Hinterhalts versorgt hat, rekrutiert er zwei
arbeitsscheue Knechte, die ihn, unter Vorspiegelung falscher
Pelzmäntel, widerwillig begleiten. Sogar Adelaide bekommt auf ihre
gut gemeinte Frage eine patzige Antwort.
Sie ahnt Ungemach und schickt die Digedags hinterdrein, um Runkel
vor sich selbst zu schützen.
In der Bärenschlucht angekommen, setzt Runkel den Plan der Möhre in
die Realität um. Dabei kommt es zur Abholzung des fränkischen
Nieselwaldes. Die Naturfrevler hauen mehrere in voller Blüte
stehende Tannen aus den Latschen um zimmern daraus zwei Fallgitter,
um die Schlucht hermetisch abdichten zu können.
Die Digedags belauern Runkels Aktivitäten und erkennen alsbald den Sinn dieser
Übung. Auch Hinz und Kunz glauben mittlerweile nicht mehr, daß dies eine Falle für Bärenfelle sein soll.
Dann eilt Runkel zur
Kreuzung und verleiert den Wegweiser derart, daß Freistadt nur durch
die präparierte Schlucht zu erreichen ist, was wiederum einen
Eingriff in die Verkehrssicherheit darstellt. So hofft er auf reiche
Beute an Pfeffersäcken. Seinen Helfern schärft er ein, auf sein Horntuten die Seile zu kappen. |
Die Digedags wissen nun genug. Fürs erste drehen sie den Wegweiser
wieder richtig und beschriften ihn obendrein mit einem Warnhinweis.
Ein gerade durchreisender Händler bedankt sich dafür mit leckeren
Nürnberger Lebkuchen.
Dann besorgen sich die Digedags in Runkels Dorf einen getürkten
Kaufmannswagen.
Bevor die Digedags mit der Karre in Runkels Blickfeld erscheinen, werden die
Knechte durch Dig und Dag zur Burg zurückgeschickt. Sie sollen
Adelaide eine Botschaft Runkels überbringen.
Als Dag und Digedag mit ihrem Fuhrwerk
auf die Zielgerade einschwenken, bringt Runkel seine Wunderwaffe zum
Einsatz. Aus den Nebelbomben steigt allenfalls ein trübes Lüftchen in
die hohle Gasse und auch seine inbrünstig dargebotenen Trötenklänge
bewirken keine Fallgitterbedienung.
Voller Wut auf seine verblödeten Knechte stürzt Runkel hinab in die
Schlucht, um seinen fetten Fang eigenhändig aufzuhalten.
Aber der Zug ist abgefahren und nun geht Runkel in die eigene Falle.
Im selben Augenblick taucht schon Adelaide samt restlicher Sippe auf.
Äußerst peinsam für den Raubritter. Nach der berechtigten Standpauke
macht der Pantoffelheld den Kotau und schwört dem Raubritterleben auf
ewig ab.
Graf Kuck hörts hoch droben auf dem Berge und freut sich einen ab.
Ritterregel:
Kuckucksbergers Persiflage: "Runkel bleibt bei seinen
Rüben, das Rauben darf er nicht mehr üben!" |
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