Die nach langer Zeit wieder komplettierten drei Digedags sind mit
ihrem mausgrauen Elefanten auf dem Weg nach Kerman zum Ilchan Argun,
wo Digedag noch einen hochwichtigen diplomatischen Akt zu verrichten hat.
Der alte Kumpel Runkel ist längst vergessen. Ihr Ehrengeleit haben sie wieder
zurückgeschickt, welcher Räuber würde sich schon anmaßen, den Großen Digedag zu belästigen. Inmitten der unwegsamen
Schluchten
treffen sie auf einen Karawanenführer ohne Beschäftigung. Er bietet
sich an, die Digedags bis zur nächsten Karawanserei zu geleiten, wo
sie ordentlich boofen können, wie sich dor Saggse ardigulierd.
Der Wirt der schäbigen Absteige begrüßt sie unterwürfig. Während Dig und Dag unter Digedags
umsichtiger Anleitung Elefanten füttern,
schmieden der Serdar und der Wirt einen finsteren Plan.
Die beiden
gehören zu einer Räuberbande, die im sogenannten Wüstenschloß
logiert. |
Um die Gäste zu sedieren, fertigt der Thekenheini einen Tee an, der
mit reichlich belutschistanischem Traumpulver veredelt wird.
Die Drei kippen sich das leckere Gesöff ohne Argwohn hinter die
Binde. Gleich darauf beginnt die Dröhnung schon zu wirken und sie
streben ihren Schlafplätzen zu. Digedag in seiner bequemen Sänfte, der
Rest im Stroh.
Dann dämmern sie ins Nirwana.
Die Zweier-Bande vermutet ganz richtig in Digedag das wertvollste
Humankapital und packt die Sänfte samt Inhalt zwischen zwei
Maultiere. Der Serdar macht sich mit seiner wertvollen Fracht auf
den Weg ins Wüstenschloß.
Dort sitzen die Bandenmitglieder am gemütlichen Lagerfeuer und
freuen sich über die fette Beute, denn Digedags edler Kittel samt
Trageschachtel deutet auf großen Reichtum hin.
Digedag wird unsanft aus dem Tee-Koma gerissen und finanztechnisch
ausgeschlachtet.
Nachdem die Räuber ihm alles Wertvolle abgenommen haben, versenken
sie Digedag in einen Brunnen und teilen den Ertrag ihrer Arbeit
unter sich auf.
Der Serdar macht sich mit dem leeren Prunkcontainer wieder auf den
Weg zurück zur Schenke.
Als Dig und Dag mit schwerem Brumm-Schädel erwachen, sieht alles
ganz normal aus. Bis auf den Umstand, daß Digedag ein wenig fehlt.
Serdar und Wirt stellen sich natürlich dumm.
Überraschend kommt da ein irrender Reiter um die Ecke, der sich als
Mitglied einer führerlosen Karawane ausgibt. Das ist das Stichwort
für den Serdar im besonderen Einsatz. |
Er verspricht, sich um die Karawane zu kümmern. Die Digedags haben
endlich ihren gesunden Argwohn wieder und beschließen, sich ebenfalls
in Richtung Karawane zu bewegen, um die Leute zu warnen. Als sie das
Lager erreicht haben, erzählen die dem Ober-Kaufmann von ihrem
Verdacht, der aber winkt nur geringschätzend ab.
Bald bricht die Gesellschaft auf und die Digedags schließen sich kurz
entschlossen an.
Als der Trupp in der Nähe des Wüstenschlosses vorbeikommt, stürmt die
Räuberbande aus dem Tor, ihre vermeintlich wehrlosen Opfer zu
massakrieren.
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.
Die harmlosen Kaufleute entpuppen sich als verkleidete Soldaten des
Provinzstatthalters Gazan und jagen die Räuber zurück in ihre Ruine.
Der Serdar macht unauffällig die Mücke.
Es nützt der Bande nicht viel, sich zu verschanzen, denn der Elefant
gibt einen guten Rammbock ab. Nebenwirkung sind wohl ein paar neue
Runzeln auf der Stirn.
Nachdem die Räuber ordentlich verschnürt sind, wollen Dig und Dag
endlich in Erfahrung bringen, wo sie Digedag weggebunkert haben.
Der Befehlshaber wird aber sauer und entzieht Dig und Dag die
Diskurshoheit. Aber die Räuber sind sowieso verstockt und beschimpfen
ihn obendrein. Um sie mürbe zu machen, werden sie in einem alten
Gewölbe gelagert. Dig und Dag beschließen, alleine nach Digedag zu
fahnden.
Ritterregeln:
vorerst keine |
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