Julius Gallus hat als
amtierender Direktor des Kolosseums von Rom die Digedags einbestellt, um
ihnen zu verklickern, wer hier in Sachen Kultus das Sagen hat.
Sollten sie nicht beabsichtigen, zur Aufbesserung seiner Kasse im Kolosseum auftreten
wollen, könne er ihnen das Europa-Gastspiel gründlich versalzen.
Natürlich lassen sich die Digedags weder erpressen noch sonderlich
einschüchtern. Sie brechen die Verhandlungen empört ab.
Die Fronten sind nun geklärt, denn die Digedags sind absolut nicht
käuflich.
Im konspirativ aufgesuchten römischen Bad erhofft sich Gallus,
maßgebliche Unterstützer für seine Digedags-feindliche Politik zu
finden.
Aber von den anderen reichen Pfeffersäcken will niemand so richtig
mitstänkern, denn Gallus' Bonus beim Kaiser liegt weit unter dem
nutzbringenden Pegel.
Zu allem Ärger bekommt er auch noch die Nachricht, daß der Zirkus Digedag einen
großen Werbe-Feldzug in der Fußgängerzone veranstaltet.
Den darf
Julius Gallus natürlich keineswegs verpassen.
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In seiner Rage schnallt er nicht einmal, daß er durch den Boden der Sänfte
gesackt ist und seine ureigenen Gichtlatten zur Fortbewegung
benutzt.
Um die Digedags logistisch zu zermürben, kauft er alles Futter in
Rom auf und läßt es in sein Haus am Tiber bringen. Dumm gelaufen,
denn hinter dem Haus ankert nach wie vor das Zirkusschiff und
übernimmt gleich die volle Ladung. Obendrein will er den Digedags
das Publikum abspenstig machen. Gallus beansichtigt, ein eigenes
Possenspiel zu inszenieren. In einem neckischen Wägelchen läßt
er sich deshalb zur Gladiatoren-schule karren. Dabei schändet er
noch eine Hühnerfarm.
Der Direktor der Gladiatoren-schule, Antonius Robustus, verspricht
ihm das Beste, was Küche und Keller zu bieten haben. Und tatsächlich
ist Gallus' aktuelle Darbietung ein echter Straßenfeger. Leute, die erst zu
den Digedags wollten, können sich diesen Schaukampf auf keinen Fall
entgehen lassen.
Das Aufeinandertreffen der Perlen der Arena, Rabiatus und Attilius, läßt den Passanten die Lust auf Zirkus
dahinschwinden.
Doch mit den Digedags muß nach wie vor gerechnet werden. Da sie aus
der Ferne den prächtigen Schaukampf für eine profane Schlägerei
halten, schicken sie ihre bewährten primatischen Truppen aus, um dem
Gerangel ein Ende zu bereiten.
Die Zuschauer sehen jetzt ein, daß Gladiatoren auch nur Memmen sind.
Von den Tieren begeistert, strömt nun doch alles zum Zirkus. Das
ist zu viel für Gallus, ihm läuft das gleichnamige Organ über.
Das Zirkusschiff ist bis auf einen Platz besetzt, selbst ein hoher
römischer Obermotz möchte die Vorstellung sehen. |
Gallus vernimmt vom Ufer her die Lobeshymnen und Appläuse der Zuschauer.
Er kauft sich das letzte Billett, verschwindet aber statt im
Zuschauerraum in den Tiefen des Schiffsrumpfes.
Nach verschiedenen mißglückten und lebensgefährlichen Versuchen,
den schwimmenden Zirkus von innen zu sabotieren, schleicht er sich
wieder hinaus und seilt sich an der Bordwand ab.
Mit einem Bohrer macht er sich unterhalb der Wasserlinie
zu schaffen.
Salang und Bakuku, stets wachsam und gefechtsbereit, bemerken die
Leckage und schnappen sich den trotteligen Terroristen.
Er wird vor versammeltem Publikum an den Pranger gestellt und zum
Eselsritt verurteilt.
Die Zuschauer haben rein zufällig allerlei Naturalien dabei.
Man
weiß ja vorher nie, wie so eine Vorstellung gefällt. Nun prasselt
all dieses Zeug auf Gallus nieder, der Esel trägt die Fehlwürfe mit
bewundernswerter Fassung.
Als Krönung entzieht der Tribun dem garstigen Gallus die Direktion
des Kolosseums und bietet es den Digedags für ihre Aufführungen an.
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