Der Honigtanker hat Basra ohne weitere mongolide Katastrophen erreicht und am
Kai angedockt.
Als die einströmenden Anwohner erfahren, dass die Ladung aus
Türkischem Honig besteht, bricht sich sogleich eine pandemische
Spontan-Unterzuckerung Bahn. Schnelle Hilfe tut Not und so wird mit
dem Ausschank begonnen, denn dieser Türkische Honig scheint ziemlich
matschig zu sein und kein fester Pamps wie der echte.
Runkel hat auch gleich eine Regel für das Verhalten in geordneten
Wartegemeinschaften parat. Und als edler Ritter spendiert er schon
mal einige Portionen an die Kinder unterhalb der Ei-Phone-Grenze.
Der Menschenauflauf lockt auch die Schergen des Scheichs
von Basra an, die den Verkauf wegen fehlender Konzession beenden und erst mal
Proben des Süßstoffs beschlagnahmen.
Das Volk beginnt, böse zu murren. Natürlich ohne Erfolg.
Der Scheich hat's aber auch nicht leicht. Von zänkischen Weibern
umringt, geht ihm der wahre Sinn eines Harems am Allerwertesten
vorbei. Seine selbsternannte Lieblingstorte nörgelt sogar am
lautesten: keine Unterhaltung, keine Pralinen und kein Wein. |
Dabei sollte ja Alkohol eigentlich für MuselmännerInnen tabu
sein.
In großer Pein entfleucht Scheich Ibrahim in sein Alchimistenstudio,
um jene dort am Honigsurrogat herumfrickelnden
Laboranten anzutreiben. Die drei Typen namens Bakbak, Bukbuk und
Bekbek stecken allerdings noch in der Grundlagenforschung.
Immerhin haben sie schon eine Art Dreikomponentenkleber entwickelt.
Bei der ersten Kostprobe mit der richtigen Konsistenz büßt der
Proband einen Zahn ein, was ihn aber nicht entmutigt, auch aus dem
farbechten Topf zu kosten. Diesmal stellt sich lediglich Brechreiz
ein. Die dritte Probe, die angeblich nur eklig aussieht, aber
wundervoll schmecken soll, verweigert der Rezipient.
Das Ultimatum
der Lieferung von einwandfreiem Stoff wird auf den Abend
festgesetzt.
Durch einen praktischen Zufall kommen gerade die Büttel mit ihren
Sherpas des Weges und fragen nach dem Scheich. Als die drei
Giftmischer erfahren, dass in den beiden Kruken edler Honig
schlummern soll, kaufen sie den Schergen das Zeug ab. Ein praller
Beutel voller Goldstücke scheint mehr als angemessen.
Den Digedags kommt das spanisch vor, sie beschließen, der Sache auf
den Grund gehen. Die hoffnungs-vollen Honigpantscher wollen ihren
Stoff aber alleine zum Scheich bugsieren. Dig und Dag folgen ihnen
diskret und reihen sich unauffällig in die topftragende Karawane
ein. So überschreiten die beiden den Haremsäquator.
Drinnen protzen die Alchimisten mit ihrer Kreation, aber der
Scheich ist ein gebranntes Kind, ein recht fettes allerdings.
So
muss als Abschmecker sein Obereunuch Ben Jussuf ran.
Als ob der mit seiner Fistelstimme nicht schon genug gestraft wäre.
Da Jussuf aber nicht umfällt und sogar frohlockt, bekommen die |
mutmaßlichen Erzeuger den Parteiauftrag, noch einige Tonnen dieses
Elixiers zu fabrizieren. Solange das nicht passiert ist, kriegen auch
die Weiber nichts ab. Da ist der Scheich wachshart.
Doch der schöne Traum von Honig bis zum Abwinken und himmlischer Ruhe
im Emanzen-Stadl zerplatzt sogleich, denn Fuad und Mirza stürmen
erzürnt den Laden und beschuldigen die Alchimisten der Falschmünzerei.
Nun fliegt der Schwindel auf. Die Digedags freuen sich in den Kulissen
und beschließen, auch diese beiden Töpfe dem Zugrif des Scheichs wieder zu
entziehen.
Die Schergen erhalten den Befehl, den Händler samt Lieferung zu
verhaften.
Vorher müssen allerdings erst die enttarnten Digedags eingefangen
werden. Nach einer zünftigen Kissenschlacht entkommen die beiden in
die Kleiderkammer und vermummen sich wieder einmal als Prinzen. Danach
machen sich auf den bereitstehenden Reitstraußen vom Acker.
Weil die beiden Rennvögel über längere Beine als die Schergen
verfügen, sind Dig und Dag rechtzeitig im Hafen, um eine geordnete
Absetzbewegung einzuleiten.
Die Häscher gucken traurig in die Röhre.
Das Floß sucht sich ein Versteck in einem Seitenarm des Euphrat. Hier
will man die Dunkelheit abwarten und dann das Unternehmen
"Holt unseren Honig heim!" starten.
Ritterregeln:
"Ein Ritter meide das Gedrängel, er sei geduldig wie ein
Engel!"
und
"Ein Ritter in der Fremde draußen sitzt stets zu Pferd, doch nie
auf Straußen!"
sowie
"Ein Ritter hat noch nie erlaubt, daß ihm ein Scheich den Honig
raubt!" |
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