Nachdem Runkel und die Digedags durch einen nicht ganz
uneigennützigen Gnadenakt des byzantinischen Kaisers ihre
Perückenständer behalten durften, sollen sie nun fit fürs weitere
Leben gemacht werden.
Und das soll auf militantem Gebiet
stattfinden.
Zu diesem Zweck übergibt die Palastwache die Wiedergeborenen an die
berühmte Supernanny des
byzantinischen Reiches, den namenlosen Centurio.
Diesem gelingt es
schon bei der ersten Ansprache, seine Auszubildenden auf handliche Größe
einzukürzen und entsprechend zu motivieren.
Damit sich seine Eleven mal so richtig in die Mentalitäten
militärischer Größe hinein versetzen können, wird sogleich General Kommissos,
die Mutter aller Feldherren, bemüht und auf den theoretischen
Ausbildungsplan gesetzt.
Sozusagen zur Sensibilisierung. |
Die bombastische Geschichte
ist reliefmäßig in eine begehbare, opulente Säule eingeschnitzt.
Runkels ausgesprochenes Desinteresse an höherer Bildung wird mit physischem Schliff
belohnt, er darf seine Beinarbeit verbessern.
Natürlich hätte er
sich auch denken können, dass die Rezitation des despektierlichen Eintrags aus des Ritters
Regelkalender beim Centurio berechtigterweise Unverständnis auslösen
müsste.
Dig und Dag erklimmen nun das in Stein gemeißelte Helden-Epos.
In der lehrreichen Geschichte geht's um die Befreiung eines Prinzen
aus der Gewalt moderater Assassinen durch den ruhmreichen
und unvergleichlichen General Kommissos, die Zierde des
byzantinischen Militärs.
Im Verlauf der Reliefabtastungen kommen Dig und Dag irgendwann in schwindelnder
Höhe zwangsläufig zu der Stelle, an der Digedag die Stele ziert,
allerdings nur als marginaler Nasengriff.
Das ist für die Digedags natürlich der Wendepunkt im Verständnis des
hier Dargebotenen.
Einerseits bricht sich hier wieder mal das gesunde
Selbstbewusstsein und eine gewisse Überheblichkeit gegenüber
Nicht-Gnomen Bahn, sowieso alles
besser zu wissen - andererseits aber auch die gesunde Einstellung,
solcherart knoppeske
Geschichtsklitterung anzuzweifeln.
So werden jetzt die Ruhmestaten des Kommissos auf Digedag
transformiert, dem letzten Endes die Ehre zuteil wird, den Knaben aus dem Griff der assassinischen Terroristenbrut
zu befreien. |
General
Kommissos gibt den feigen und einfallslosen Militär.
Nach schwersten kämpferischen Auseinandersetzungen wird der Abgang des
Alten vom Berge hierbei als Kollateralschaden billigend in
Kauf genommen.
Was natürlich auch die - zugegeben seltene - Brutalität unser aller
Lieblinge zum Ausdruck bringt.
Der alte Hassan gibt eine nette Fortsetzung nach den erbarmungslos
ersäuften Piraten vor der malerischen Südseeinsel. Trotzdem, die
Digedags sind die Guten.
Nachdem Dig und Dag nun alles über den wahren Charakter des Generals Kommissos zu wissen vermeinen,
teilen sie dies unsensiblerweise seinem größten Bewunderer, dem Centurio,
mit.
Die Folgen dieser Blasphemie liegen auf der Hand, eine
Sonderbehandlung ist dringend angesagt.
Dem Gehilfen des Centurio ist es mittlerweile gelungen, Runkel völlig zu
domestizieren. Das funktioniert nun auch bei den Digedags.
Hier zeigt
sich natürlich eine gewisse Luschenhaftigkeit unserer Protagonisten -
denn, was soll ihnen schon passieren? Befehlsverweigerung? Pfff, die
Waldfee!
Aber, gehen wir nicht zu hart mit ihnen ins Gericht, denn auch Erinnerungen an den Trachtenverein Hoffmann werden wieder wach.
Und ein Gastspiel in Schwedt war auch nicht so lustig.
Ritterregel
(nicht für den Dienstgebrauch):
"Ein Rittersmann aus gutem Holz ist nur auf Seine Taten stolz!" |
|