
Der Partykeller des byzantinischen Kaiserpalastes ist total
überfüllt. Einige Stammgäste aus dem Konstantinopler Prekariat besetzen die
schönsten Zimmer. Als Neuzugänge werden soeben die Teufelsbrüder und
die Digedags samt Runkel und sogar Mutawakkel und Sokrates
eingecheckt.
Das Servicepersonal geht mit den Gästen recht ruppig um. Sokrates
als Witzerzähler ist dagegen äußerst willkommen. Unter Runkels Renitenz
haben auch Dig und Dag zu leiden. Für besonderes wichtige
Kunden gibt es auch gratis Ketten. Das scheint ja diesmal ernst zu
werden, den dreien treibt es die Tränen aus den Knopflöchern.
Nach
getaner Arbeit ist für die Kerkermeister erst mal Chillen angesagt.
Ein Würfelspielchen soll Entspannung verbreiten.
Frau
Oberkerkermeister ist traurig, denn die Soldbüchse ward schon
verspielt. Teufelsbruder Achmed schleimt sich ein und macht den Verarmten auf das
goldige Tierchen aufmerksam.
Mit einer Raspel verschwindet Knastos
sogleich in der Suite der Digedags, wo auch das Kroko endgelagert
wurde. |
Mutawakkel genießt das Wellnäss-Programm.
Die Häftlinge bekommen die dem Reglement entsprechende Sättigungsbeilage
ohne Fleisch.
Die einige Tage alte Maisschlämpe ist zwar keine Gaumenfreude mehr, als Waffe
aber unschlagbar.
Knastos'
Nebenbeschäftigung als Krokodilentwerter endet durch den
Schüsselkontakt abrupt, er geht zu
Boden. Leider liegt er außerhalb des Griffbereichs der Gefangenen.
Das Objekt der Begierde, die Feile, funkelt in der Ferne. Da erinnert
sich Runkel, Mutawakkel sieben Kunststücke eingehämmert zu haben,
unter anderem das Apportieren von länglichen Artefakten. Das dümmliche Reptil repetiert zuerst die
sechs anderen Verrichtungen. Dann endlich holt es die begehrte Feile.
Knastos
wird im Anschluss sorgsam geerdet.
Da alle Gefängnisinsassen und Wärter
wie gebannt auf den Zockertisch starren, kommen die Flüchtigen
unbemerkt bis zur Tür. Kurz bevor sie der gesiebten Luft entrinnen
können, laufen sie dem Polizeipräfekten und
seinen Schergen in die Arme.
Nun werden sie professionell gebondaged und erhalten zur weiteren
Belustigung ein Lebenslicht in die Zelle geklebt. Die Digedags
lassen traurig ihr Leben an sich vorbeiziehen.
Unterdessen diskutiert der Kaiser mit seinen
Generälen, wie man den versiegten Weinquell wieder beleben könnte. Für
militärische Interventionen reicht es hinten und vorne nicht.
Bald ist das Lebenslicht auch ohne Ausblasen am Ende.
Es geht schon um
die letzten Wünsche. Runkel will seinen Gaul noch einmal knuddeln. |
Diesen
herzzerreißenden Abschied registriert ein Pferdebursche.
Den vollkommen unsentimentalen Digedags gelüstet es nach banalen Zuckerstangen
- auch um Lebenszeit zu schinden.
Wegen schwerer Prokrastination zum Nachteil der fristgemäßen Hinrichtung wird den Delinquenten
der Süßstoff konfisziert.
In der Enthauptungsecke des Palastes stimmt sich der Henker schon
auf sein Handwerk ein.
Auch hier droht neue Verzögerung, denn der Kaiser möchte dem
lustigen Schauspiel
beiwohnen.
Günstige
Gelegenheit für den Halsabschneider, das Arbeitsgerät ein wenig zu pimpen. Dabei bekommt der Mann
der Axt seine eigene Körperflüssigkeit zu Gesicht und wird weinerlich.
Endlich steht der Kaiser auf der Matte und verordnet die sofortige Begnadigung der
Todgeweihten. Diesmal sind es Freudentränen, die zu Boden tröpfeln.
Das
Ganze hat aber den Haken, dass sich die Begnadigten freiwillig für den
Kriegsdienst verpflichten müssen. Immer noch besser als Blut im Schuh.
Dem enttäuschten Scharfi steigt sein Verdienstausfall in die Birne und er zerlegt
seinen Richtblock.
Unter dem Jubel der Massen, die die jetzt Begnadigten
vielleicht auch gewaltsam befreit hätten, werden die drei zur
militärischen Weiterbildung auf den kaiserlichen Kasernenhof überführt.
So sind die Drei dem Gevatter Hein noch einmal von der Schippe
gesprungen.
Ritterregel:
Als Runkel aus seinem Blech geschält wird, entfleucht ihm:
"Ein Ritter ungeharnischt taugt so gut wie gar nischt!" |
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