
Der Titel des Heftes nimmt schon vorweg, dass sich die Schiffer
keinen Illusionen hingeben müssen. Dummerweise wissen sie es noch
nicht als sie die Hafeneinfahrt durchstaken. Runkel mattet in einer
Ecke natürlich den Schlaf der Gerechten, sollen die anderen mal
machen. Man muss ihm immerhin zugute halten, dass es ohne seinen
Meisterschuss einen Dix weniger gäbe. Doch da geistert eine abgängige Gans
übers Deck, die wohl aus dem
Schiffsbauch entfleuchen konnte. Nachdem sie Runkels Helm-Rübe kein Blatt
ausrupfen konnte, hat sie beim wurmigen Bart des Ritters fast mehr Glück. Aber
Runkel erwacht und stiftet bei der anschließenden Gänsehatz Wirrwarr
unter den schwer an den Felswänden herumstochernden Matrosen.
Endlich erscheint ein Lotsenboot im Kanal und die weitere Passage
geht mühelos vonstatten.
Die Burgbesatzung hat sich elegant aufgemotzt und ist zum Empfang
herausgetreten. Sogar eine Quotenfrau vervollständigt die Truppe.
Keiner sieht allerdings, dass die mit einem messerartigen Gegenstand bedroht
wird.
Der "Burggraf" lädt die Seeleute großzügig zu einem Festmahl auf
Kosten des Hauses ein, der Koch soll das Ganze ausbaden - wo doch
Schmalhans Küchenmeister ist. |
Als aber die Gans hinter ihrem Freund Runkel über die Laufsteg
schwadroniert, hellt sich beim Schuhbeck von Dalmatien die Leidensmiene auf.
Die Mundwinkel rücken noch weiter auseinander als
Ritter Runkel großspurig erklärt, dass ja der ganze Pott voll des
essbaren Viehzeugs sei.
Von nun an steigert sich die Herzlichkeit der Burgbesatzung ins
Unermessliche.
Immerhin ist es zumindest den Digedags aufgefallen, dass mit der jungen Frau
etwas nicht stimmt. Ständig wird sie von finsteren Bodyguards
abgeschirmt.
Im Rittersaal der Burg hat man schon mal was vorbereitet. Die Inschriften
am beeindruckenden Wandgemälde harren nach 45 Jahren noch immer ihrer
Dechiffrierung. Fragmente deuten auf deutschen Ursprung hin.
Zumindest an Wein scheint's der Burg nicht zu mangeln, deshalb sind alle
aufgerufen, ordentlich einen abzubeißen. Man trinkt aufs
Wohl aller, besonders der schönen "Gemahlin" des Burggrafen. Während
alles zecht, schnitzt Suleika, so heißt das Topmodel, einen
Totenkopf in eine Apfelsine und rollt diese unter totaler
Fehleinschätzung zu Runkel. Dieser leidet erwartungsgemäß
an intellektueller Insolvenz und ersucht ausgerechnet den Burggrafen um Erklärung.
Der Hausherr reagiert ziemlich angefressen und droht heimlich seiner
Zwangs-Angetrauten.
Um weitere Kontaktaufnahmen zu erschweren, schickt
er sie an den Herd - der Macho, der.
Im Adria-Kochstudio findet gerade ein Massaker unter den armen Vögeln
statt, sogar das Schwein des Bootsmanns soll wohl auf die
Speisekarte. Die Karnickel haben vermutlich Glück, weil sie
technisch anspruchsvoller zuzubereiten sind. Als der erste Broiler
golden glänzt, schärft Suleika dem Servierräuber ein, unbedingt
zuerst den Ritter samt Knappschaft zu bedienen. |
Denn sie
hat dem Vogel eine weitere geheime Botschaft induziert.
Runkel ist enttäuscht, dass er den spacken Flattermann noch mit seinen
Knappen teilen soll. Die beiden können aber auf die nächste Lieferung warten.
Nun entdecken sie
die Nachricht, welche die schlimmsten Befürchtungen der Digedags
bestätigt. Sie befinden sich also in der Gewalt der Teufelsbrüder -
schlimmer geht's nimmer. Während Runkel wieder zur Tagesordnung
übergeht und sich das gebratene Huhn hinters Zäpfchen schiebt, suchen Dig und Dag
verzweifelt nach einem Ausweg.
Erst einmal verlassen sie ihre wohnlichen Rüstungen und verschwinden
unter der Tafel.
Weit kommen sie allerdings nicht, denn die Seeräuber verfügen auch über einen
Resteverwerter, der böse knurrend die ihm zugedachten Knochen
verteidigen will. Da haben die beiden Aussteiger keine Chance, zumal
die Seeräuber ihren Satan auch noch mit "Faß!" ermuntern.
Jetzt, nachdem die Digedags auf der Flucht erwischt wurden, lassen die Räuber ihre
freundlichen Masken fallen und geben sich als die berüchtigten Teufelsbrüder zu
erkennen. Und das geschieht in wohl gesetzten Reimen.
Aus dem lustigen Lied erfahren die Übertölpelten so ziemlich alles,
was für ihre derzeitige Situation wissenswert erscheint.
Als Krönung der Feierstunde werden die Seeleute fast vollständig ausgeraubt
sowie barfüßig
und in Unterhosen in die finstere Nacht der dalmatinischen Felsen
getrieben.
Die Lage für die Schiffs- und Obdachlosen ist als äußerst primär
einzuschätzen - und
droben im Burgsaal geht die Party jetzt erst richtig los.
Statt der fehlenden Ritterregeln gibt's ein schönes
"Teufelsbrüder-Lied". Die ersten sieben Strophen im Heft,
weitere drei folgen im nächsten. |
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