
Wenn Sören und Warn gerade mal nicht für Genta schwitzen müssen,
machen sie sich im Hafen nützlich. Auch Abrax und Simon verdienen
sich hier neuerdings ihr täglich Brot. Gentas Angebot, bei der
Hochzeit den Plattenschlepper zu mimen, haben sie dankend abgelehnt.
Die schwielenfreie Variante wäre aber für die beiden Hungerhaken sicher
günstiger gewesen und hätte nicht so geschlaucht. Luneborg und
seine Tochter lassen sich gerade für die Hochzeit des Jahres aufbrezeln. Luneborg hat
sich schon die Zirkler-Kette umgehängt und Ulrike ist in ihr
königliches Brautkleid gekrochen. Bezahlt hat diesen sündhaft teuren
Fummel ausgerechnet der abgewiesene Bräutigam-Anwärter Simon mit
seinem und Abraxens erhandeltem Geld. Ulrikchen freut sich darüber
einen ab. In der Küche
dirigiert Genta von ihrem überreifen Käsepodest ihre Mannschaft (sogar Frauen
sind dabei). Luneborg vergewissert sich noch schnell, daß Genta alles im
Griff hat. Reuevoll kommen Simon und Abrax angeschlichen. Bevor sie Rücken
und Bandscheibe bekommen, wollen sie doch lieber Küchenarbeit
machen. Genta hat zufällig eine passende Beschäftigung für sie- die häusliche
Gemeinschaftslatrine ist blitzeblank zu putzen. |
Bei der Erstinspektion sehen die beiden, daß der Eichstrich des
Plumpsklos bereits überschritten ist. Kein gutes Omen für Luneborgs
Zukunft. Auch für Sitzpinkler kaum zu empfehlen. Bei Lichte
betrachtet, präsentiert sich
das Örtchen in wenig gemütlichem Zustand. Luneborg will seine
Tochter zur Lübecker Stadtkirche bringen, aber Ulrike muß aus
verständlichen Prestigegründen mit ihrem Kleid den Stadtmarathon laufen.
Nach zwei Stunden schöpferischer Tätigkeit meinen Abrax und Simon,
ihr müffliges Geschäft beendet zu haben. Der Güllegroßhändler zieht
mit seiner gut gefüllten Tonne weiter, die beiden bleiben ernüchtert
von der Küchenarbeit zurück. Wie zum Trotz hat Genta noch
Nacharbeiten vorgefunden. Die beiden Entsorger haben 48 Eimer
rausgebracht, aber es waren nach Gentas professioneller Schätzung 51. Nun heißt es,
mit den drei restlichen Jauchekübeln flinke Füße zu machen, um den
Tonnenmann einzuholen.
Bei Brabax, Califax und Clarus geht es
weit lieblicher zu. In einem Birkenwäldchen stehen sie vor der
Weichselbrücke. Wegen akuten Hochwassers steht das Bauwerk allerdings nun in
einem See. Die Stämmchen reichen nicht zum Floßbau, aber immerhin
für drei Paar Stelzen. Doch so einfach ist es nicht, auf dem Wasser
zu wandeln. Alle gehen baden.
Immerhin können sie sich auf die Brücke retten und hocken nun naß auf dem
Trockenen.
In Lübeck wurde soeben die Hochzeit von Ulrike
und Tiedemann vollstreckt. Der Bräutigam ist Mutti wie aus
dem Gesicht geschnitzt und umgekehrt. Nun wartet jedenfalls in
Luneborgs Haus der große Mampf. Nachdem sich Ulrike von einigen
Grapschern die Armlänge Abstand nur mit einem Obulus erkaufen
konnte, kommen die Lümmel
im Verteilungskampf den
beiden Jauche-Spediteuren in die Quere. |
Abrax läßt seinen Eimer fallen, aber Simon erhält einige
Umdrehungen verpaßt. Die Zentrifugalkräfte tun ein übriges. Die
Braut wird von oben bis unten kontaminiert. Das Kleid ist hin und
auch Ulrikchen hat sich einiges von der Backe zu putzen. Simon
versäumt trotzdem nicht, der Braut seine Glückwünsche zu übermitteln. Als
die beiden Kübler von ihrem Auftrag zurückkehren, hat sich die
lustige Geschichte schon unter Luneborgs Gesinde herumgesprochen.
Von allen Seiten hagelt es Anerkennung. Die
Festtafel macht einen üppigen Eindruck, leider sind Gans und Tauben
noch im Federkleid. Da gibts viel zu spucken. Während sich
Luneborg als Wismaraner zu erkennen gibt, kommt ein Bote zum
Bürgermeister Brekewold. Die Nachricht führt zu einem Eklat. Den
anwesenden Gast namens Rapesulver hat eine Jugendsünde eingeholt -
seine Geschäfte mit den Likedeelern. Stehenden Fußes wird der
Delinquent des Rates und der Bruderschaft verwiesen. Luneborg sackt
das Herz in die Hosen. Damit fällt auch die Hochzeitsfeier dem
Jauchekübeleffekt anheim. Alle Gäste verschwinden unauffällig. Mutti
Brekewold pack ihr Tiedemännchen ein und gestattet Ulrike,
auch mitzukommen. Der Bürgermeister schlägt vor, Luneborg zum
Hansetag nach Stralsund zu schicken. Als Ersatz für den gekanteten
Rapesulver. Nun ist auch endlich der Ochsenbraten gar. Aber Luneborg
ist der Appetit vergangen. Damit haben die Küchenleute ihr Festmahl.
Auf der Weichselbrücke wärmen sich die Gestrandeten an einem
kleinen Feuerchen. Unweit rudern die beiden Mönche vorbei, gen
Lübeck. Leider sind sie in Eile, die Typen auf der Brücke sollen
sich gefälligst selber retten. |