
Bei der Inspektion der Baustelle des Petersdoms wird der Papst vom
unterwürfigen Cardinal Cajetan gerettet.
Todesmutig zieht der Cardinal den abstürzenden Mörteleimer auf sich, wofür er jedoch
wenig Dankbarkeit einfährt. Um seine Verärgerung über Luther zu
artikuklieren, macht Seine Heiligkeit den
Trappatoni. Er hat vollkommen fertig - diese Flasche leer soll sich zur
Runderneuerung gefälligst in Rom einfinden.
Im fernen Wittenberg erwarten die
Universitätsleitung und die etwas despektierlichen Studiosi den ominösen Melanchthon und erörtern eifrig, was für ein Kniffo dieser
Vorschußbelorbeerte wohl sein mag. Daß sich Professor Melanchthon schon mittendrin
befindet, scheint jenen zu amüsieren. Luther und Adrian machen sich
bei dieser Gelegenheit vollkommen zum Obst.
In der
Malerwerkstatt wird über die Modalitäten von Katharinas Befreiung diskutiert, was vom
unwirschen Meister Cranach als Waschweiberei tituliert wird. Vergebens
verlangen die Jungs nach der Herausgabe ihrer konfiszierten Degen. |
Ein kleiner Trost bleibt - wer die von Cranach verschlumperten
Pinsel aus edlem Marderskalp findet, hat einen Wunsch frei.
Ein paar Tage danach steigt die Antrittsvorlesung Melanchthons. Der
pflegt trotz mangelnder Höhe ein gesteigertes Selbstbewußtsein. Seine
Ansprache, herab von Brabax' schwankenden Schultern, kommt beim Auditorium recht
gut an.
Nachdem sein Fundament aus Schwäche nachgegeben hat, wird er von der
jubilierenden Masse
auf Händen getragen.
Mit den Ideen zu ihrer Bewaffnung sind Abrax
und Michael noch nicht vorwärtsgekommen. Michael will in letzter Instanz
Cranach mit einem Schlummertrunk sedieren und die Degen aus seinem
Schlafgemach rauben. Eine Marotte des Meisters ist allerdings, den
Spindschlüssel ständig am Halse zu tragen. Das könnte sich als riskant
erweisen. Sie begleiten Califax auf dem Weg zum Markt. Während
Califax mit Verleihnix um einen alten Hering feilscht, wird gerade Professor Melanchthon im
Triumphzug vorbeigebuckelt. Michael löchert den Dicken nach einem
guten Schlafmittel. Da kommt laut Chefkoch nur veganer Johanniskrautsaft infrage.
Michael besorgt sich die Zutaten bei den Kräuterfrauen. Mit Hilfe
falsch interpretierter Ratschläge der Ratte mixt Michael drauflos
und wagt einen Selbstversuch. Probatum est, wenigstens in der
Einbildung.
Während
Luther Melanchthon für seine Ansprache lobt, bringt Brabax den
Einberufungsbefehl des Papstes herein. Spalatin und Melanchthon
raten ab. Brabax empfiehlt Luther, Einspruch dagegen einzulegen und
die Mühlen der Bürokratie einfach mahlen zu lassen. |
Michaels Plan steht nichts im Wege. Cranach betraut ihn wie
üblich mit einer Pampelarbeit, nämlich Bierholen. Abrax' Einwände
fruchten nicht, der Gerstensaft wird geimpft. In seinem Brand lenzt der Chef den Bierkrug bis zur Bilge.
Spalatin ist beim
Fürsten im Schloß zur Audienz und muß dem Herrscher den erlauchten
Buckel schubbern. Nachdem Spalatin den Fürsten mürbegekratzt hat,
bringt er Brabax' Vorschlag ein, den Papst mittels der Gravamina ein
wenig zu schikanieren. Da stimmt Friedrich doch freudig zu.
Zur Geisterstunde hat sich Michael ins meisterliche Schlafgemach
gepirscht, um den Schlüssel und anschließend die Degen abzugreifen.
Die beiden Bettgenossen kommen knarrend die Stiege herauf. Michael
hechtet unter die Betten, wo er auf die vermissten Pinsel trifft.
Bevor die beiden alten Herrschaften wegratzen, muß Michael niesen
und wird enttarnt. Höflichkeiten sind mitunter fehl am Platze. So
muß er seinen Plan, Katharina zu befreien, den beiden beichten.
Cranach ist außer sich. Doch Michael kann das Thema gekonnt auf die
Pinsel lenken und den versprochenen Wunsch anbringen, er möchte
schlicht beim Meister malen lernen.
Wieder mal auf der
Baustelle wird dem Papst
berichtet, daß Luther gemäß dem berechtigten Wunsch des
Sachsenfürsten auf dem Reichstag zu Regensburg befragt werden soll.
Da kann man leider nichts machen. ... und ewig fliegen die
Kübel, ein weiterer Versuch scheint, dank Cajetans neuer
Saumseligkeit, von Erfolg gekrönt. |