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492 Dunkle Geschäfte Dezember 2016

Mosaik 492

Der Schlittschuhwinter ist längst vorbei. Jetzt regiert Gevatter Frühling und Luther kommt mit Brabax soeben aus Heidelberg zurück. Daselbst mußte Luther vor seinem Orden Rechenschaft ablegen. Bei dieser Gelegenheit hat er an der dortigen Universität gleich ein wenig Agitation für sein Programm betrieben.
Weil Luthers Innereien starke Hungergeräusche artikulieren, nimmt Spalatin die beiden mit an Cranachs Tafel. Zuvor werden sie von Califax und den beiden kleinen Cranachs herzlich begrüßt.

Abrax und die zwei Malerburschen Karl und Michael haben den Auftrag, bei Christines Vater, dem Kaufmann Ullrich Reiche, eine Tonne Wein für den Cranachschen Tresen abzuholen. Dem Krämer ist zu Ohren gekommen, daß Karl spezielles Interesse an seiner Tochter Christine an den tag legt. Er gibt Karl die Hausaufgabe, bei entsprechend ernsten Absichten seine wirtschaftliche Eignung nachzuweisen.
Auf dem Heimweg fängt Karl an, gar fürchterlich zu lamentieren und zofft sich auch noch mit Michael, der an einer ähnlich unglücklichen Beziehung laboriert.

Dabei schütten sie die Karre um und das Weinfaß kollert in den nahen Stadtgraben. Peinlicherweise kommen gerade die drei garstigen Studenten vorbeigeschlendert und machen sich über die Maler ihrerseits naß, jedoch vor Lachen.
Aber Karl hat eine Idee, wie er an Geld und somit an Christine kommen könnte. Sein Vater unterhält bei Jüterbog einen eigenen Weinberg und das Endprodukt will Karl als Existenzgründer verticken. Besser als Cranachs Plörre ist er allemal. Dumm ist bloß, daß in Wittenberg nur sächsischer Wein kredenzt werden darf und der Meister sicher keine Konkurrenz vom eigenen Gesellen dulden wird.
Zurück auf Cranachs Hof macht sich Karl sogleich anheischig, den Chef um mehr Löhnung und eine Heiratserlaubnis zu bitten. Cranach rastet ob dieser Anmaßung aus und verhängt Kompottverbot.
Auf dem abendlichen Nachtlager beratschlagt die Belegschaft , was zu tun sei. Hannes hat die gute Idee, den unsächsischen Wein auf dem Friedhof zu verhökern, da dies als exterritoriales Gebiet nicht unter der Herrschaft des Fürsten stände.
Da Karl am nächsten Morgen vom Meister schikaniert wird, beschließt er, doch seinen Weinplan auszuführen und schreibt an seinen Vater. Der ist von Sohnemanns Plan begeistert und freut sich schon, nach Wittenberg liefern zu dürfen.
In der Küche steht die Aufgabe, die Abwasch-Lorke im Stadtbach zu verklappen. Das sollte man heut mal versuchen. Natürlich geht Cranachs Befehl an Karl, er ist sowas von nachtragend. Abrax hilft ihm beim Kübeltransport. Karl bibbert vor der Aufdeckung seines Weinhandels und hofft, der Vater würde nicht... Aber zu spät - schon naht ein Kutscher mit der Lieferung für einen gewissen Karl Konstermann.

Um Zeit zu gewinnen, lenken Abrax und die hinzugekommene Christine geistesgegenwärtig den Spediteur zum Kaufmann Reiche um.
Karl und Abrax inspizieren schon mal ihren künftigen Handelsplatz, den Gottesacker der Stadtkirche. Der ist relativ gut besucht. Die drei Studenten klopfen auf einem Grabstein einen Skat mit Fünfen und ein verdächtiger Typ führt hier ein Ferkel Gassi. Während zwei Steuerhinterzieher das Schweinchen transferieren, macht sich Karl an die Studenten ran und bietet ihnen ein Faß des guten Jüterboger Tropfens an. Um die immensen Spielschulden erlassen zu bekommen, muß Ernst den Vorkoster geben. Er kommt zum Schluß, das sei ein einwandfreies Stöffchen. Dafür wird von Adrian sogar ordentlich Kohle abgedrückt. Leider bekommen die Studenten Karls Frohlocken mit, der sich nun bezüglich Chrstine auf der Siegerstraße wähnt.
Bald wird er wieder zum Friedhof bestellt. Natürlich sind es die Studiosi, die ihn nun erpressen, ihm beim Meister zu verpetzen. Karl bleibt nur, sich mit einem Verlustgeschäft anzufreunden, das ihn noch tiefer in die Grütze reitet.
In seiner Pein stürzt er der Meisterin ins Dekolleté und beichtet ihr reumütig seine Verfehlungen. Die Studenten bekommen von der Cranachschen ordentlich die Leviten gelesen.
Zuhause nimmt die Hausherrin ihren Gemahl beiseite, um Wichtiges zu erörtern. Karl schlottern unterdes die Knie. Es gibt jedoch Entwarnung, denn Cranach versteht nun, daß es nur aus Liebe geschah. Er will bei Christines Vater für Karl bürgen und nimmt obendrein noch Karls Traubensaft in Kommission.

 

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