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410 Ausgetrickst Februar 2010



Vor Karandaschens Wochenend-Häuschen im trendigen Versailles steht ein einsamer Karren, aus dem nörgelnde Stimmen zu vernehmen sind. Da es ums Mampfen geht, muss auch Califax involviert sein. Der andere ist natürlich Abrax. Plötzlich sehen die beiden durch ihre Ikea-Gardinen eine Kutsche vorbeischeppern, in der Brabax deutlich auszumachen ist. Lautes Rufen fruchtet nicht, also lässt Abrax die Ratte von der Leine, um Brabax ein Zeichen zu senden. Kurz darauf erscheint die Ratte in hohem Bogen und unverrichteter Dinge am Ausgangspunkt. Califax weint und Abrax schäumt über vor soviel Arroganz ihres Kumpels, der sie nicht mehr kennen will. Im Endeffekt sind beide stinksauer.

Derweil sitzt Sklaventreiber Caran d'Ache beim Käffchen. Die reizende Gräfin de la Tourette, eine vertrocknete Wachtel, leistet ihm Gesellschaft. Der Herzog ist angereist, um am abendlichen Ball des Königs teilzunehmen. Von der Gräfin hört er, dass der schnöde Bürgerliche Jean Baptiste nicht nur zum Finanzminister berufen wurde, sondern dass des Herzogs Stellung als Königlicher Morgenmantelhalter ebenfalls an diesen Emporkömmling gefallen ist.
Der als höfische Ränkeschmiedin gefürchteten Schabracke gefällt es ausgezeichnet, dass sie die bitterbösen Neuigkeiten selbst verbreiten darf und so bohrt sie mit ihrem Finger noch tiefer in des Herzogs Wunde herum.

Leibniz steht im Kontor des königlichen Hauptbuchhalters und muss zur Kenntnis nehmen, dass es Finanzminister Jean Baptiste war, der ihn samt Sekretär durch Jean Bart aufbringen ließ.
Da platzt der Herzog ins Zimmer, um dem Finanzminister hämisch zum Amt des Schlafrockadministrators zu gratulieren. Als Brabax dem Herzog als begnadeteter Augur vorgestellt wird, reift in dem ein fieser Plan, um den amtierenden Negligé-Verwalter beim König nach Strich und Faden zu desavouieren.
Um Brabax' Fähigkeiten zu testen, wird Spielkartenraten veranstaltet. Und obwohl Brabax alles verreißt, wiegt ihn Karandasch im Glauben, alles richtig geraten zu haben. Brabax mag's selber nicht glauben. Der Herzog redet Baptiste ein, den Seher unbedingt dem König vorzustellen, dann stände der Erhebung in den Adelsstand nichts mehr im Wege. Aber der Herzog hat noch einen zweiten Schuss auf der Pfanne. Unter dem Vorwand, dass er dem vorherigen Finanzminister 10000 Goldstücke geliehen hätte, unter Ehrenmännern naturellement ohne Schuldschein - zumal der König selbst Zeuge war, verlangt er das Geborgte nun wieder zurück.
Der Finanzminister weist natürlich die Zahlung sogleich an.

Aber auch die Gräfin de la Tourette ist nicht müßig, ihr ranziges Süppchen zu kochen. Sie schreibt Baptiste in einem Brief, der König hätte ihn von der nachmittäglichen Dienstausgabe ausgeladen. Baptiste kennt seine Pappenheimerin jedoch schon. Jetzt erst recht! Vorsichtshalber schickt Baptiste aber Leibniz vor und schreibt ihm eine Empfehlung. Brabax muss natürlich noch in Kleiderkammer und Maske zum Styling.

Auf Bleistifts Schloss treffen sich erneut die zwei hinterhältigsten DunkelmännerInnen Frankreichs.
Nun stellt sich heraus, dass beider Pläne im Zusammenhang gesehen, kontraproduktiv sind. Immerhin funktioniert der Plan wenigstens zur Hälfte. Mit Freude sieht der Herzog den Außerirdischen zum König rollen.

Und wieder vorbei am Käfig mit den Rudersklaven. Die Ratte bekommt ihre zweite Chance, scheitert aber erneut am Kickerpotential des Kutschers.

Leibniz und sein Prophet stehen nun vor dem König und dessen Hofschranzen-Kollektion. Majestät macht sogleich den bekannten Kartentest und Brabax fällt erwartungsgemäß durch. Auch der Finanzminister als Initiator der Performance fällt in Ungnade und wird nun echt vom abendlichen Ball ausgeschlossen.

Leibniz und Brabax kehren ins Finanzamt zurück, wo Baptiste gerade die Ausladung des Königs erhalten hat. Die königliche Post scheint gut zu funktionieren.

Auf dem Ball geht das Intriganten-Stadl weiter. Karandasch macht Baptiste in Abwesenheit madig, so gut es geht. Krönung ist die Anschuldigung, dass Baptiste an den Herzog die Kröten des Königs verzockt hat. Dafür bekommt der Herzog wieder exklusiven Zugriff aufs königliche Nachtgewand. Obendrein darf er das Strafmaß für den Veruntreuer festlegen. Da des Herzogs Galeere noch Personal sucht, ist auch dies geklärt.

Der Finanzminister wird noch nächtens aus dem Bettchen gezerrt. Da er für die 10000 Ocken keine Quittung vom Herzog hat, ist der Weg auf die Galeere frei. Zum Transport der Faxe hat sich neben Baptiste noch eine Reihe weiterer Kettengänger gesellt. Immerhin haben Abrax, Califax und Baldo die besseren Plätze und dürfen fahren. Frühbuchen lohnt sich eben.
 
Baptiste hat sich als Verehrer des "greenbacks" geoutet, leider nicht als Liebhaber der Marke "Francouis Chasseur".
In des Herzogs Schloss gibt es eine gemischte Toilette.
Die Figuren sind gut gezeichnet. Die seltsame Gräfin ist wohl die Erfinderin des gleichnamigen Syndroms.

 

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