
Auf Burg Wolfenstein brennt die Luft, nicht nur des fürchterlichen
Gewitters wegen.
Die beiden wohl erfolglosesten Wirtshausüberwacher aller Zeiten werden vom Grafen gehörig
zusammengefaltet, weil sie Johanna nicht angeliefert haben. Eine
Neuigkeit bringen sie immerhin mit: Der Rabenhorster soll mit Sponsorengeldern
des Magdeburger Schultheiß Johanna weiterhin auf der Fährte sein.
Die höfliche Frage nach einer Erstattung der Spesen für die kostspielige
Kneipenobservierung kommt dem Wolfensteiner ins falsche Ohr. Die
Bittsteller landen auf dem kürzesten Wege im Burggraben.
Der Wolfensteiner macht sich auf nach Magdeburg.
Graf
Rabenhorst hat unterdessen Coellen erreicht. Nachdem er den
Dom-Baumeister gehörig bemistet und die Baustelle blasphemisch als
Schweinestall deklariert hat, begibt er sich ins Kloster zum
Heiligen Kreuz. Seine Manieren und die proletenhafte Ausdrucksweise
vermasseln ihm den Zutritt.
Der Kloster-Portier lässt ihn kalt abblitzen. Und damit gibt es auch kein Treffen
mit Albertus Magnus. So beschließt der Graf, in einer
Mitropa-Absteige einfach auf Johannas Ankunft zu warten.
Aber da kann er noch ein Weilchen ausharren, denn Johanna ist mit
ihren Gefährten gerade auf dem Weg nach Regensburg.
Doch erst
mal gibt es willkommene Abwechslung für die Reisenden.
Ein Bauer hat seinen Karren im Morast geparkt und wartet schon
ungeduldig auf die Reisegruppe. |
Von der örtlichen
Wahrsagerin weiß er genau, wer ihm wann helfen wird, und dass ein
"Schlaukopf" mit von der Partie ist.
Mit Hilfe des Hebelgesetzes und
den Körpermassen der Reisenden wird dem Bauern vom Schlaukopf
geholfen.
Zum Dank für die Unterstützung lädt er die Reisenden zum
Essen ein. Lediglich Brabax als aufgeklärter Wissenschaftler ist wieder
mal verärgert über den Aberglauben der anderen. Er hält nichts von
diesen
Vorhersagen, zumal eine lautete: Die Leute, die nach Coellen reisen,
kommen zur Mittagszeit. Nach Coellen, also spinnt die alte
Margarethe ganz gewaltig.
Des Bauern Tisch ist jedenfalls wie versprochen gedeckt. Brabax hat schon wieder was zu meckern, ihm
missfällt der morsche Ast über dem bäuerlichen Domizil. Doch der
Bauer
beruhigt: Mütterchen Margarethe hat Entwarnung gegeben, das Teil
stellt keine Gefährdung dar.
Johanna hat die Wahrsagerin aufgesucht, um mehr über den Stein der
Weisen zu erfahren. Die Alte hat einen bedauernswerten Zahnstatus und
bestimmt nicht mal einen Stempel im Bonusheft. Mangels Kaffeesatz liest
sie die Zukunft aus ausgelutschten Teeblättern. Gerade wird es für Johanna
spannend, da reißt Califax die Tür auf und ein starker Wind verbläst
die fragile Komposition.
Brabax hat in seiner Furcht vor dem Ast mit dem
Sänger eine Laubhütte für sich und den Esel des Musikanten gebaut.
Die anderen bringen sich vor dem Sturm in des Bauers Behausung in
Sicherheit. Doch dieses Mal scheint Brabax Recht zu behalten, der
Ast neigt zum Biegen. Nun ist erneut Brabax' Genius gefragt. Der
Bauer jammert um seine ererbte Generationenhütte. Professionell
organisiert Brabax das Chaos. Mit zwei Seilen und mit Hilfe von zwei
verbogenen Bäumen lässt er eine Hilfskonstruktion errichten, die dem
brechenden Ast eine korrekte Lage einräumen soll. Als der Ast
endlich seinen Geist aufgibt, drehen ihn die gespannten Bäume in
eine ungefährliche
Position. Die Fuhre Feuerholz geht präzise hinter der Hütte zu
Boden.
Brabax ärgert sich, nun selbst zum freiwilligen Handlanger
der dummen Prophezeiung geworden zu sein. |
Graf Wolfenstein hat sein Pferd nicht geschont und endlich auch
Magdeburg erreicht, wo immer noch das Haargespenst durch die Gassen
irrt. Durch des Wolfensteiners angeborene Herzlichkeit macht es
keine Schwierigkeiten, den Schultheiß zu treffen. Dieser ist
überwältigt und gibt bereitwillig Auskunft. Nicht, ohne dem Grafen
auch noch ein kleines Zehrgeld anzubieten. Also auf nach Coellen!
Nachdem sich der Bauer nochmals artig bei Brabax für die Hilfe beim
Eintreffen der Prophezeiung bedankt hat, brechen auch die Reisenden
nach Regensburg auf.
Die Seherin schickt noch einen zweifelnden
Blick zum Wettergeschehen, so richtig sicher ist sie sich auch
nicht.
Aber für den Status eines heutigen "Experten" wäre sie allemal
ausreichend qualifiziert.
Unterwegs überholen sie einen Wanderer, den der Sänger als seinen
alten Spezi Eginhard identifiziert. Der kommt geradewegs aus Coellen
vom Großen Albertus und will nach Regensburg. In Auswertung dieser
Aussage geht wohl auch die Prophezeiung der Coellen-Reise in
Erfüllung.
Der Sänger trennt sich von ihnen, er hat in Coellen
Auftrittsverbot und will lieber nach Regensburg. Brabax ist wohl der
Einzige, der nicht unter dem gefährlichen Grünzungensyndrom leidet.
Bald schippern sie mit einem Lastkahn auf dem Main. Jetzt brauchen
sie sich bis Köln nur noch treiben zu lassen.
Die Hühnerbein-Druidin und mutmaßliche Urgroßmutter aller AtomkraftgegnerInnen
weckt Assoziationen zu einer gewissen grünlichen Aktivistin, auch die
Warze ist vorhanden. Tut mir leid, Mütterchen Margarethe!
Des Weiteren springt ein Geweihmops als Vorstufe des Wolpertingers
durchs Gelände.
Anachronismen: Mitropa-Restaurant und Schweizer Taschenuhr.
Übertrieben entgleiste Sturm- Gesichter und eine etwas weit-schweifige Entastungszeremonie.
Ansonsten ein ansehenswertes Heft, vor allem auch die Bilder aus
Wald und Flur. |
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