
Das Titelbild erinnert den alten Veteranen irgendwie sehr an den
Jahrmarkt von Freistadt.
Stolz reitet Graf Rabenhorst vor dem mutmaßlichen Pferdedieb einher.
Die Miene seines vierbeinigen Untersatzes verspricht allerdings
Zoff.
Bald entdeckt der Graf die Hirschenthalerin und beim Anblick von
Johanna läuft ihm schon das Wasser im Munde zusammen. Nun sind auch
die Abrafaxe mit Veit zur Stelle und opponieren bei der Stadtwache
gegen die Verhaftung des Köhlers. Die Wächter geben freundlich
Auskunft, vermutlich sind sie voll auf Deeskalation getrimmt. Die
Mannen der Stadtwache sind nicht nur ausgesprochen höflich, sondern
auch auserlesen dämlich. Nebenher sind sie beleidigungsresistent.
Derweil hat sich Fennrich Johanna geschnappt. Das lässt ihn in der
Beliebtheitsskala wieder etwas zurückfallen. Brabax gelingt es, die
Beweislast umzukehren und den Grafen des Pferdediebstahls zu
bezichtigen. Dazu kommt noch der Vorwurf des Entführungsversuchs.
Nachdem Graf Rabenhorst durch Vorzeigen des eingestickten Monogramms
das Pferd wieder sich selbst zuordnen kann, behauptet nun Brabax
keck, selbst der Graf von Rabenhorst zu sein.
Kurzum, der Köhlersmann muss freigelassen werden, das Pferd wird der
Stadtwache übereignet. Brabax gelingt es fast noch, den Grafen als
Hochstapler verhaften zu lassen - da kommt ein Entlastungszeuge ins
Spiel und rettet den Rabenhorster. Leider zu spät, denn die Abrafaxe,
Johanna und die Köhler haben längst das Weite gesucht. |
Immerhin hat der Graf wenigstens sein Pferdchen wieder - denkt
er. Denn die Stadtwache hängt sehr an ihrem geschenkten Gaul.
Plötzlich taucht der Schultheiß auf. Wie es scheint, sind Rabenhorst
und er alte Seilschaftler. Magdeburger Klüngel eben. Nun erklärt
sich auch das ominöse Gerichtsurteil in Sachen Einsiedler Wiesen zu
Gunsten des Rabenhorsters. Selbstredend verspricht der Schultheiß
dem Grafen umfangreiche Unterstützung. Auch das Pferd erhält der
Graf zurück. Doch selbiges wirft in einem Anfall von Illoyalität den
ungeliebten Reiter aufs Pflaster.
Die Abrafaxe suchen fieberhaft nach Johanna und werden dabei von der
Stadtwache verfolgt. Da kommt der Knittel-Versler von Seite 2 wie
gerufen. Im Schutze seines Planwagens können sich die Faxe etwas
einfallen lassen. Ein Seil, ein Sack, ein Klobenrad - und schon ist
der Fluchtweg gefunden.
Der Veteran denkt hier wiederum an das poetische Kleinod "Der
Flaschenzug". Für Califaxens Rettung braucht's noch einer Truhe,
dann sind die Abrafaxe erst mal in Sicherheit. Die Stadtwache lassen
sie in einiger Verstimmung zurück. Weiter geht es über die Dächer
von Magdeburg. Ein ausgeklügeltes Wegesystem mit Tritthilfen und
Fahrgelegenheiten durchzieht die Lüfte. Der arme Califax leidet
unter Akrophobie und Vertigo, aber er schlägt sich wacker. Weil die
Kletterer eine Bohle abstürzen lassen, meldet sich ein seltsamer
Bursche zu Wort. Der ist jedoch schnell versöhnt, als er erfährt,
dass man auf der Flucht vor der Stadtwache ist. Mit Albrechts
Unterstützung und Fachkompetenz gelingt der Rest der Reise perfekt,
es ist fast so wie bei Peterchens Mondfahrt - Endstation.
Eine ehrwürdige Matrone wohnt hier und heißt die Faxe als Feinde des
Schultheiß' herzlich willkommen. Mutter Agnes arbeitet als
Sozialpädagogin im Siechenhaus (wird heute verharmlosend als Ganztagsschule
bezeichnet). Die Faxe erzählen ihre Geschichte und die Alte
verspricht Hilfe. Ihr untersteht eine große Anzahl Dachhasen, die
sie auf die Suche nach Johanna ausschwärmen lässt. In der
Zwischenzeit werden die Verfolgten würstlich
bewirtet. |
Als kulturelle Umrahmung erzählt ihnen Albrecht, ihr Dachführer, die
Geschichte von Mutter Agnes. Weil die alte Kürschnerin das ihr
entgegengebrachte Interesse von Thilo Weßken seinerzeit nicht
erwiderte, ruinierte er sie nach Strich und Faden. In einem später
geerbten Speicher gründete die enteignete Agnes ein Siechenhaus und
ist seither Schutzpatronin von Armen und Waisen, genannt die "Raben
von Magdeburg".
Nach und nach treffen alle Raben von ihrer erfolglosen Suche wieder
ein. Erst die letzte Spürnase Barbara hat die Gesuchte beim
Bänkelsänger entdeckt. Die kleine Barbara könnte, physiognomisch
gesehen, durchaus mit der kleinen Hirschenthalerin verwandt sein und
sei es bloß über den Zeichner. Barbara führt die Abrafaxe zu
Johanna, gleich darauf fährt der Karren ab. Der Sänger empfiehlt
ihnen noch einen Blick in seinen Kosmetikkoffer.
Am Stadttor werden sie natürlich von den Intelligenzbolzen der
Stadtwache kontrolliert. Unter der Plane finden die Hüter der Stadt
tatsächlich nichts Verdächtiges vor. Bloß ein paar potthässliche
Puppen in grässlicher Farbgebung. Als der Sänger noch zum Besten
gibt, dass dies Volkskunst aus dem Siechenhaus sei, ergreifen die
wackeren Wächter schnell die Flucht.
Schultheiß und Graf Rabenhorst schließen ein Gentleman-Agrement ab.
Für die finanzielle Ausstattung des Rabenhorsters bei der Suche nach
der Hirschenthalerin wird Thilo Weßken im Erfolgsfall mit einem
angemessenen Zins belohnt. Des Schultheiß' Stirn erweckt den
Anschein, er würde nächtlich im Kopfstand auf einem Waffeleisen
ruhen.
Das e-Mosaik - ich find's gut. Endlich unabhängig von PINs
Gnaden.
Eine sehr schön gestaltete Doppelseite, einwandfreie Zeichnungen
und viele originelle und witzige Dialoge.
Und ja: Wir sind das Volk!
Das Schriftstück auf der letzten Seite ist wieder einmal eine
große Herausforderung für die leidgeprüfte Schar der
Mosaik-Graphologen. |
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