
Im idyllischen Wolfensteiner Land geht's der Fauna noch so richtig
gut. Wenn sich da bloß nicht der garstige Graf als Waidmann
versuchen würde. Es kann der Eber nicht in Frieden leben, wenn's dem
Wolfensteiner nicht gefällt.
Gut, dass er von seinem Faktotum Rufus beim Massakrieren des
Borstentiers gestört wird. Unglücklicherweise bekommt der Keiler
einen Querschläger zwischen seine Keulen.
Der unterschwellig renitente Diener vermeldet, dass der "Eber"-Wirt
gräfliche Hoheit in den Nachmittagstunden zu konsultieren gedenkt.
Im "Eber" sitzen die Abrafaxe mit Johanna beim Sonntagmorgenbrei.
Auch die drei bischöflichen, Soldaten trinken gerade ihr Frühstück.
Zwangsläufig kommt man ins Gespräch.
Als Gegenleistung für die Klosterkoordinaten versprechen die
Soldaten, den Rosmarin-Extrakt an die Mutter Oberin zu überstellen.
Nun macht Johanna gehörigen Druck, endlich den Stein der Weisen zu
besorgen. Die Spur führt zu Magister Claudius. Über den Umweg zu
Doctor Porcellus. Denn der muss wissen, wo Claudius residiert. Der
alte Mixer ist gerade mit der Purifikation des Rosmarin-Derivats
beschäftigt, als Brabax das Experiment zunichte macht. Der
Stubenrauch lies wahrlich auf ein Unglück schließen. Immerhin stellt
das Destillat noch das beliebte C4 in den Schatten.
Doc Porcellus hadert mit seinem Schicksal. Eigentlich wollte er
immer Stadtalchimist von Halberstadt werden. Leider hat es aber nur
zum Rabensteiner Gemeindechemiker gebracht. |
Und dieses trotz vorzüglichster Referenzen. Er redet immerhin
schlau daher, scheint aber des Lesens und Schreibens nicht besonders
mächtig zu sein. Da muss man doch was machen. "Doctor Porcellus"
bedeutet nach seinem lateinischen Selbstverständnis Doktor
"Allwissend".
Sogar ein Diplom kann er vorweisen. Allerdings mit einem wenig
schmeichelhaftem Prädikat.
Dabei hat er viel Knete für seinen gefälschten Uni-Abschluss gelegt.
Die Abrafaxe versprechen ihm Stillschweigen bezüglich des peinlichen
Zertifikats. Dafür verrät er, dass Magister Claudius sich irgendwann
in Halberstadt aufhielt. Also machen sich die Vier auf in die Stadt
der Delikat-Würste. Im Tornister zwei Brathähnchen, die Porcellus
gegen den von Califax purifizierten Extrakt getauscht hat.
Auch der Wirt des "Tanzenden Ebers" wandert fröhlich durch den Tann
auf dem Weg zum gräflichen Rendezvous. Dabei wird er vom waidwund
geschundenen Keiler des Grafen attackiert.
Die Soldaten des Bischofs sind unterdes im Kloster angelangt und
werden von der mürrischen Adelheid empfangen. Die alte Äbtissin ist
überglücklich, endlich ihre neue Dröhnung zu bekommen.
Die ehrwürdige Mutter findet es immerhin schade, dass Johanna nicht
zurückgekehrt ist, aber Adelheid ist froh, die Waise endlich los zu
sein. Das hört Graf Rabenhorst und er ist sehr ungehalten, dass ihm
das Vögelchen durch die Lappen gegangen ist. Nun nimmt er Rache an
Adelheid. Dabei erfährt er noch, dass die kleine Hirschenthalerin
kürzlich noch in Einsiedel war.
Nix wie hin!
Johanna ist mit den Faxen schon unterwegs nach Halberstadt.
Doch erst müssen sie das gruselige Wolfensteiner Gefilde heil hinter
sich bringen.
Aber keine Bange, Graf Wolfenstein ist beschäftigt. Gerade kommt
Besuch vom Eber-Wirt. Die überaus herzliche Begrüßung haut den Wirt
glatt aus den Latschen. Seine Offerte, dass die Nachkommin der
Hirschenthaler noch lustig am Leben ist, will der Halunke zuerst
nicht wahrhaben. Dann wird der Mantel des Schweigens über die
weitere Unterhaltung geworfen. |
Folter im Mosaik ist schließlich verboten. Im Ergebnis des
Zwei-Augen-Gesprächs bricht der Graf eilig zum Kloster St. Marien
auf.
Auch die Abrafaxe und Johanna werden vom irrsinnig gewordenen Keiler
belästigt. Mit Abrax und Califax auf seiner Schwarte entfernt sich
das Tierchen ins Unterholz.
Zurück bleiben Brabax, Johanna und die Ratte. Da es eh' gleich
finster wird, machen die drei erst mal Siesta und sich über die
aufgewärmten Goldbroiler von Porcellus her.
Gegen Abend erreichen die eiligen Schweineritter die Mauern von
Halberstadt. Dort macht durch ihren Anblick sofort ein Gerücht von
einem dreiköpfigen Ungeheuer die Runde im Land.
Das massive Stadttor ist dem apokalyptischen Mauerbrecher nicht
gewachsen. In der Stadt wird Abrax als erster abgeworfen. Califax
fährt noch einen Station mit. Als sich Abrax in den nächtlichen
Straßen auf die Suche macht, trifft er bald auf Califax, der sich
mit den Stadtwächtern gerade des vermutlich an Erschöpfung
gestorbenen Keilers annimmt. Doch bevor sie das gebratene
Schweinchen anschneiden können, meldet sich ein aufgebrachter Bürger
aus dem Oberstübchen. Er reklamiert das Nachtbratverbot. Und
obendrein hat nur er als zunftorganisierter Metzger das verbriefte
Monopol, ein Schwein zu verwursten.
Auch Notwehr zählt hier nicht. Der feige Obernachtwächter denunziert
Abrax und Califax bei Meister Sülz, dem Entdecker der gleichnamigen
Wurst. So landen die beiden Unschuldigen im Turm.
Am nächsten Tag machen sich Brabax und Johanna auf die Suche nach
den Versprengten. Die Spur führt nach Halberstadt. Dort ist heute
Markttag. Und außerdem soll es noch eine weitere Attraktion geben.
Auf dem Markt wird dazu ein Doppelpranger aufgestellt. Sieht nicht
gut aus für die Einsitzenden.
Schöne Zeichnungen samt detailreichen Hintergründen.
Das Mittelalter gibt eben auch sehr viel her. Auch die
Nebenfiguren sind interessant bzw. entwicklungsfähig. |
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