
Louis schaufelt sich mit seiner intriganten Gattin gerade in
Richtung Bangkok durch die Wogen, als ihr Kahn von Fellers flottem
Baumwolldampfer überholt wird. Mit an Bord sind bekanntlich die
beiden Karamasows. Bevor Louis' Arme erlahmen, stellt Angelique
mittels Schippchen und Hosengürtel eine Verbindung zum Dampfer her.
Nun kommen auch die Abrafaxe mit ihrem Segelboot angeschippert, das
scheint ein spannender Einlauf zu werden. Die beiden Fischer frönen
wie andere Meeresbewohner der Trittbrettfahrerei.
Da die vielen Enterhaken am Steuerruder des Dampfers dessen
Manövrierfähigkeit stark beeinträchtigen, kommt es im Hafen von
Bangkok zur mittleren Schiffskatastrophe. Die teure indische
Baumwolle ergießt sich über den Kai. Eine weitere Investition Rock
E. Fellers, die in den Sand gesetzt wurde. Niedergeschlagen aber
generös verschenkt Feller die Ladung an die Einheimischen.
Ribbeck ist schon wieder mal am Ziel angekommen. In Ayutthaya trifft
er auf einen weiteren Deutschen. Dr. Börger jobbt als Hofmedikus
beim König Rama V. (auch bekannt als Börger-King). Dieser Staatsmann
ist ein großer Reformer. Als der Doktor von der Wette hört,
verspricht er, Ribbeck zum Ruhme der Deutschen Nation zu
unterstützen. |
Nun benötigt Ribbeck nur noch die Serviette aus dem Gasthaus
Chonlaya Lao Tong, wo sogar der hiesige Herrscher sich gelegentlich
eine Currywurst einzuschieben pflegt. Gerade, als Ribbeck dabei ist, über
die siamesischen Ruinen abzulästern, nähern sich von hinten Leute.
Des einen neidvolle Bemerkung über die Vorzüge der deutschen
Bauwirtschaft beantwortet Ribbeck mit einem tröstenden Schulterklopfen.
Hätte er lieber nicht tun sollen, denn das Berühren des Königs ist nicht gut für die eigene Gesundheit. Aber da der
König, wie schon angedeutet, ein Reformer ist, scheint ihm die
Todesstrafe etwas überzogen. Als Ersatz muss Ribbeck innerhalb von
72 Stunden den Khun Phan befreien, eine Aufgabe, die selbst Dr.
Börger den Angstschweiß unterm Tropenhelm kondensieren lässt.
Das letzte Wegstück von Bangkok nach Ayutthaya legt die mittlerweile
freudig vereinte Reisegruppe mit der Eisenbahn zurück. Nur Angelique
hadert ob ihres eingebüßten Vorsprungs.
Aber manch anderer scheint noch schlechter dran zu sein: die
Ballonfahrer sind im ewigen Eis eingeschlossen und Hummingford ist
dem Fluch des Pantoffels anheim gefallen.
In Chonlayas Gasthaus findet ein Arbeitsessen im engeren Kreise
statt. Der König hat's nicht leicht gegen den rückschrittlichen
Adelsrat seines Landes. Die Panne mit Fellers Schiff wird zum Anlass
genommen, ausländerfeindliche Stimmung zu verbreiten. Börger haut in
die gleiche Kerbe, denn das könnte Ribbeck nützen.
Die Reisegruppe hat sich auf dem Wochenmarkt von Ayutthaya mit
allerlei Leckereien eingedeckt. Jetzt suchen sie sich zwischen den Ruinen
ein Plätzchen zum Picknick. Gefräßige Ameisen und ein Unwetter
veranlassen sie zur Flucht unters Dach einer Pagode. Der Grill ist schnell
aufgebaut, aber mitten im schönsten Essen stürmt siamesisches
Militär den Esstempel. |
Über die Grillparty würde der Befehlshaber ja noch hinwegsehen, doch
so geht's nicht! Wenn schon, dann aber bitte barfuß!
Die Tempelschänder werden dem König vorgeführt. Der Adelsrat
verlangt die Todesstrafe durch elefantöses Zertrampeln, aber Rama
entscheidet, dass der Frevel durch das Baumwollgeschenk aufgehoben
ist. Nur Ribbeck soll sich weiterhin selber freirätseln. Die
spielsüchtige Tenka begibt sich in Lebensgefahr, sie will Ribbeck
helfen. Als würdige Vertreterin der "generation zocker kids" löst
die die Aufgabe im Handumdrehen, schließlich hatte sie jahrelang
geübt.
Nun sind alle wieder frei, aber sie werden des Landes verwiesen und
mit der Yacht des Königs nach Manila verschifft. Der Adelsrat ist
zwar angesäuert, aber Rama hat alles ziemlich diplomatisch geregelt.
Sogar einen Satz Servietten aus Chonlayas Kneipe hat er mit an Bord
des Schiffes bringen lassen. Auch Califax' größte Sorge ist behoben,
er kann die Segnungen der siamesische Küche beim Smutje genießen.
Die letzte Seite erweckt den Anschein, als ob wir noch in die
Auseinandersetzung zwischen Spanien und Amerika geraten werden.
Vielleicht treffen wir in Manila sogar die beiden Vögel Lulalei und
Lalalu.
Die Bezeichnung "Langnasen" für
EU-Mitglieder scheint bei den Siamesen sehr verbreitet zu sein.
Politisch nicht sonderlich korrekt, selbst Ribbeck hat die
Asiaten bisher noch nicht als "Schlitzaugen" bezeichnet.
Viele seltsame Gerätschaften wurden wieder in den Zeichnungen
untergebracht: Marienkäfer, Sensenmann, Zahnputzzeug und Unterseeboot.
Ein witziges Jubiläumsheft, das allerdings etwas mehr
Coverschmuck vertragen hätte. Nicht nur ein verschämtes Funkeln hinter
der "350". |
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