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Die Oberlausitz hat natürlich auch bedeutende Künstler
und große Denker hervorgebracht, unter vielen anderen etwa diese : |
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Von
den Dichtern der Oberlausitz hat Gotthold Ephraim Lessing (geboren
am 22.1.1729 in Kamenz) vermutlich die größte Bekanntheit erreicht. Sein Vater
war Pastor. Der junge Lessing besuchte zuerst die Stadtschule in Kamenz,
von 1741-1746 die Fürstenschule in Meißen. |
Danach
studierte er Medizin und Theologie in Leipzig. Später
lebte er als freier Schriftsteller in Berlin, wo er für mehrere
Zeitungen schrieb. Permanent in Geldnot nahm er in Breslau
eine Stelle als Sekretär beim General Tauentzien an (1760-1765).
1767 wurde er als Dramaturg und Kritiker
am Deutschen Nationaltheater in Hamburg angestellt, 1770 erhielt er
eine Stelle als Bibliothekar in Wolfenbüttel. Lessing starb am
15.2.1781 in Braunschweig. |
Der Philosoph
Johann
Gottlieb Fichte wurde am 19.5.1762 in Rammenau bei Bischofswerda
geboren.
In den Jahren 1811/12 war Fichte der erste Direktor der neu
gegründeten Universität Berlin. |
Neben Schelling und Hegel ist er
der wichtigste Vertreter des Idealismus. Im Mittelpunkt seiner von
ihm als "Wissenslehre" bezeichneten Philosophie steht der
Gedanke von der zentralen Bedeutung des Ichs, das sich selbst schöpferisch
setzt.
Fichte war ein Verehrer Kants, ging in seinem Philosophiebegriff aber
bedeutend weiter. Für ihn bedeutete der Geist alles, die Materie nichts.
Am 29.1.1814 starb Fichte in Berlin. |
Max Langer wurde im Jahr 1897 in Spitzkunnerdorf geboren.
Von
1917 bis 1921 studierte er an der Kunstakademie in Dresden. Es
folgte eine Zeit der Wanderschaft durch Oberbayern bevor er in seine
Heimat zurückkehrte.
1928 heiratete er und gründete eine Familie.
Der Heimatmaler Max Langer fand große Anerkennung besonders durch seine
typische
Hinterglasmalerei und seinen Zyklus "Ein Oberlausitzer
Weberleben".
Ebenso bekannt sind auch "Der Labensboam" und
der "Lausitzer Guckkasten". |
Seine Themen befassten sich
stets mit den sozialen Verhältnissen in seiner Oberlausitzer Heimat
und mit der traditionellen Volkskultur der Region.
Max Langer starb im Jahr 1985. |
Am 29.10.1854 wurde
August Matthes in Wehrsdorf geboren.
Als er im Alter von elf Jahren seine Mutter verlor, wuchs er bei
seiner Oma auf. Seinen Alias
"Bihms Koarle" hatte
er dem Umstand zu verdanken, dass seine Großmutter mit Geburtsnamen
"Böhme" hieß. Im Dorf hieß er einfach "Böhmes Kerle".
Die Mundart machte "Böhme" eben zu "Bihme".
Genauso wurde und wird "Böhmen", also "das Böhmische", in der Oberlausitz als "das Bihm'sche" bezeichnet.
PC-like nennt
man das heute "Tschechien" (analog zu "Türkien", "Mongolien"
und "Hühnerien").
Seine mundartlichen Schriften
veröffentlichte er dann unter dem Pseudonym "Bihms Korle" später "Bihms
Koarle".
Nach dem Besuch der Dorfschule arbeitete
August Matthes für einige Zeit als
Handweber. Zwischen 1870 und 1876 studierte er am Lehrerseminar in
Bautzen. Anschließend betätigte er sich als Lehrer in Waltersdorf und
Olbersdorf, später bis zu seiner Pensionierung 1920 in Zittau. |
Am
29.01.1937 starb er im Alter von 82 Jahren in Zittau.

Mit seiner Arbeit leistete August Matthes Bahnbrechendes in der
Mundartschreibung und
Sprachgutwahrung der Oberlausitz.
Er verfasste 4 "Fuhren Kraut und
Rüben", die letzte Fuhre konnte er leider nicht mehr vollenden. |
Der
Heimatdichter
Wilhelm von Polenz wurde am
14. Januar 1861 in Obercunewalde geboren.
Der Spross eines alten thüringisch-sächsischen Adelsgeschlechts war
auch Romancier und Erzähler mit internationaler Bekanntheit.
An den Universitäten in Breslau, Berlin und Leipzig studierte er Jura.
Schon 1887 verließ er den sächsischen Staatsdienst wieder und zog nach
Berlin, wo er sich der Schriftstellerei widmete. Im Jahr 1894 ließ er
sich auf seinem Rittergut in Obercunewalde nieder.
Er verfasste Romane, Novellen, Schauspiele, Dramen, Gedichte und viele
Dorfgeschichten. |
Über seinen Besuch in den
Vereinigten Staaten im Jahr 1902 verfasste er den Reisebericht "Das
Land der Zukunft".
Trotz partieller Bewunderung der amerikanischen Errungenschaften
machte er kein Hehl daraus, dass ihm dieser "Way of Life" durchaus
unbehaglich war und besser nicht die wahre Zukunft der Welt darstellen
sollte.
Stattdessen faszinierten ihn die Werke von Lew Tolstoi und Émile Zola.
Mit diesen beiden Schriftstellern pflegte er auch Briefwechsel.
Am 13. November 1903 verstarb Polenz in Bautzen.
Der bekannteste Roman war "Der Büttnerbauer" (1895), der sich
sozialkritisch mit dem Leben des Bauernstandes auseinandersetzte.
Weitere Romane waren "Der Grabenhäger" (1897) und "Der Pfarrer von
Breitendorf" (1883) |
Auf keinen Fall sollte hier
Kurt Piehler fehlen, dem wir die
Hymne der Oberlausitz zu verdanken haben.
Am 30. Januar 1893 wurde er in Dresden geboren. Seine musikalische
Laufbahn verdankt er wohl seinen Eltern, die beide Mitglieder der
Dresdener Staatsoper waren.
Kurt Piehler war von Beruf Lehrer, er unterrichtete in Kittlitz, Bad
Oppelsdorf und zuletzt in Zittau.
Da für die Oberlausitz kein typisches Heimatlied existierte,
komponierte er um 1930 das Lied "Oberlausitz,
geliebtes Heimatland". Es ist sein bekanntestes Werk.
Nicht zu vergessen, auch das Lied über die Zittau-Reichenauer
Schmalspurbahn "Das Lied vom kleenen Boahnel".
Kurt Piehler verstarb am 22. Februar 1958 in Zittau. |
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Jacob Böhme
* 1575 in Altseidenberg † 1624 Görlitz
Bekannter Schriftsteller und Philosoph, verfasste seine
wissenschaftlichen Werke, für damalige Zeiten unüblich, in der
deutschen Sprache. Sein erlernter Beruf war eigentlich Schuster
gewesen.
Sowohl in deutschen Landen als auch in den protestantischen Ländern
Europas wurden seine philosophischen Arbeiten hoch geschätzt. |
Alfred Moschkau
* 1848 in Löbau † 1912 Bergfriedhof Oybin
Bekannt als Geschichts- und Heimatforscher sowie als Philatelist. Er
gründete im Jahr 1879 das Berg-Museum auf dem
Oybin im Zittauer Gebirge. Er war eine Zeit lang Präsident des
"Vereins Deutscher Philatelisten.
Setzte sich im Jahr 1883 beim Sächsichen Landtag für den Bau der
Schmalspurbahn Zittau-Oybin ein. |
Hermann Fürst von Pückler-Muskau
* 1785 in Muskau † 1871 in Branitz
Als Schriftsteller und Landschaftsgestalter machte er sich einen
Namen. Die weltbekannten Parkanlagen in Branitz bei Cottbus und in
Muskau wurden von ihm projektiert.
Als Schriftsteller verfasste er Reiseberichte von hohem kulturgeschichtlichen Wert. |
Christian Weise
* 1642 in Zittau † 1708 in Zittau
Von 1678 bis 1708 war er Rektor am Zittauer Gymnasium, kultivierte
dort die deutsche Sprache und verfasste auch Lehrbücher.
Weiterhin schrieb er eine große Anzahl von Theaterstücken, Romanen,
Liedtexten und Gedichten. |
Heinrich August Marschner
* 1795 in Zittau † 1861 Hannover
Komponist, der durch Carl Maria von Weber in den Dresdner
Romantikerkreis kam und zweiter Kapellmeister bei Weber wurde. Er
schrieb neun Opern, die bekanntesten sind "Der Vampyr" und "Der
Templer und die Jüdin". 1830 wurde er in Hannover Hofkapellmeister. |
Carl August Schramm
* 1807 in Zittau † 1869
Berühmter Zittauer Baumeister, Stadtbaudirektor und Schüler Karl
Friedrich Schinkels (1781-1841). Seine Bauwerke in Zittau waren
Rathaus (nach Schinkel), Johanniskirche, Baugewerkeschule und
Wäntighaus. Auch das Kamenzer Rathaus entstand nach seinen Plänen. |
Oskar Schwär
* 1890 in Dürrhennersdorf † 1968
Arbeitete als Lehrer am Gymnasium, war Dichter und Schriftsteller.
Hauptsächlich schrieb er über seine Oberlausitzer Heimat.
"Die Leineweber", "Dürrhennersdorfer Dorfgeschichten" und "Lausitzer
Graniter" sind seine bekanntesten Bücher. |
Curt Heinke
* 1890 in Bautzen † 1934 bei Athen
War Gymnasiallehrer, Geologe und Museumsleiter und erforschte die erd-
und vorgeschichtliche Entwicklung im Südlausitzer Raum.
Die vielen zusammengetragenen Exponate sind zu besichtigen im "Museum
für Naturkunde des Zittauer Landes 'Dr. Curt Heinke'" in Zittau. |
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