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95 Als Gefangene der Pisaner Oktober 1964


Der pisanische Admiral Totalo Flauti will nach dem grandiosen Triumph über die genuesischen Turnbeutelvergesser eine Erfolgsmeldung ans heimische Politbüro verfassen.
Sein engster Berater Sokrates, ein vorwitziger Papageier, schaut ihm dabei über die Schulter.
Dig und Dag versuchen, dem eitlen Admiral zu verklickern, dass sie ja nur Gefangene der Genuesen waren und so den besonderen Schutz Pisas verdient hätten. Aber Runkel, dem jungen Heißsporn, brennen wieder einmal die Sicherungen durch. Im Endeffekt ist die Siegesmeldung im Eimer, dem Admiral brennt die Matte und Sokrates freut sich über eine trendige Tintentönung. Die Chancen auf eine Begnadigung sind somit vertan. Flauti ist verstimmt und will die Frevler in den schiefen Türmen von Pisa verfaulen sehen. Den Transfer der Gefangenen und der mündlichen Siegesmeldung nach Pisa soll der eben längsseits kommende Kahn des Kapitän Fiasco übernehmen. Um die Verbindung der zwei Galeeren zu initiieren, wird der bekleckste Papageier mit einer dünnen Leine losgeschickt. Wegen seiner blinden Rachegedanken zelebriert der Vogel einige falsche Flugmanöver, die ihm fast zum Verhängnis werden.
Mit der Leine soll nun ein dickes Tau zum Admiralsschiff gezogen werden. Dort werden die drei Passagiere schon normgerecht verschnürt. Nachdem die Trosse hängt, geht der Flug los. Aber so eine Seilbahnfahrt über und unter Wasser ist gar nicht lustig, auch nicht die neckischen salti mortadellae.
Die Ankunft auf Fiascos Pott ist ebenfalls unlustig, wenigstens für Runkel. Der Mittelpuffer schützt die Digedags ganz gut.
Am nächsten Aufprall dürfen sie wieder partizipieren, Sokrates den gefiederten Sadisten, freut's ungemein.
Endlich befinden sie sich ruhig in der Zielposition auf den Planken des Zwischendecks.
Runkels erste Sorge gilt dem Wohlergehen seiner Rüstung, er verfällt ins Jammern. Wieder total verformt, das Gerät.
Dig und Dag gehen sofort zum praktischen Teil über und fesseln den schnarchenden Wachmann an den Lukendeckel. Der Plan ist, durch die Bordwand zu entkommen. Auf so einem verlotterten Kahn liegen natürlich massenweise Fuchsschwänze als Fluchtsägen herum.
Als sie sich endlich durchgeraspelt haben, werden sie vom ständig gefechtsbereiten Sokrates entdeckt. Bevor jener die gesamte tranige Mannschaft herbeizetert, bleibt nur ein flüssiger Abgang.
Da bietet sich eine straff gespannte Schleuder an. Mit einem Enterbeilchen löst Runkel den Countdown aus. Im hohen Bogen schnellen die drei Geharnischten aufs Geratewohl in den blauen Himmel. Aus luftiger Höh' können sie sich schon mal eine Wunschdestination an der schönen Küste ausspähen.
Für einen moderaten Absturz haben sich Dig und Dag aufgespannte Fischnetze auserkoren. Nach einigem Auf und Ab stecken sie ihre blechbemützten Köpfe in den warmen Sand.
Runkel schafft's mit seiner Masse sowieso nicht bis aufs Trockene.
Er kracht einem unschuldigen Fischerboot ins geblähte Segel. Bei der Gelegenheit kippt er den Kutter gleich um und verschüttet den Fang des Tages wieder in die Fluten.
Die erbosten Fischer drohen ihm berechtigterweise schwere Prügel an. Strafe kommt auch von anderer Seite - ein Krebs zwickt Runkel in den exponierten Riecher. Bevor die Fischer die drei Blechfiguren verbiegen können, gelingt es den Digedags, sich als das zu präsentieren was sie sind - harmlose Ex-Knastis der Pisaner. Das relativiert den mit der Flucht verbundenen Ungemach für die Fischer. Nun kommt auch noch Fiasco als Kronzeuge angeschippert und fordert die Rückgabe seiner Staatsgefangenen. Das lehnen die Fischer strikt ab und revanchieren sich mit einem Steinhagel auf den Kapitän. Runkel spendiert seinen Krebs, der auch auf Fiascos Erker sehr verkniffen reagiert.
Die Pisaner ergreifen notgedrungen die Flucht. Nun ist Sokrates' Stunde gekommen, die pisanische Ehre zu retten. Er ergreift sich einen frischen Pechpinsel und wirft ihn hinterhältig wiehernd über Runkels geöffnetem Visier ab. Wenigstens ist solcher Teer korrosionshemmend. Für diesen Umstand existiert natürlich schon eine vorgefertigte Ritterregel.
 

Fünf neue Ritterregeln:
"Ein Rittersmann von Schrot und Korn kennt sich selber nicht im Zorn!"
"Wenn man Ritter so verpackt, ist die Lage sehr vertrackt!" (Ritterregel Nr. 109)
"Ein Ritter, der ein Stück geflogen, wird meistenteils total verbogen!"
"Ein Ritter meide Schiff und Segel, heißt eine alte Ritterregel!"
"Es ist des Ritters größtes Pech, fällt ihm Pech ins Rüstungsblech!"

 

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