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85 Der schwarze Wal
vom Fehmarnsund
Dezember 1963


Es gibt Neues von der nördlichen Front von 1849.
Oberst Meinraths dreifach umgedrehter Karrieresprung von Wien über Przemysl und Brenner- Außenposten endet vorerst im schönen Schleswig-Holstein, wo die Preußen und Österreicher mit den Dänen ein wenig Stress haben.
Hier dient Spezialist Meinrath als Oberfeuerwerker in einer Raketenbatterie. Weshalb sich die Digedags so einer Nacht als Adjutanten andienen, ist äußerst rätselhaft. Den Mangel an echten Raketen hat er durch eine Ladung Feuerwerkskörper behoben. Mit Fontänen und Leuchtkugeln wird den Dänen wohl kaum beizukommen sein. Aber als dann das dänische Unterseeboot gesichtet wird, befiehlt er dennoch: Feuer frei! Die Spezialsortimente entfachen ein himmlisches Farbenspiel.
Der bayerische Korporal Wilhelm Bauer, der in der Nachbarschaft richtige Kanonen befehligt, eilt aufgeschreckt heran. Auf Meinraths U-Boot-Mär reagiert er mit Ungläubigkeit, schließlich hat er selbst mit Mühe und Not so ein Ding erfunden. Die etwas humorlosen Dänen antworten auf das illuminöse Spektakel mit einem wohlgezielten Kanonenschuss ins Feuerwerksdepot. Schade drum.
Als Dig und Dag versuchen, eine leicht angekokelte Kiste aus der Gefahrenzone zu ziehen, werden sie durch eine Frühzündung als Nordlicht ins holsteinische Firmament geschossen. Glücklicherweise landen sie kurze Zeit später in Korporal Bauers Kanonenstellung. Nun ist es an Bauer, Vergeltung zu üben. Doch aufkommender Nebel macht den Beschuss zunichte und rettet die dänische Flotte vor den bayerischen Knödeln. Bauer ist der Meinung, dass man die Existenz eines dänischen U-Boots nicht so einfach hinnehmen kann.

Er besorgt sich eine Audienz beim Generalstab, um seine Erfindung zu präsentieren. Nachdem das Modell im Aquarium auf Herz und Nieren geprüft wurde, erhält Bauer vom General den Auftrag zum Bau des Prototyps. Meinrath gelingt es, dem General seine unbedingte Kompetenz in der Spionageabwehr nahe zu bringen. Er beherrscht jedenfalls alle Arten von Verkleidung und Tarnung, wenigstens solange, wie kein Einsatz des Verstandes not tut.
Meinrath soll also die dänische Flotte observieren, um deren Absichten zu erkunden. Bei der ersten Patrouillenfahrt entdeckt er auch wieder den schwarzen Korpus des dänische Tauchboots. Dag hält's allerdings für einen gewöhnlichen Wal. Laut Meinraths Schulbildung gibt's in der Ostsee jedoch keine Großsäuger. Das "Tauchboot" macht sich erst mit Meinrath seinen Spaß, dann mit der dänischen Fregatte. Die Dänen haben durch ihre Spione erfahren, dass auch die Deutschen ein Tauchboot hätten. Nach der Walattacke ist sich auch Nils Nielsen sicher und will ebenfalls ein wenig spionieren. Da der als Fischer verkleidete Meinrath gerade längsseits kommt, bittet ihn ein Schiffbrüchiger mit an Land genommen zu werden.
Meinrath kombiniert blitzschnell - das ist ein Spion, er lässt ihn aber trotzdem an Bord seines Seglers.
Als der vergnügte Wal dann das Boot der beiden umdreht, reißen sich die zwei Doppel-Nullen gegenseitig die Narrenkappen vom Gesicht. Meinrath hat nun schlechte Karten, denn sein Kahn ist verloren und er wird an Bord des dänischen Schiffes gehievt, wo Nielsen Heimvorteil genießt. Der Admiral lässt Meinrath zum Verhör in ein Fass stecken. Die Digedags haben dies vom Land aus beobachtet und starten eine Rettungsexpedition. Mit einem gekonnten Raketenschuss tackern sie ein Seil ans Fass und reißen selbiges in die Fluten der Ostsee. Dann entsegeln sie mit der Tonne im Schlepptau. Die Dänen ballern lustig hinterher,  diesmal ist der Nebel aber den Dänen ungnädig. An Land angekommen, will Meinrath dem General sofort Meldung über seinen äußerst erfolgreichen Spionage-Coup erstatten. Der winkt aber ab, nach der Lektüre von Meinraths Kaderakten aus Wien hat er sich für einen neuen Abwehrchef entschieden. Für wen wohl - es ist naheliegend: Major von Treskow. Meinrath hat erst mal fertig.
 

Die Tauchboot-Serie innerhalb der Erfinderserie (85-89) war eigentlich länger geplant, auch seine Erlebnisse beim russischen Zar sollten folgen.
Die Geschichten um Bauer und sein Tauchboot sind im Mosaik nahezu authentisch dargestellt.
Der alte, aber rekonstruierte "Brandtaucher" ist heute im Militärhistorischen Museum in Dresden ausgestellt.
Ein weiteres Denkmal wurde Wilhelm Bauer auch mit dem gleichnamigen Unterseeboot gesetzt. Die "Wilhelm Bauer" (vormals U2540 der deutschen Kriegsmarine) liegt als Museumsboot in Bremerhaven.

 

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