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8 Die rasende Seemühle Juli 1957


Die Digedags haben sich dieses Mal eine EU-normgerechte Pulvermühle gebaut, schließlich wird man aus erlittenem Schaden klug. Diese neue Konstruktion ermöglicht es ihnen, aus sicherer Entfernung hohe Mahlerfolge mit einer zertifizierten Pulverqualität nach DIN EN ISO 9001 zu erreichen.
Beim ersten Probeschuß mit der neuen Charge wird aber etwas zu tief ins Pulverfaß geriffen, so daß die Schußenergie hauptsächlich für den Rückstoß draufgeht.
Allerdings läßt sich die beste Erprobung nur in der Praxis durchführen und so beschließt man, sogleich das edle Waidwerk auszuüben.
Obwohl ein jeder aus dem UTP noch wissen sollte, daß Neckereien zu schweren Unfällen führen können, ignoriert Dag diesen existenziellen Grundsatz und ärgert den vorausschreitenden Dig. Das Unglück folgt selbstredend auf dem Fuße, Dig stürzt in eine tiefe Schlucht. Aber er hat Glück und kann sich einen vorstehenden Ast greifen.

Ein ähnlich gelagertes, böses Mißgeschick ereilte übrigens auch schon den berühmten weißen Trapper und Freund des Roten Mannes, Old Schweißfoot aus "Waputa, die Geierkralle" ("Der große Verrat IV" im April 1954 von Herbert Reschke).



Doch die Digedags sind um keinen Plan verlegen, mit Hilfe einer Pulverladung wird ein am Rande der Schlucht stehender Baum umgemangelt. Ein gekonnter Lassowurf und Dig taucht leicht verstört wieder über dem Rand der Furche auf.
Der gute Nero erweist sich beim Überqueren der Schlucht erneut als feige, doch mit verbundenen Augen läßt es ihn scheinbar kalt. Sogar die Digedags vertrauen seinem Tastsinn und lassen sich übersetzen. Auf der anderen Seite spürt der Löwe sogleich einen Frischling auf, der die Digedags aber in die offenen Hauer einer kapitalen Keilerbande lockt. Da hilft nur noch die Flucht auf die umherstehenden Bäume. Wer zu langsam ist, den bestraft das Leben, also muß Nero wieder mal daran glauben. Ein miserabel platzierter Schuß treibt die Wildschweine immerhin in die Flucht und die Erde bekommt die vier wieder. Diese Schmach muß natürlich gesühnt werden. Nach wilder Verfolgungsjagd bleibt ein Schwein auf der Strecke und reckt sein Geläuf himmelwärts. Jetzt folgt eine entspannte Bratorgie innerhalb der Palisade und alle betten sich wohlgemästet zur Ruhe.
Wenn man jetzt wenigstens einen Underberg hätte ...
Nach angemessener Verdauung sichten die Digedags auf dem Meer einige Boote. Das regt ihren Forscherdrang an und verleitet sie zum Schiffbau. Naheliegend ist hier das Modell "Einbaum", welches in dieser Gegend doch eine gewisse Tradition hat. Mit Schießpulver wird die Grundform ausgekokelt und der Rumpf anschließend außen mit Hackebeilchen in strömungs-günstige Form gebracht.
Dig erfindet dazu einen genialen Windantrieb, der sogar ein Perpetuum mobile als kalten Kaffee erscheinen läßt. Es folgen einige Schmiedearbeiten, dann wird noch ein Schiffsgeschütz an Bord genommen und es kann nach zünftiger Schiffstaufe in die Südsee gestochen werden.
Die Inselrundfahrt zeigt ihnen die ganze Eleganz des Eilands und ihres Domizils. Auch die Kanone bewährt sich beim Abschuß einiger geflügelter Nahrungskonkurrenten.
Bei der Gelegenheit entstand wahrscheinlich das Sprichwort: "Mit Kanonen auf Geier schießen".




Leider hatte das Heft jetzt nur noch 24 Seiten, dafür mußte man aber auch lediglich einen Monat auf die Fortsetzung der Abenteuer warten und läppische 60 Pfennige abdrücken.
Ab diesem Heft waren einige neue Zeichner und grafische Mitarbeiter am Entstehen des Mosaik beteiligt, bis Heft 7 hatte Hegen fast alles selbst gezeichnet. Durch die Personalzugänge war auch die Wohnung zu klein geworden und es mußte ein Atelier eingerichtet werden.
 
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