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59 Der Streit um die Sonntagsperücke Oktober 1961


Denis Papin ist vom Landgrafen Karl von Hessen als Professor an die Uni Marburg berufen worden. Also nichts wie hin - wenn der Meister ruft. Die Digedags, nach ihrer hochherrschaftlichen Küchenkarriere gerade ohne feste Anstellung, begleiten ihn.
In Marburg angelangt, erleben sie einen pompösen Empfang, eines Königs würdig. Papins gesundes Selbstbewusstsein lässt ihn glauben (wie später auch Major von Treskow in Triest), dass der Auflauf ihm gelte. Doch der große Bahnhof ist leider für den Herrn Landgrafen organisiert worden. Ein paar Böllerschüsse holen Papin wieder ins reale Leben zurück. Seine Sonntags-Perücke geht ihm durch wie die Pferde seiner Kalesche.
Als die Digedags Papins Lockenpracht retten wollen, kommt ihnen ein verkrachter Studiosus zuvor und vertickt die Matte schleunigst beim Perückenmacher Boiseviel.
Dig und Dag legen sich unvorsichtigerweise mit dem Berufsstudenten an, das bringt ihnen eine Einladung zum Duett ein.
Doch bis dahin bleibt ihnen noch reichlich Zeit, bei Meister Boiseviel anzuheuern und zu retten, was zu retten ist.
Bevor aber die Digedags Papins Kopfputz abstauben können, wird er schon von Meister Boiseviel an den Professor Fidibus verhökert. Da hilft nur eine Vollwäsche, um Zeit zu gewinnen. Während Dig sich um die Perücke kümmert, gibt Dag Papin Bescheid. Dieser holt seine Mütze in der Mittagspause ab.
Kurz darauf erscheint der Landgraf, um sich Papins neueste Erfindung zu besehen. Papin hat seinen Dampftopf mit einem Zylinder gekoppelt, um die Kraft heißer Luft zu demonstrieren. Leider fängt beim Experiment die Perücke Feuer. Karl ist trotzdem hoch entzückt von der Maschine.

Gerade als Prof. Fidibus seine Neuerwerbung bei Boiseviel abholen will, platzt Papin mit seiner verbrannten Dachschindel in das Geschäft. Nun fliegt der Schwindel auf und die Perücke wird ersatzlos konfisziert. Den Digedags wird verständlicherweise fristlos gekündigt. Das passt schon, denn gleich beginnt sowieso ihr Duell mit dem kampferprobten Burschenschafter. Die Digedags schlagen sich allerdings nicht nach dem Reglement, sondern mit viel List und noch mehr Tücke. So ist ihnen der Sieg gewiss.

Papin predigt derweil vor leeren Rängen. Die Digedags machen deshalb ein wenig Werbung und Professor Fidibus das Auditorium abspenstig. Das treibt Fidibus natürlich auf die Palme und er wird gegenüber Papin ziemlich ausfällig. Die Digedags haben aber ihren "Tom Sawyer" sorgfältig studiert und veranstalten den Trick mit der Katze wie an Mr. Dobbins.
Dabei stellt sich heraus, dass Fidibus' scheinbar verlaustes Haupthaar auch bloß eine Perücke ist. Als Papin endlich mit seiner Vorlesung beginnen kann, zeigt sich, dass die Masse der Studiosi lieber Karriere machen als etwas Vernünftiges lernen will.
Wegen der eingetretenen Tumulte wird Papin vom Rektor gerügt. Dies ist in seinen Augen eine schlimme Ungerechtigkeit. Deshalb will sich Papin beim Landgrafen in Kassel beschweren. Dem Fidibus schwant nichts Gutes, er muss Papin zuvorkommen.
Mit Papins wieder erstklassig hergerichteten Perücke reitet er auf einem geborgten Zossen nach Kassel. Von einem Bären erschreckt, wird sein Pferd scheu und verabschiedet sich. Um das Maß voll zu machen, nimmt ihm ein unartiger Affe seine Staatsperücke weg. Der Bär und der Affe gehören einer Gruppe Zigeuner (politisch korrekt: mobile ethnische Minderheit). Die Gaukler haben ein gutes Herz und nehmen Fidibus mit.

In Kassel trifft man wieder aufeinander und es gelingt den Digedags, durch Bestechung des Affen erneut in den Besitz der Perücke zu gelangen. Nun kann Papin mit einer ordnungsgemäßen Anzugsordnung beim Landgrafen vorstellig zu werden. Karl von Hessen macht Papin sogleich zu seinem Hof-Ingenieur. Er soll in der Karlsaue die Arbeiten an den noch zu erfindenden Wasserkünsten aufnehmen.
 
Beilage:
Steinchen an Steinchen - Wir bauen uns eine schönere Welt!
Papins Denkschrift an Karl von Hessen, sorgsam in Verse gesetzt von Herrn Mosaik-Reimer.
Aktueller Politikbezug: Wie schön ist's doch an der Moskauer Universität - das Studium hier ist eine logische Konsequenz aus Papins Zukunftsvisionen, der Lobpreisung der Maschine und ihrer Maschinisten.

Rückseite:
Brief Papins an Karl von Hessen mit dem Ansinnen, Ingenieure für den Bau von Dampfmaschinen auszubilden.

 

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