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55 Der König sucht Erfinder Juni 1961


König Ludwig der XIV. hat in allen Amtsblättern seines Landes das Bewässerungsprojekt für die Felder von Versailles ausgeschrieben. Natürlich nimmt auch der Königliche Hofmechanikus  am Wettbewerb teil. Wen mag es  wundern, dass ihm gerade die Digedags mit ihrem technischen Sachverstand zur Hand gehen. Monsieur de la Pompette hat zwar kein effizientes, aber immerhin ein interessantes Schöpfwerk entwickelt. Dag entpuppt sich diesbezüglich als absoluter Schleimer vor dem Herrn. Dig betrachtet das Wunder von Versailles weitaus nüchterner. Durch das für den Testlauf benötigte aufgestaute Wasser kriegt Pompette Zoff mit dem Gärtner. Der Mann mit dem grünen Daumen zieht aus Angst vor Ernteausfall erbarmungslos den Stöpsel - obwohl die Techniker noch am Gerät feilen. Dag will seinem bewunderungswürdigen Meister zu Hilfe eilen, da trifft ihn die volle Kanne des Schöpflöffels aufs ungeschützte Haupt. Ein Grund mehr, über Helmpflicht nachzudenken. Der Gärtner will seine unbedachte Tat wiedergutmachen und hilft, den ramponierten Dag beim Hofmedikus einzuliefern. Ohne Vorlage von Versicherungskarte und Praxisgebühr schreitet der Arzt sofort zur Tat. Er führt ein paar nette latrinische Fachausdrücke auf der Zunge. Aber Dig wacht über Dags Wohlergehen und lässt die Spezialbehandlung nicht zu.
Darob reagiert der Doc recht ungehalten und wirft die unverschämten Besserwisser aus seiner Praxis. Nun heißt es, einen anderen Arzt zu finden, der keine Nebenwirkungen verspricht.
Ein freundliches Paukerfpferd löst das Krankentransportproblem ganz gut. So erreichen sie die Haustür von Denis Papin, einem studierten Mediziner. Man hat allerdings den Eindruck, eine Feldschmiede zu betreten - weniger eine ärztliche Residenz. Dag bekommt einen Kopfschoner verpasst. Vor der Tür lernen sie Papins Freund Christian Huygens kennen, der gerade auf dem Weg zur Entenjagd ist. Papin und die Digedags dürfen mitkommen. Die Jagd ist allerdings eines Waidmanns unwürdig und endet in einem Hüte zerstörenden Inferno. Einziger Trost für die Tierschützer - es kamen keine Enten zu Schaden.
Auch Freund Huygens ist voll am Tüfteln für die königlichen Wasserspiele. In einem Buch von Jean de Hautefeuille hat er das Vorbild einer Pulvermaschine entdeckt. Der Beta-Test verläuft wenig erfolgversprechend. Die Maschine würde so nie das Prüfsiegel des TÜV bekommen.
Der König hat endlich die Neuererkonferenz einberufen. Seltsame Typen mit noch seltsameren Erfindungen sind bei Hofe erschienen. Es gibt eine Weiterentwicklung der Archimedischen Schraube als königlichen Lockenwickler, eine Eimerwurfmaschine und besagte Pulvermaschine. Der König ist entsetzt von den Mitgliedern seiner technischen Intelligenz. Dann betritt Rennequin Sualem die Szene, seines Zeichens Zimmermann. Ein gigantisches Aggregat aus 14 Wasserrädern und 221 Pumpen funktioniert immerhin im Modell. Der König ist begeistert und gibt grünes Licht für die Ausführung. De la Pompette ist nun auch endlich fertig geworden. Zusammen mit den Digedags schiebt er nach Redaktionsschluss sein Modell in den Saal. Es ist das Laufrad mit Schöpflöffelexzenter und die Digedags fungieren als Hamster.
Als erster bekommt der arme Haushofmeister eins auf die Mütze. Aber er rächt sich an den Hamstern als diese aussteigen und den Zündschlüssel stecken lassen. Die Digedags gehen komplett zu Boden. Der König empfiehlt die Erfindung daraufhin seinem Kriegsminister. Nach dieser niederschlagenden Erfahrung geraten die Digedags erneut in die Fänge des berüchtigten Hofmedikus und werden mit der einschlägigen Tinktur behandelt.
Papin begibt sich auf Dienstreise nach London zur Royal Society.
 
Beilage:
Steinchen an Steinchen - Wasser fließt bergauf
Was bedeutet schon dieses Wasserhebewerk von Marly gegen die Pumpspeicherwerke der DDR?
Königliche Spielereien gegen die Industriegiganten des  Sozialismus!

Rückseite:
Die Gärten von Versailles

Denis Papin (1647-1712)
Papin ist Doktor der Medizin, Physiker und Mathematiker.
Er agiert über mehrere Hefte im Mosaik und ist der Vorreiter der Dampfmaschine.
Zusammen mit seinem Freund Christian Huygens forscht er an einer Pulvermaschine.
Viele Geschichten im Mosaik sind authentisch, Papin arbeitet mit Robert Boyle und Robert Hooke (Royal Society-Chef) zusammen, erfindet den Dampfdruck-Kochtopf samt Sicherheitsventil.
Im Jahr 1687 beruft man Papin als Professor an den Lehrstuhl für Mathematik der Universität Marburg. Ab 1696 wird sein Arbeitgeber der Landgraf von Hessen-Kassel. Das Projekt sind die Wasserspiele im Park Wilhelmshöhe. Die dabei eingesetzte Dampfdruckpumpe geht zum Teufel - wie auch im Mosaik dargestellt.
Papin gerät 1707 mit dem Tretboot in Seenot, als er sich auf dem Weg nach London befindet.  Schuld daran sind die Mindener "Piraten",

 

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