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156 Die Nacht auf der Sandbank November 1969


Die "Mississippi-Queen" hat's scheinbar gepackt. Jonathan Jokers listenreiche Falle ist zugeschnappt. Durch das eigene Unvermögen der Experten, gepaart mit Tante Victorias leyen- und papageienhaften Anweisungen ist die "Louisiana" unverrückbar auf der Sandbank festgeklebt. Natürlich hat der stets für einen Spaß offene Käptn Kidd wieder einen nicht unerheblichen Beitrag für Jokers Erfolg geleistet.
Vollkommen erbost darüber, daß dieser vermaledeite Federbalg in Tantes Augen völlig sakrosankt ist, kantet Baxter ein geschmackvolles Einrichtungsstück über die Bordwand. Das bringt natürlich die Sponsorin in Rage. Aber es kommt noch schlimmer.
Turner hat dieser Akt der Verzweiflung auf die gute Idee gebracht: man müßte doch nur den Kahn komplett ausräumen, um abzuspecken und so wieder aus eigener Kraft freizukommen.
Natürlich ist Mrs. Jefferson darob wenig amüsiert. Zudem nun bei ihrem Neffen auch andere mühsam unterdrückte Animositäten zu Tage kommen. Er ist der albernen Meinung, endlich wieder selber das Kommando auf seinem Pott zu übernehmen.
Die Matrosen empfinden die angeordnete Entrümpelungsaktion als willkommene Abwechslung im tristen Dampferalltag und gehen beherzt und mit großer Eigeninitiative ans Werk.
Nichts ist vor ihrem Eifer sicher.
Als aber dann die Wimmerbirne des seligen Joshua Jefferson ins Wasser taucht, ist die bislang schwer unterdrückte Toleranz der Schifferwitwe am Ende.
Zweimal in Folge gelingt ihr die Rettung des teuren Andenkens.
Als der Großteil des Gerümpels im Mississippi vor sich hindümpelt, springt der Colonel tollkühn auf seinem Gaul ins Brackwasser.
Mittels eines Strickes will er das Schiff von der Sandbank zerren. Aber ein PS hat in den Augen eines alten Kavalleristen eine völlig überschätzte Dimension.
Unweit des Ortes der Katastrophe befindet sich am Ufer ein kleines Dorf.
Der Negerjunge Ben bemerkt die Aktivitäten um den Raddampfer als Erster und alarmiert seine Leute. Die stürmen sogleich los, um etwas vom wertvollen Strandgut zur Ausstattung ihrer bescheidenen Heimstätten zu sichern. Mit ihren Booten tun sie nebenbei auch Gutes in Sachen Gewässerschutz, denn sie sammeln das unökologische Treibgut säuberlich ein.
Und noch immer verklappen die wackeren Matrosen neue Klamotten in den Mississippi.
Endlich ist auch wieder das Banjo an der Reihe, diesmal hat Tante Victoria fürchterlich gepennt.
Ben bringt es sofort an sich und ist begeistert, schon immer hatte er sich so eine edle Zimbel gewünscht.
Als die Dorfbewohner ihre reiche Ausbeute zu den heimischen Hütten tragen wollen, müssen sie am Haus des LPG-Vorsitzenden vorbei.
Der beschäftigt sich noch mit der Buchhaltung des Tages und kann das Veruntreuen von Strandgut von Amtswegen nicht gutheißen. Also nimmt er den Leuten ihren mühsam erworbenen Klimbim wieder ab. Leichtes Opponieren wird im Keim erstickt. Der Kerl ist mindestens so bissig wie seine drei Tölen.
Doch Ben ist für sein Alter schon ziemlich renitent und geht mit seinem neu erworbenen Instrument stiften.
Das Sklavendasein hängt ihm ohnehin zum Halse raus.
Bei der Verfolgung erdet sich der alte Robber verdienterweise selbst. Seine Köter nehmen die Verfolgung weiterhin wahr.
Ben gelingt es, sich mit einem Kahn in die Flußmitte zu verkrümeln. Dort ist die "Louisiana" tatsächlich von der Sandbank geschlittert und nimmt wieder Fahrt auf. Um die Hunde endgültig loszuwerden, flüchtet sich Ben an Bord.
Aber der zwischenzeitlich wieder aufgetauchte Robber muß mit seinem Kahn die Segel streichen.
Vorerst ist der Junge mit der Mundharmonika, äh ... mit dem Banjo in Sicherheit.

 

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