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13 Im Wirbel des Tornados Dezember 1957

Fast vier Monate befindet sich das Zirkusschiff nun schon auf hoher See im Schlepp der wackeren "Rasenden Seemühle".
Weit und breit ist kein Land in Sicht, die Stimmung sinkt rapide. Trotzdem wird bis zum Erbrechen geprobt und das ist auch gut so, denn das Nashorn "Mücke" ist für seine Fahrradnummer noch immer zu dickleibig.
Aber eines schönen Tages nähert sich das Schiff mehreren Eisbergen oder auch umgekehrt. Auf einem tummeln sich Walrösser, Pinguine und Eisbären in froher Eintracht. Auweia, Nordpol trifft sich mit Südpol. der Klimawandel läßt grüßen.
Da die Brocken in der warmen Südsee zu schmelzen drohen, werden die armen Tiere völlig unbürokratisch gerettet.
Auch diese Viecher sind der menschlichen Sprache mächtig. Nachdem alle untergebracht sind, kommt es zur Kollision mit den unteren vier Fünfteln eines Eiswürfels.
Ein mordsmäßiges Leck droht den Laderaum sowie den Rest des Schiffes absaufen zu lassen.
Doch das in Generationen breit gesessene Hinterteil eines Elefanten erfüllt seinen Zweck. Der dicke Graue wird zum Schiffsdichter ernannt.

Diese einfache Möglichkeit der Schiffsreparatur hätte auch der "Titanic" zur Verfügung stehen können. Leider nahm man damals aus Rücksicht auf die vornehme Gesellschaft keine Elefanten mit an Bord.
In der Zwischenzeit haben die Digedags aus ihrer Seenot eine Tugend gemacht und das Wasserstrahl-Triebwerk schlechthin erfunden. Mit Hilfe von Bambusröhren wird das eindringende Naß sofort zu den Düsen am Heck des Schiffes geleitet, wo es mit hoher Energie wieder austritt. Das immense Tempo treibt das Zirkusschiff voran, die "Seemühle" mutiert zum Drachen und wird hinterher geschleppt. Die vom Eisberg geretteten Tiere erweisen sich als äußerst dankbar und gelehrig, sie bereichern das Zirkusprogramm mit ausgefeilten Kunststücken.
Doch schon zieht neues Ungemach in Form eines Wirbelwindes am Horizont auf. Das Zirkusschiff wird zum Spielball der Elemente. Als sich der Sturm gelegt hat, erblicken die Gebeutelten Land am Horizont. Auch vom Ufer her hat man das sonderbare Schiff schon entdeckt und bestaunt die fortschrittliche Technologie. Wie in so einem Fall üblich, bemächtigt sich sofort das Militär der Angelegenheit und nimmt Kurs auf das schwimmende Geheimnis. Centurio Barras läßt es sich nicht nehmen, das Schiff persönlich in Augenschein zu nehmen. Man empfängt die Abordnung mit allen militärischen Ehren. Doch das Spalier der Pinguine wird durch die Disziplinlosigkeit der Affenfamilie zunichte gemacht. Die ungezogene Bande bemächtigt sich der Ausrüstung der römischen Legionäre. Barras ist erst wieder besänftigt, als ihm die Digedags die "Römische Post" zelebrieren. Nun erfahren sie, daß sie sich in Ostia befinden, im Hafen der Hauptstadt des Römischen Imperiums.
Während der Fahrt auf dem Tiber wird schnell noch rein Schiff gemacht, schließlich will man ordentlich und blitzeblank in der Metropole ankommen.
In Rom wartet bereits Julius Gallus, der Direktor des hiesigen Kolosseums, auf die Ankömmlinge. Man sieht, schon bei den alten Römern blühte das Beziehungswesen, denn Barras ist Gallus' Neffe.
Gallus wittert das große Geschäft mit den exotischen Südsee-Insulanern.

Mit diesem Heft im Dezember 1957 begann die legendäre Römerserie, die das Zeug dazu hatte, Asterix Konkurrenz zu machen. Uderzo erfand seine Gallier erst im Sommer des Jahres 1959.
Leider mußte Hannes Hegens Römerserie nach Nummer 24 im Dezember 1958 abrupt gestoppt werden.
Kulturpolitische Natschalniks der DDR ordneten an, das teure Papier nicht mit billiger Historie zu verplempern, sondern es besser den Errungenschaften der gesellschaftlichen Entwicklung zu weihen.
Der Start des ersten künstlichen Erdsatelliten vom 4. Oktober 1957 forderte eben seine Opfer.

 

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