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121 Der Alte vom Berge Dezember 1966


Nachdem Runkel und die Digedags durch einen nicht ganz uneigennützigen Gnadenakt des byzantinischen Kaisers ihre Perückenständer behalten durften, sollen sie nun fit fürs weitere Leben gemacht werden.
Und das soll auf militantem Gebiet stattfinden.
Zu diesem Zweck übergibt die Palastwache die Wiedergeborenen an die berühmte Supernanny des byzantinischen Reiches, den namenlosen Centurio.
Diesem gelingt es schon bei der ersten Ansprache, seine Auszubildenden auf handliche Größe einzukürzen und entsprechend zu motivieren.
Damit sich seine Eleven mal so richtig in die Mentalitäten militärischer Größe hinein versetzen können, wird sogleich General Kommissos, die Mutter aller Feldherren, bemüht und auf den theoretischen Ausbildungsplan gesetzt.
Sozusagen zur Sensibilisierung.
Die bombastische Geschichte ist reliefmäßig in eine begehbare, opulente Säule eingeschnitzt. Runkels ausgesprochenes Desinteresse an höherer Bildung wird mit physischem Schliff belohnt, er darf seine Beinarbeit verbessern.
Natürlich hätte er sich auch denken können, dass die Rezitation des despektierlichen Eintrags aus des Ritters Regelkalender beim Centurio berechtigterweise Unverständnis auslösen müsste.
Dig und Dag erklimmen nun das in Stein gemeißelte Helden-Epos.
In der lehrreichen Geschichte geht's um die Befreiung eines Prinzen aus der Gewalt moderater Assassinen durch den ruhmreichen und unvergleichlichen General Kommissos, die Zierde des byzantinischen Militärs.
Im Verlauf der Reliefabtastungen kommen Dig und Dag irgendwann in schwindelnder Höhe zwangsläufig zu der Stelle, an der Digedag die Stele ziert, allerdings nur als marginaler Nasengriff.
Das ist für die Digedags natürlich der Wendepunkt im Verständnis des hier Dargebotenen.
Einerseits bricht sich hier wieder mal das gesunde Selbstbewusstsein und eine gewisse Überheblichkeit gegenüber Nicht-Gnomen Bahn, sowieso alles besser zu wissen - andererseits aber auch die gesunde Einstellung, solcherart knoppeske Geschichtsklitterung anzuzweifeln.
So werden jetzt die Ruhmestaten des Kommissos auf Digedag transformiert, dem letzten Endes die Ehre zuteil wird, den Knaben aus dem Griff der assassinischen Terroristenbrut zu befreien.
General Kommissos gibt den feigen und einfallslosen Militär.
Nach schwersten kämpferischen Auseinandersetzungen wird der Abgang des Alten vom Berge hierbei als Kollateralschaden billigend in Kauf genommen.
Was natürlich auch die - zugegeben seltene - Brutalität unser aller Lieblinge zum Ausdruck bringt. 
Der alte Hassan gibt eine nette Fortsetzung nach den erbarmungslos ersäuften Piraten vor der malerischen Südseeinsel. Trotzdem, die Digedags sind die Guten.
Nachdem Dig und Dag nun alles über den wahren Charakter des Generals Kommissos zu wissen vermeinen, teilen sie dies unsensiblerweise seinem größten Bewunderer, dem Centurio, mit.
Die Folgen dieser Blasphemie liegen auf der Hand, eine Sonderbehandlung ist dringend angesagt.
Dem Gehilfen des Centurio ist es mittlerweile gelungen, Runkel völlig zu domestizieren. Das funktioniert nun auch bei den Digedags.
Hier zeigt sich natürlich eine gewisse Luschenhaftigkeit unserer Protagonisten - denn, was soll ihnen schon passieren? Befehlsverweigerung? Pfff, die Waldfee!
Aber, gehen wir nicht zu hart mit ihnen ins Gericht, denn auch Erinnerungen an den Trachtenverein Hoffmann werden wieder wach.
Und ein Gastspiel in Schwedt war auch nicht so lustig.
 

Ritterregel
(nicht für den Dienstgebrauch):
"Ein Rittersmann aus gutem Holz ist nur auf Seine Taten stolz!"

 

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