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117 Die Ankunft der Kaiserbraut August 1966


Jetzt, wo nur noch Irene von Thessalonien als potenzielle Lebensabschnitts-Gefährtin in der Lostrommel liegt, muss sich Kaiser Andronikos wohl oder übel positionieren. Mit dem Genuesen hat er sich's eh versemmelt, da bleibt ihm bloß noch die unverbrüchliche Treue zu den Venezianern. Die genuesische Drohung, den Import der Kaiserbraut durch Seeblockade zu vermasseln, lässt nur eine Lösung zu: das Auftakeln der ruhmreichen byzantinischen Flotte, die allerdings lange nicht benutzt wurde. Der Großadmiral soll mal kurz nach dem Rechten sehen und Runkel wird ihm zur Seite gestellt, fürs Grobe, als Kalfaktor. Auch Hokos und Pokos sind als Berater involviert.
Bis auf eine Galeere taugen alle nicht mal mehr als Treibholz.
Aber diese letzte wurde leider als landgestütztes Hotelschiff zweckentfremdet. Immerhin hat der Kahn gewissen Stil, geführt vom gewesenen Kapitän Kombyses.
Der Großadmiral übernimmt persönlich die Zerschlagung des All-inklusive-Tempels. Da bleiben die bedauernswerten, gestressten Erholungssuchenden auf der Strecke. Hoffentlich haben alle eine Reisemängel-Versicherung. Nach der Vertreibung aus dem Paradies wird das Hotel sofort komplett entkernt. Natürlich hat der Admiral das mehrjährige Galeerenbudget in die eigene Tasche verklappt, nun muss aus dem traurigen Rest ein neues Schlachtschiff zusammengetackert werden. Die Digedags zweifeln ein wenig am Erfolg des Unternehmens und beschließen, mit einer eigenen Wunderwaffe an der drohenden Seeschlacht zu partizipieren.
Ein paar Wochen später wird die Ankunft des venezianischen Brautfrachters gemeldet.
Die Genuesen haben an der Einfahrt zum Bosporus mit etlichen Kähnen Stellung bezogen und schwärmen nun aus, die Venezianer aufzubringen. Eine Kettensperre soll Hilfe durch die Byzantiner verhindern. An Bord des "Löwen von San Marco" lässt sich Irene die letzten Falten glätten und Barthaare zupfen, da zerschlägt ein Blitztelegramm ihren Spiegel. Die Warnung der Genuesen lässt nichts zu wünschen übrig. Im Gegensatz zu ihren Mannen oder Memmen, kann ihr Commodore Flibusteri nicht bange machen und sie befiehlt den Durchbruch. Von anderer Seite nähert sich das nun wieder schwimmfähige "Hotel Bosporus", das immerhin nett aufgebrezelt wurde, trotzdem aber nur ein potemkinsches Dorf ist. An der Kettensperre zeigen sich die Nachteile dieses Surrogates.
Die Rettungsaktion endet sehr wässrig. Irene ist zwar leicht frustriert, aber nicht weniger angriffslustig. Sie bläst zur Attacke auf die genuesischen Aggressoren. Doch der Übermacht sind die schöngeistigen Venezianer nicht gewachsen. Immerhin wehrt sich Irene ziemlich mannhaft, gendermäßig emanzipiert, halt.
Endlich naht sich Rettung von vollkommen unerwarteter Seite. Hokos, Pokos und Runkel schippern ins Getümmel mit einem dampf- und rückstoßgetriebenen Angelkahn und schlagen eine Bresche in die genuesischen Linien. Runkel rollt die Sache von hinten auf und pflückt sich Irene aus dem Gewimmel heraus. In Extremsituationen läuft Runkel manchmal sogar zur Höchstform auf und gibt sein Bestes, was immer das sein mag. Sein selbsthypnotisches ritterliches Regelwerk hilft ihm dabei. Beim Abseilen von der Bordwand haut ihm noch ein gemeiner Genuese die Finger zu Brei. Mit seiner Beute stürzt er auf die Zauberlehrlinge. Aber Irene ist gerettet. Die Digedags legen schnell ein paar Scheite nach und düsen mit Warp 2 aus der Gefahrenzone. Die sie verfolgenden Pfeile richten keinen Schaden an, bloß Runkels güldene Rübe bekommt einen Steckschuss ab, daher der Name Steckrübe. Somit wäre die wichtigste Vorhersage der neuen Hofastrologen erfüllt.
 

Runkel regelt wieder unser Leben:
"Wer Damen keine Achtung zollt, dem sei ein Ritter niemals hold!"
"Wer sich bei Damen schlecht benimmt, der werde fürchterlich vertrimmt! "

 

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