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503 Luther und der Reichstag zu Worms November 2017

Mosaik 503

Der neue Kaiser Karl IV. und der Reichstag haben sich in Worms versammelt. Spalatin erhält eine Privataudienz, die jedoch ein wenig in die Hose geht, denn der Kaiser ist absolut davon überzeugt, daß Luther per Dekret aus der Welt zu schaffen wäre. Ganz gleich, ob mittels schlichtem Widerruf oder per Kokelhaufen.

Im fernen Wittenberg trifft man die Vorbereitungen für Luthers Dienstreise. Der zur Verfügung gestellte Ochsenkarren taugt zwar nicht als Kutsche, es ist aber bequemer, als zu Fuß nach Worms zu latschen. Der bequeme Brabax schindet wenigstens eine moderate Verbesserung der Karre heraus. Ein Dach soll den Regen fernhalten.
Luther hat jedoch noch weitere Probleme. Die Betriebsstörungen seiner empfindlichen Verdauungs-maschinerie machen ihm wieder mal übel zu schaffen. Ein Eimer Bier aus Cranachs Privatbrauerei wird wohl temporäre Linderung bringen. Doch schon gibts neuen Grund für Bauchschmerz, der Wagen ist viel zu schnell umgebaut und schon am nächsten Tag solls nach Worms zum lustigen Schlachtfest gehen.

Luther und Brabax werden mit 20 Gulden Reisegeld versehen und vom Rektor und Melanchton wortreich verabschiedet.

Während der Kaiser und der Bischof einen Plan gegen Luther schmieden, fährt dieser unter großen Brimborium des Volkes in Worms ein.
Entgegen dem Willen des Bischofs darf Luther letzten Endes im Johanniterhof Quartier nehmen.

In Wittenberg holen sich aufgrund eines Mißverständnisses sowohl der Bote des Kurfürsten als auch Lucas Cranach (der Jüngere) ein heißes Ohr. Es ist demnach angeraten, in einer Familie unterschiedliche Namen zu verwenden.
Im Schreiben fordert der Kurfürst Cranach auf, Abrax zur besonderen Verwendung freizustellen.

Brabax trifft in Worms während seiner Budensuche auf Michael und erfährt sogleich eine Neuigkeit: Katharina ist von ihrem Michael schwangerisiert worden, da waren die Anstrengungen in den vielen Hochzeitsnächten wenigstens nicht vergebens. Als wichtige Hofstaats-mitglieder des Landgrafen Philipp sind die beiden in einer schönen Absteige untergekommen. Die drei alten Bekannten verschwätzen den ganzen Nachmittag, bis der Herr Hofmaler zum Johanniterhof bestellt wird. Brabax begleitet Michael natürlich.
Dort ist schon eine lange Schlange zur Lutheraudienz aufmarschiert. Das "Hinten-anstellen" bleibt ihnen erspart, weil Luther Brabax' Namen durchs Gemäuer röhrt. Bei ihm ist Philipp, welcher Michael beauftragt, stehenden Fußes ein Bild von Luther anzufertigen. Nachdem Luther die Sprechstunde beendet hat, darf Sekretär Brabax bei Michael eine Matratze teilen.

Im Johanniterhof machen sich Friedrich, Spalatin und Luthers Anwalt Sorgen, ob die Anhörung günstig verlaufen würde. Termin ist noch keiner festgelegt, denn Luther soll wohl weichgekocht werden. Aber schon am nächsten Morgen hat Luther seine Einberufung für den Nachmittag im Postkasten, und dann wird es ziemlich ernst.
Die gesamte Nomenklatura des Reiches ist hier angetreten, um dem Widerruf des Ketzers zu lauschen.
Das spitzzinkige Sprachrohr des Kaisers, Johann von der Ecken, stellt die Frage nach Luthers Werken etwas ungeschickt, was im Weiteren dazu führt, daß Luther einen Tag Bedenkzeit genehmigt bekommt. Somit ist wieder etwas Luft in der Pumpe.
Kurfürst Friedrich zeigt sich enttäuscht, doch Luther gibt sich zuversichtlich.
Am nächsten Tage erlabt sich Luther erneut am Jubel des Volkes, der ihn weiter aufbaut. Der Bischof und der Kaiser sind sich dagegen sicher, daß Luther grandios scheitern muß.
Tatsächlich zerpflückt Luther am Nachmittag die zahlreichen Anschuldigungen gegen ihn schon im Ansatz und ernennt die Bibel zu seinem Zeugen. Das macht Eindruck bei seinen Anhängern und nimmt den Gegnern den Wind aus den Lungen. Fürs Erste wird Luther entlassen, er bleibt aber unter kaiserlicher Beobachtung. Nach einigen Tagen kommt der Bescheid des Kaisers, sich binnen dreier Wochen wieder nach Wittenberg zu begeben.
Die Reichsacht schwebt über ihm. Auch warten einige suspekte Gestalten, um das freie Geleit zu unterlaufen. Aber auch die helle Seite der Macht ist bereits in Stellung gegangen.

 

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