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501 Ein Feuer schreibt Geschichte September 2017

Mosaik 501

Cranachs Katze geht auf dem Dach ihrer natürlich vorbestimmten Beschäftigung nach, Nager vom Hause fernzuhalten. Vielleicht hat sie auch bloß Appetit auf "Rattou Fin". Bevor sie zuschlagen kann, wird sie von Califaxens Ratte mittels eines Kamika(t)ze-Angriffs vom First geschubst. Die beiden kleinen Racker landen unsanft auf dem Hof, für die Ratte ein selbst verschuldeter Kollateralschaden..
Das Katzenkoma ist bedeutend kürzer, glücklicherweise wird die Ratte von den dankbaren Kollegen ins sichere Loch gezerrt. Das ärgert das Kätzchen gar sehr.

In Rom ärgert sich auch einer.
Der Papst würde liebend gern das Wittenberger Problem-Mönchlein abservieren.

Nach drei Jahren Wittenberg haben die Abrafaxe Fernweh und wollen endlich weitertippeln.
Abrax macht sich um Luther keine Sorgen, er möchte gern nach Rom, den Petersdom besehen. Califax interveniert, denn die Ratte ist unentschuldigt abwesend.
Und Luther ist aus dem Häuschen, soeben hat ihn die päpstliche Bulle erschlagen, ihm wurde fristlos gekündigt. Mancher wäre froh, frei wie ein Vogel zu sein.
Hannes druckt unterdessen große Mengen von Luthers Flugschriften für die Verteilung in Erfurt.

Luther bekommt von Müntzer Kutte und Rücken gestärkt, der Fürst läßt ihm durch Spalatin ausrichten, daß der Mönch wieder mal sein Weltbild erklären solle. Dabei verspricht ihm Brabax Hilfe.
Da wirds wohl erst mal nichts mit Verreisen. Brabax findet endlich seine noch rekonvaliszierende Ratte wieder und die Cranachsche besticht alle mit Gänsepastete.

Wiederum sind einige Monde ins Land gegangen und Brabax meint, daß Luther bald fertig sein müßte.

Pustekuchen, in Windeseile ist es Herbst geworden.
Califax fabriziert lecker Apfelmus nach seinem Geheimrezept.
Die Ratte pflegt noch immer ihre persönlichen Animositäten gegen das Kätzchen und kippt ihm den leckeren und natürlich auch heißen Muspott aufs frisch gewienerte Fell. Na ja, zumindest hat sie ihre Kumpane auch wieder mal gerettet.
Das gibt geharnischte Mecker von der Hausmutter und weil die Katze nicht auf Apfelmus steht, schwört sie im Gegenzug Rache.

In Leipzig schmieden unterdessen Eck und Tetzel ein Komplott gegen ihren alten Widersacher. Sie wollen Luthers Schriften dem Feuer zur letzten Begutachtung vorlegen.

Und schon ist es Dezember und es liegt Schnee. Bald darauf ist die Kunde von der beabsichtigten Entsorgung der Lutherischen Ergüsse auch in Wittenberg angekommen. Brabax macht leichfertig den Scherz, doch Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Das trifft voll ins Schwarze, besonders Melanchton und Agricola sind total verzückt, kirchliche Bücher zu oxydieren.
Brabax rauft sich die Haare. Am liebsten möchte er sogleich die Fliege machen. Califax findet Bücherverbrennungen gar nicht mal so verkehrt, es sei denn, bei der Gelegenheit würden auch wertvolle Kochbücher zu Schaden kommen.

Der Universitäts-Bibliothekar ist verschreckt, als er den wahren Hintergrund des massiven Interesses an Kirchenliteratur erfährt und kämpft um jeden Buchdeckel.
Brabax bittet Abrax um Hilfe, das Schlimmste zu verhindern. Der möchte aber lieber mit Hans und Lucas Eislaufen gehen.
Wenigstens läßt sich Califax widerwillig mitschleifen.
Auf dem Schindanger lodert schon ein lustig Feuerchen und die beiden Heizer tun ihr bestes. Luther sieht wenigstens bloß zu. Es gelingt Brabax und Califax, eine größere Anzahl Schwarten sicherzustellen, Auf Abrax ist letztlich Verlaß, er hat einen Schlitten zum Transport besorgt. Als Krönung opfert Luther noch die päpstliche Bulle, niemand soll heute frieren.
Der Bibliothekar aktiviert seine Tränendrüsen als er die heißgeliebten Bücher wieder in Händen hält. Brabax wird fast zu Tode geknuddelt.
Für die neuerliche Großtat der Faxe gibts in der Cranachschen Küche heißen Holundersaft bis zum Abwinken. Man einigt sich, den Winter lieber auszusitzen.
Spalatin will sich ein weiteres Mal beim Kurfürsten für Luther verwenden.

Dieses Ergebnis muß der Papst genervt zur Kenntnis nehmen: Luther darf sich erneut vor dem Reichstag verteidigen.

Die Ratte hat derweil zum letzten Gefecht getutet und all ihre Stammesbrüder versammeln lassen. Da fällt dem Kätzchen doch das Herz in die Hosen. Wie sagte schon Schillers Friedrich ? "Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen" - oder so.
Die Reisepläne der Faxe liegen erst mal auf dem dicken Eis des Stadtgrabens, denn Luthers Rede in Worms wollen sie sich nicht entgehen lassen.

 

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