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413 Unter Druck Mai 2010



Leibniz samt Secretarius sind in der Residenz des Hannoveraner Kurfürsten in Herrenhausen aufgeschlagen. Der Grund des Reiserückrufs war tatsächlich die Installation einer albernen Protzfontäne. Als Kurfürst muss er unbedingt den größten Strahl haben, so 100 Fuß mindestens. Bis dieses hehre Ziel erreicht ist, bekommt Leibniz Stubenarrest, ergo nix mit London. So wird das Objekt erst einmal inspiziert. Brabax nörgelt, dass er so noch lange auf die Bekanntschaft von Newton warten muss.
Im Park defiliert gerade Frau Kurfürstin vorbei und beordert Leibniz konspirativ für den Abend in ihr Separee.
Schlagartig bricht ein irrender Reiter durch die sorgsam gepflegte Heckenlandschaft und stampft die beiden Experten in Grund und Boden. Durch die Bresche stürmt der fluchende kurfürstliche Greenkeeper hinterher und malt sich genüsslich Konditionierungs-Maßnahmen für den floralen Schandbuben aus. Meister Heckenschreck bittet Leibniz um Fürsprache bei der Kurfürstlichen, um den lümmelhaften Enkel in die Schranken zu weisen. Dann stehen sie vor der potenziellen Fontäne. Ein äußerst erbarmungswürdiger Pieselstrahl von Armeslänge quält sich aus der Tülle. Leibniz hat da schon mal einen Plan. Todsicher und genial einfach.
Dass es dazu eine Menge Wasser braucht, ist klar. Und einen langen Kanal, ein Maschinenhaus und jede Menge Röhren. Und viel, viel Zeit. Da Brabax davon wenig hat, wird die Planung sicherlich geändert.

Zeitgleich im Mittelmeer nähert sich die gekaperte Galeere von Caran d'Ache der französischen Küste.

Abrax und Califax freuen sich wie die Schneeglöckchen, endlich ihren Gefährten wiederzutreffen und Brabax mit Baldo bekannt machen zu können.
Aus der Kajüte des Herzogs dringen konfuse Reden, Califax horcht verstört an der Tür und kriegt sie vor den Kopf. Im Rahmen steht der Herzog persönlich. Auch die Tänzerin Susanne bekommt einen Riesenschreck, zumal der Herzog auch noch beginnt, ihr den Hof zu machen. Aber Susanne ist Manns genug, den zudringlichen Stinker auf die Planken zu nageln.
Der Besiegte beteuert ständig, der gute Baldo zu sein. Erst Califaxens Fürsprache und als letzter Beweis das Brandzeichen auf dem Arm rehabilitieren den Gebeutelten.
Als Baldo den Spiegel vorgehalten bekommt, fällt er vor Schreck beinahe ins Koma. Er sieht doch tatsächlich noch echter aus als das Original.
Nachdem er sich der herzoglichen Garderobe entledigt hat, bietet er sich Susanne erneut an, hat aber auch keinen größeren Erfolg. Susanne findet ihn bloß nett.
Dann gibt das Mädchen ihre Vita zum Besten. Sie stammt aus Leipzig und hat als Reisekader zusammen mit ihren Vater die halbe Welt umrundet. Als der, natürlich durch Caran d'Ache, ruiniert wurde, starb er bald. Dann unterwies ein japanischer Jesuit Susanne in der Kampfkunst. Was wohl nicht den zu erwartenden Erfolg hatte, denn sie wurde von Piraten entführt und an den Bey von Tunis verhökert.

Wenig später auf dem Schloss Herrenhausen. Leibniz' Pläne für den Kanal werden vom Kurfürsten sofort kassiert, er braucht die Fontäne ohne Aufschub.
Georg August, der goldige Enkel, möchte auf Leibniz ausreiten dürfen, sollte der mit seinem Projekt scheitern. Brabax ist auch dafür, bringt aber seinerseits die Gegenwette ins Spiel, dass Enkelchen im Erfolgsfall dem Gärtner für drei Wochen Frondienste leisten muss. Opa ist mit dem Deal einverstanden.
Jetzt haben Brabax und Leibniz zwei Wochen Zeit, das Wasser sprudeln zu lassen. Brabax stellt nun seine Variante vor, für die er jede Menge Essig und Natron benötigt. Gutes Limonadenrezept.

Auf der Galeere wird Baldo daran gehindert, die Kledasche des Herzogs ins Meer zu verklappen.

Damit könnte Baldo wohl noch einen ganz großen Auftritt in Versailles haben.

In Hannover wird Leibniz' schönes Reihenhaus derweil als Versuchsanstalt missbraucht. Brabax hat den Prototyp seines Reaktors fertig gestellt und bringt ihn zur Vorführung. Als er die beiden Komponenten Natron und Essig zur Reaktion gebracht hat, beginnt der Zimmerspringbrunnen zu arbeiten. Die Beiden bemerken nicht, dass der hinterhältige Gustl sie ständig belauert.
Bald gleicht auch der Park einer Großbaustelle. Der Gärtner wird besänftigt, dass alles unter der Grasnarbe verschwinden soll.
Der Enkel sieht seine Stunde gekommen und greift zum Fuchsschwanz. Dabei wird er von Leibniz erwischt und vertrieben. Aber der kleine Herrenreiter will nicht aufgeben.
Bald ist der große Tag gekommen, zum Probelauf war leider keine Zeit mehr. Jetzt wird sich das Schicksal für Leibniz oder Georg August entscheiden. Während Brabax die Anlage befüllt, verstöpselt der Bursche die Düse mit seinem Schnupftuch. Doch gegen das herausdrängende tödliche Zeozwei - die Großmutter aller Klimakatastrophen - hat der Kleine keine Chance. Statt auf Leibniz zu reiten, schwebt er nun in 100 Fuß Höhe. Um ihn wieder abzuseilen, möchte Leibniz das Wasser gern abdrehen. Brabax rät dringend davon ab, wird aber nicht gehört. Der Bub ist nun zwar gerettet, aber der Reaktor tut seine Arbeit weiterhin. Doch nur noch kurze Zeit. Jetzt hat der Gärtner wenigstens ausreichend Arbeit für seinen Sträfling. Der Kurfürst gibt sich endlich geschlagen, die konventionelle Lösung der Fontäne realisieren zu lassen. Auch wenn's länger dauert. Solange gibt's für Leibniz natürlich Ausgangssperre. Da ist für die Fürstin guter Rat teuer, schließlich wollte sie Leibniz ja nach England senden. Der bietet ihr seinen Sekretär für die Verschickung nach London an.
Neben einer Geheimmission muss Brabax auch einen Brief an Robert Hooke überbringen.
 
In dieser Angelegenheit zwischen Baldo und Herzog geht noch was, die erinnert irgendwie an den "Mann mit der eisernen Mütze".
Sollte Baldo der rechtmäßige ...?

 

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