Der französische König hat ein Schreiben von seinem ungeliebten
Cousin Odo von Biscuit erhalten. Der etwas eigennützig formulierte
Anspruch Odos am Briefende erzürnt den des Lesens nicht mächtigen
Herrscher - er lässt seinen Frust am unschuldigen Vorleser aus. Dem
gelehrten Pater ergeht es schlimm - weil er durch die Lektüre
des Briefes jetzt zuviel weiß, wird er in den Stand eines Einweg-
oder Wegwerf-Vorlesers erhoben und darf seinen Ruhestand im
königlichen Verlies
genießen. So ist er aber wenigstens sozial abgesichert.
Der König will den Schatz des Priesterkönigs natürlich nicht seinem
Cousin Odo überlassen. Er beschließ, nach Marseille zu reisen und
ihm dort aufzulauern. Da sein Ausflug inkognito erfolgen soll, nimmt
er nur sein halbes Heer mit auf Fahrt.
Odo ist tatsächlich unterwegs nach Marseille, wo er einen Bungalow
am Strand besitzt. Widrige Winde verlangen den Ruderern allerhand
ab, auch dem Taktgeber Mngbogu. Da sich Odo beim Lesen von Josephas'
schlauen
Schriften durch die Paukerei beeinträchtigt fühlt, befiehlt er
seinem Aufseher eine lautlosere Kommunikationsstrategie. Der hat
auch sofort die richtige Idee - der Takt soll vom Vorder- bis zum
Hinterbänkler durchgesagt werden. Darunter leidet aber die Synchronität der Paddel ungemein. |
Durch die unkontrollierte Tuschelei kommen natürlich auch
Gedanken an Meuterei auf. Hugo schlägt noch vor, die Fesseln zu
lösen, damit die allgemeine Fehlerquote bei der Datenübertragung
sinken möge. Mngbogu ist einverstanden, muss aber wegen Herzog Odos
plötzlicher Einmischung etwas improvisieren. Im Ergebnis sitzt er
jetzt auch gefesselt auf der Strafbank.
Die Abrafaxe beratschlagen mit Josephas in Sevilla, wie weiter zu
verfahren sei. Eigentlich wollte der Herzog auf der Suche nach dem
Buch ja nach Rom. Dass Odo das Buch schon hat, können die Faxe zwar
noch nicht wissen. Doch Josephas denkt da weiter. Califax verfällt
auf den salomonischen Vorschlag, die Kräfte zu teilen und Rom und
Marseille gleichzeitig aufzusuchen. Brabax und Josephas wollen also
gen Rom ziehen, Abrax, Califax und Ratte nach Marseille.
Auf der Galeere gärt es weiter in der Front der Unterdrückten.
Man kann zwar noch nicht direkt von einer revolutionären Situation
sprechen, aber es kommt schon zu gehäuften Diskussionen. Dumm, dass
der Aufseher sich selbst unter die Sträflinge begeben hat. Nun steht
Odo alleine da. Aber halt, da ist ja noch Mngbogus Bruder. Der ist
jedoch etwas renitent und keine echte Hilfe. Da meldet sich auch
gleich wieder das Volk zu Wort - mit manifestierten Marx-Anleihen
und alten russischen Volksweisen. Als Odo triumphierend den
Kettenschlüssel schwenkt, wird er von Mngbogu zu Fall gebracht.
Dabei geht der Schlüssel über Bord. Dummes Ding, das. Odo will
seinen Ex-Aufseher züchtigen, wird jedoch von dessen Bruder zu den
Fischen geschickt. Nun ist zwar der Tyrann von Bord, aber von Sonne
und Freiheit sind die Brüder noch weit entfernt. Schließlich liegt
der Schlüssel zur Freiheit auf dem Grund des Meeres. Zwei
freundliche Delphine haben den herzoglichen Taucher wieder an die
Oberfläche gehievt, doch keiner mag ihn retten. Nicht einmal, als er
den ertauchten Schlüssel als Gegenleistung bietet. |
Die nächste Offerte lautet: Schlüssel gegen Buch und dafür nicht
retten. Dies scheint den Sklaven recht annehmbar. Hugo opponiert
zwar, aber das nützt nix, der "dämliche Nubier" schmeißt das
wertvolle Buch ins Wasser. Dort kommt es nicht an, denn ein Delphin
schluckt es trocken hinunter. Hugo ist verzweifelt. Der Schlüssel
ist jetzt endgültig abgesoffen. Aber Mngbogu erinnert sich, dass in
Odos Festung ein Duplikat des Schlüssels liegt. Nun geht es mit
Schlag 60 in Richtung Marseille.
In Sevilla trennen sich die Abrafaxe in die zwei geplanten
Reisegruppen. Per Pedes nach Marseille und mit einem Schiff nach
Rom. Der Abschied ist diesmal weniger herzzerreißend als sonst. Im
Hafen werden Abrax und Califax von zwei Amphoren angesprochen. Es
sind Gundomar und Gutfried, natürlich wieder mal in Schwierigkeiten.
Mit Hilfe des Räubergeldes gelingt es, die beiden Zwerge in
Sicherheit zu bringen, auch ein Pferd fällt noch ab.
Der König steht mit seinem kleinen Reise-Heer kurz vor Marseille.
Bald darauf ergreift er Besitz von Odos Strandburg, um hier auf
seinen Cousin zu warten.
Brabax und Josephas fischen auf dem Meer zwei Schiffbrüchige auf. Es
sind natürlich Gwendolyn und ihr Maschinist Pascal - auch auf dem
Wege nach Rom. Nachdem sie sich gestärkt haben, setzen sie ihren
eigensinnigen Kurs im Ruderboot fort.
Beim besten Willen gibt es am Heft nichts auszusetzen.
Zeichnerisch gut gelungen und auch witzig ("kleine Eskorte" und
Meuterei-Thema).
Zweimal fällt das Schimpfwort "dämlicher Nubier". Au backe -
nicht, dass hier wieder einige Gutmenschen eine Diskussion zum
Thema "Rassismus im Mosaik" vom Maschendrahtzaun brechen. |
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