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357 Wiedersehen in Moskau September 2005



Große Schatten werfen ihre Dinge voraus.
Die Abrafaxe glotzen jedenfalls auf dem Titelbild, als wären sie der dritten Art begegnet - oder sich selbst.
Etwa 94 Werst vor Moskau [die Alten erinnern sich aus dem beliebten Russisch-Unterricht:
1 Werst (1066,74 Meter) = 500 Saschen = 1500 Arschin - ein herrrliches Wort!] fährt die russische Dampflok der Typreihe "747" auf einen gefährlichen Snag auf und entgleist fachgerecht.
Die Panne geht aber nochmal glimpflich ab, keiner hat etwas gebrochen. Höchstens Califax - etwas Kartoffelsalat.
Zufällig befindet sich an der Unfallstelle ein Draisinendepot.
Da die Abrafaxe sowieso nichts besseres vorhaben und schnell weiter müssen, melden sie sich freiwillig. Hilfe muss in Moskau geholt werden und das ist ja auch ihr Ziel.
Fast kommt es zu einem weiteren Zusammenstoß. Kurz hinter der Draisine der Abrafaxe kreuzt die Trojka der Italiener die Gleise. Alles inmitten eines überhaupt nicht klischeebehafteten russischen Birkenwäldchens. Jeden Moment müssten Iwanuschka oder die schöne Wassilissa leichtfüßig über Mütterchen Erde schweben.

In Moskau hat Mobile wieder einen leichten Vorsprung. Den kann er noch vergrößern, indem er kurzerhand Mario als unnötigen Ballast abwirft. Die hilfsbereiten Abrafaxe klauben ihn vom Roten Platz auf und schleifen ihn mit sich, obwohl sie es schon selbst schwer genug haben. Mobile ist eh nicht mehr zu fassen.
Im Kreml brennt zwar noch Licht, aber zwei bärbeißige Kosaken wollen den Abrafaxen den Eintritt verwehren. Mobile muss jedoch das Tor noch einmal öffnen lassen, denn die Servietten hat Mario noch bei sich. So gelangen die Faxe doch noch in den Terem-Palast.
Dort sind schon alle anderen "Weltreisenden" versammelt, außer Tenka und Butler James.
Brabax raubt das schier den Verstand, er knallt auf die Dielung. Abrax bekommt einen mittleren Tobsuchtsanfall. Den Abrafaxen ist klar, dass sie fürchterlich gelinkt worden sind.
Wie sich herausstellt, haben jedoch alle einen Satz Servietten vorzuweisen. Eigentlich will
auch keiner der Anwesenden so recht gewonnen haben, Karamasow wird von Angelique als Sieger vorgeschlagen. Allerdings können das die Abrafaxe mit Hilfe der Zeitung widerlegen. Ansatzweise wird der alte Witz gebracht: "In der Isvestija steht nicht viel Prawda und umgekehrt."
Und woher dieser schwiemelige Abenteurerklüngel seine Servietten hat, wird gleich klar.
Karamasow hat so nebenbei eine Schneiderei für Servietten.
Die Abrafaxe als Newbees durften natürlich nicht gewinnen.
Seine Lordschaft hat einen Rest Anständigkeit bewahrt und macht den Vorschlag, die Faxe zum Trost wenigstens in den "Club der Abenteurer" aufzunehmen. Aber der Anstandsrest erweist sich als Kalkül, die Abrafaxe sollen mit dieser zweifelhaften Ehre gekauft und ruhiggestellt werden.

Unklar bleiben die Motive und die zwischenmenschlichen Beziehungen der Abenteuerer-Seilschaft.
Aber die Faxe sind nicht so leicht übers Knubbelohr zu hauen, sie entlarven gnadenlos die Betrüger der Reihe nach.
Lordschaft hat eine Tuchweberei, in Beautevilles Mieffabrik werden die Tücher parfümeriert, Ribbeck hat seine Großmutter und zu guter Letzt verliert auch Mario seine Loyalität und verzinkt Mobile. Feller gibt seinen Schwindel freiwillig zu. Nun bleiben natürlich nur noch die Abrafaxe als Sieger übrig.
Dümmlicherweise ist auch der vom Zaren gestiftete Preis - der Diamant - verschwunden, keiner weiß wohin. Ja, wenn jetzt noch Diebe im Club wären ...
Aber die Verlierer sind großzügig und geben ihr letztes. Neben vielen virtuellen Geschenken ist auch Praktisches dabei: eine Dose Bohnen vom Lord und Oma Ribbecks Birnenmarmelade.
Das beste Geschenk hat allerdings Karamasow auf der Pfanne - so eine Art Überraschungs-Ei für echte Abenteurer. Er kennt den Einstieg zu einem Geheimgang mit 150 Prozent Gewinngarantie.
Irgendwo dort unten soll der berühmte Schatz Iwans des Großen vor sich hinschimmeln.
Unter Hochspannung seilen sich die Faxe ab ins unbekannte Universum. Sorgen macht mir allerdings das Fehlen der Ratte.
 
Bis auf das zeichnerische Outfit der dieses Mal besonders auffälligen Mischfaxe und die etwas spartanisch anmutenden Bildhintergründe ist es den Machern relativ gut gelungen, das große Rennen erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Hätte nur ein bisschen mehr Jules Verne sein dürfen.
Allerdings scheint es, dass die Heftanzahl pro "Serie" weiter abnimmt.

 

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